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Rückkehrer Schalke 04 will im Revierderby der Fußball-Bundesliga am Samstag (15.30 Uhr/Sky) beim Erzrivalen Borussia Dortmund nicht nur als Kulisse fungieren. "Die Jungs freuen sich sehr darauf. Das ist die beste Voraussetzung, mit einer positiven Emotionalität in ein Spiel zu gehen", beschrieb Schalkes Trainer Frank Kramer in einem Interview mit den Zeitungen der Funke-Gruppe die Stimmung in seinem weitgehend ohne Derby-Erfahrung ausgestatteten Team.
Emotionen sind für den Coach auch nach zweieinhalb Monaten auf der Bank der Königsblauen grundsätzlich immer noch das große Thema. Trotz der berühmten Mentalität "auf Schalke" bezeichnete Kramer "ganz klar die Emotionalität" als die eindrucksvollste Erfahrung bei seinem Amtsantritt: "Die ist noch größer und wuchtiger, als sie mir beschrieben und berichtet wurde. Es ist super, wenn man in diesem Punkt noch einmal positiver überrascht wird als ohnehin schon. Diese Direktheit und Offenheit muss man einfach selbst erleben."
Die Vertiefung dieser Wahrnehmungen durch eine Führung zum Thema "Mythos Schalke" bedeutet Kramer, der in der vergangenen Spielzeit beim späteren Erstliga-Absteiger Arminia Bielefeld seinen Posten vier Runden vor Saisonschluss räumen musste, umso mehr. "Wenn man die Geschichte des Vereins kennenlernt und hautnah erlebt, was dahinter steckt, wie viel dieser Verein den Menschen bedeutet, dann ist es beeindruckend. Die Kirche, der Friedhof, die Glückauf-Kampfbahn: Alles ist mit dem Verein verbunden. Der Fußball gibt auch denjenigen Hoffnung, die die Schattenseiten des alltäglichen Lebens erleben", sagte der gebürtige Schwabe.
Die spürbare Skepsis im Schalker Umfeld nach seiner Verpflichtung hat Kramer offenbar nicht als Belastung empfunden. "Von der Mannschaft, den Verantwortlichen und den Menschen im Klub, mit denen ich ganz eng zu tun habe, bin ich mit offenen Armen empfangen worden. Ich möchte die Menschen mit meiner Art als Typ und mit Inhalten überzeugen. Der Zuspruch vieler Fans ist enorm groß, und diesen Zuspruch nehme ich nicht nur mit, sondern das ist auch unter anderem die tägliche Motivation für mich", erklärte der 50-Jährige.
F.Schneider--NZN