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Der 1. FC Köln wartet nach den Krawallen von Nizza noch auf eine Entscheidung wegen möglicher Strafen durch die Europäische Fußball-Union (UEFA), steht allerdings in jedem Fall unter genauer Beobachtung. "Wir schauen, was von der UEFA jetzt kommt", sagte Geschäftsführer Christian Keller am Freitag: "Wir wissen mittlerweile, dass das Spiel am kommenden Donnerstag zum Risikospiel hochgestuft wurde."
Dann bestreitet der FC nach dem Duell bei OGC Nizza (1:1) sein zweites Gruppenspiel, es geht gegen den 1. FC Slovacko aus Tschechien.
Die UEFA-Disziplinarkammer eröffnete am Freitagabend Verfahren gegen den FC und Nizza. Köln muss sich wegen dreier Verstöße verantworten. Als mögliche Sanktion könnte dem Klub drohen, dass er bei künftigen Auswärtsspielen ohne Fans auskommen muss. Angesichts der Schwere der Ausschreitungen könnten weitere Strafen als Bewährung ausgesprochen werden.
Nach dem Fehlverhalten einiger FC-Fans in der Europa-League-Saison 2017/2018 in London und Belgrad gebe es indes keine Bewährung, diese wurde damals durch die UEFA nach einem Einspruch zurückgenommen. Keller glaubt jedoch: "Wenn du einmal Blödsinn gemacht hast, stehst du eher unter Beobachtung."
In Köln ist die Aufarbeitung des Conference-League-Spiels angelaufen. Die Kölner Polizei werde sich zeitnah äußern, der Klub wolle im Rahmen seiner Möglichkeiten "entschieden" vorgehen, die Beteiligten identifizieren und Stadionverbote aussprechen.
Keller betonte, dass die Gewalttäter "nicht die aktive Fanszene" repräsentierten. Es handele sich um 50 bis 70 Personen, "das waren Hooligans und ein paar Leute, die sich durch Vorkommnisse vor dem Spiel haben anstacheln lassen, was auch total falsch ist". Keller lobte in diesem Zusammenhang die Zivilcourage anderer FC-Fans, die sich im Stadion gegen Gewalt positionierten.
Deutlich wurde Keller in Bezug auf verfehlte Sicherheitsmaßnahmen der Gastgeber in Nizza. Die Kölner hätten im Vorfeld "ein deutlich höheres Polizeiaufkommen" und auch "eine bessere Fantrennung" dringend empfohlen: "Es war bekannt, dass wahrscheinlich Mitglieder der verbotenen Gruppierung von Paris St. Germain kommen, darauf haben wir hingewiesen und Vorschläge gemacht. Diese wurden aber größtenteils nicht angenommen."
J.Hasler--NZN