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Es war schon Nacht über Müngersdorf, und Nizza war in diesem Moment ziemlich weit weg für Steffen Baumgart. Der Trainer des 1. FC Köln stand vor der bebenden Tribüne und freute sich, dass jetzt der Fußball wieder im Fokus stand. "Die Mannschaft reißt sich auf dem Platz den Hintern auf, die Fans auf der Tribüne", sagte er bei RTL, "besser geht es nicht. Affengeil."
Eine Woche nach den schlimmen Krawallen vor dem Spiel beim OGC Nizza (1:1) war das 4:2 (2:0) gegen den 1. FC Slovacko eine gelungene Heimpremiere in der Conference League - in fast jeder Hinsicht. Das Stadion war laut, aber friedlich. Der erste Sieg brachte die Tabellenführung in Gruppe D. Und der FC funktionierte auch ohne gleich vier absolute Leistungsträger ordentlich.
Kapitän Jonas Hector, Timo Hübers, Ellyes Skhiri und Florian Kainz saßen zu Beginn nur auf der Bank, und es gab Phasen, in denen das Spiel auch zugunsten des tschechischen Pokalsiegers hätte kippen können.
"Ich kann mir vorstellen, dass einige die Aufstellung als Risiko gesehen haben", sagte Baumgart später, mit Blick auf die Belastung von 11 Pflichtspielen in 47 Tagen sei sie aber alternativlos: "Ich habe einfach die frischeste Mannschaft auf den Platz gebracht. Auch wenn dann fußballerisch nicht sofort alles klappt, ist das unser Weg."
In der Tat brachte Baumgart in den elf Pflichtspielen bislang neun unterschiedliche Startaufgebote, Rotation gehört zum Programm angesichts der ungewohnten Doppelbelastung.
"Meine Aufgabe ist es, unfertige Spieler zu fertigen Spielern zu machen", sagte Baumgart, "dann müssen sie auch in schwierigen Spielen eingesetzt werden." Am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) sind im Spiel beim Bundesliga-Schlusslicht VfL Bochum wohl wieder andere gefordert.
B.Brunner--NZN