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Auch ohne sein Star-Trio um Rekordeuropameister Timo Boll (Düsseldorf) will Tischtennis-Bundestrainer Jörg Roßkopf mit den deutschen Herren bei der Mannschafts-WM ab Monatsende im chinesischen Chengdu wieder einen Podestplatz erreichen. Für den Idealfall rechnet der frühere Doppel-Weltmeister seinem Quintett um EM-Champion Dang Qiu (ebenfalls Düsseldorf) sogar Titelchancen aus.
"Der Traum, Weltmeister zu werden, bleibt auch dieses Mal der gleiche", sagte Roßkopf in einem Interview auf der Homepage des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB): "Man muss sich immer hohe Ziele setzen. Natürlich wird es in dieser Konstellation nicht einfacher, aber ich glaube immer daran, dass meine Mannschaft das Maximum erreichen kann und traue ihr das auch in Chengdu zu. Wir visieren erst einmal eine Medaille an, und wenn man in diesem Bereich ist, geht sowieso alles."
Roßkopfs Mannschaft tritt in China ohne Boll, Dimitrij Ovtcharov (Neu-Ulm) und Patrick Franziska (Saarbrücken) an. Mit den drei Spitzenassen hatte das DTTB-Team bei der bisher letzten Team-WM 2018 in Schweden und im Vorjahr bei den Olympischen Spielen in Tokio jeweils das Finale erreicht und Silber gewonnen.
Unabhängig von individuellen Hindernissen seiner pausierenden Leitwölfe beim Formaufbau will Roßkopf die Notwendigkeit für die Einleitung eines Umbruchs aber auch nicht leugnen: "In ein paar Jahren werden wir sicher den einen oder anderen Spieler neu brauchen." In seinem WM-Kader liegt das Durchschnittsalter schon unter 25 Jahre, nachdem das Mittel bei der Einzel-WM im vergangenen August mit "den großen Drei" noch über 31 Jahre betragen hatte.
Das Frauen-Team des DTTB wiederum liebäugelt nicht zuletzt wegen seiner schon 39 Jahre alten WM-Debütantinnen Han Ying (Düsseldorf/Nagoya) und Shan Xiaona (Düsseldorf/Kaguya) ebenfalls auf eine Podiumsplatzierung. "Insgeheim", sagt die EM-Zweite Nina Mittelham (Willich/Kyushu) trotz des Ausfalls der verletzten Ex-Europameisterin Petrissa Solja (Langstadt), "insgeheim hoffen wir schon, dass wir um die Medaillen spielen und am Ende mit einer Medaille nach Hause fahren."
E.Leuenberger--NZN