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DFB-Präsident Bernd Neuendorf hat nochmals die Politik aufgefordert, angesichts der Energiekrise und wachsenden Kosten, den Sport nicht zu vergessen. "Hier brauchen wir die Politik, brauchen Förderprogramme. Ich habe das deutlich in Berlin bei der Politik platziert", sagte der 61-Jährige dem SID.
Er sei "bislang einigermaßen enttäuscht, dass bei den ganzen Paketen, die geschnürt werden, Konzerne, Mittelstand und private Haushalte berücksichtigt werden, aber der gemeinwohlorientierte Sport mit so vielen Mitgliedern - nicht nur im Fußball, sondern in allen Sportarten - braucht diese Unterstützung auch".
Der Chef des Deutschen Fußball-Bundes warnte vor möglichen Auswirkungen auf den Sport, die unter allen Umständen verhindert werden müssten: "Eines darf nicht passieren, dass nach zwei Jahren Corona, als die Plätze aufgrund der Pandemie zu waren, jetzt Plätze, Schwimmbäder oder Turnhallen geschlossen werden. Das ist nicht gut für die Gesellschaft insgesamt. Und für diese Einsicht werbe ich auch in der Politik."
Auch der DFB als größter Sportfachverband der Welt mit 7,171 Millionen Mitgliedern könne nur bedingt Hilfestellung leisten. Neuendorf: "In erster Linie ist die Politik gefragt. Wir haben 25.000 Vereine in Deutschland. Und bei dem Ausmaß würde das den DFB und die DFL (Deutsche Fußball Liga, d.Red) überfordern, allen Vereinen bei den steigenden Energiekosten und bei den Problemen, die sich daraus ergeben, gerecht zu werden." So sei unter anderem auch energetische Sanierung von Gebäuden, die der Sport nutzt, wichtig.
Neuendorf baut auf die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) mit dessen Präsidenten Thomas Weikert und dem Vorstandsvorsitzenden Torsten Burmester, um den Belangen des Sports Gehör zu verschaffen. Die Zusammenarbeit mit dem DOSB "funktioniert hervorragend", so der ehemalige Journalist. Er sei in einem "sehr engen Austausch. Wir sprechen uns auch gegenseitig ab, wenn wir in Berlin sind und Initiativen vor Ort ergreifen."
Man wolle "das weiter gemeinsam tun". Er und Weikert seien zwar recht neu in ihren Ämtern, "ich glaube aber, dass das Zusammenspiel hier ganz gut passt".
A.Weber--NZN