Goldpreis
-5.5000
Thomas Bach würde russischen Sportlerinnen und Sportlern die Tür zu Olympischen Spielen und internationalen Meisterschaften gern wieder öffnen, allerdings sieht der Präsident das Internationale Olympische Komitee (IOC) derzeit in einem "echten Dilemma". Der Angriffskrieg auf die Ukraine sei "nicht von den russischen Sportlern begonnen" worden, sagte Bach im Interview mit dem Corriere della Sera. Auf der anderen Seite gebe es eine russische Regierung, "die dieses gemeinsame Band, das in der Olympischen Charta zum Ausdruck kommt, nicht akzeptiert".
Ihm gehe es deswegen "nicht unbedingt darum, Russland wieder zu haben", betonte der 68-Jährige, sondern darum, "dass Sportler mit russischem Pass, die den Krieg nicht unterstützen, wieder an Wettkämpfen teilnehmen können".
Athletinnen und Athleten aus Russland und dem militärisch verbündeten Belarus wurden als Reaktion auf die Invasion in der Ukraine am 24. Februar auf Empfehlung des IOC weitgehend vom internationalen Sport ausgeschlossen.
Außerdem wies die Ringe-Organisation die internationalen Sportverbände an, alle Veranstaltungen aus beiden Ländern abzuziehen. Bach unterstrich bei seinem Italien-Besuch: "Was auch ganz klar sein muss, ist, dass die Empfehlungen zum jetzigen Zeitpunkt Bestand haben."
Wann die Zeit gekommen sei, Russland wieder in die Sportwelt zu integrieren, wisse er nicht, so Bach. "Ich habe diese Frage nicht nur im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2026 (in Mailand und Cortina d'Ampezzo; d.Red.), sondern bereits auf 2024 in Paris mit Dutzenden Staats- und Regierungschefs aus aller Welt erörtert", sagte er: "Keiner von ihnen konnte eine Antwort darauf geben, wie und wann dieser Konflikt enden wird. Wer bin ich also, dass ich eine Vorstellung davon habe, wie die Welt im Jahr 2026 aussehen wird?"
G.Kuhn--NZN