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Das Board of Directors des Weltverbandes IBA hat die Rückkehr der russischen und belarussischen Boxer bei internationalen Wettkämpfen beschlossen. Das berichtet der Branchendienst insidethegames.biz. Gleiches gelte für die Technischen Delegierten beider Länder. Auch dürfen deren Flaggen wieder gehisst und ihre Nationalhymnen wieder gespielt werden. In einem Statement der IBA heißt es, dass "Politik keinen Einfluss auf den Sport haben soll".
Diese Entscheidung steht im Widerspruch zur Haltung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) und des Großteils anderer Weltverbände, die wegen des russischen Einmarsches in die Ukraine am 24. Februar den Ausschluss von Sportlern beider Länder von internationalen Wettbewerben empfohlen und auch umgesetzt hatten.
Die IBA ist wegen zahlreicher Skandale vom IOC seit 2019 suspendiert. Bei den Olympischen Spielen in zwei Jahren in Paris wird noch geboxt, allerdings wie zuletzt 2021 in Tokio unter Federführung des IOC.
Auch IBA-Chef Umar Kremlew ist umstritten. Erst zu Wochenbeginn war der Russe ohne Gegenkandidat im Amt bestätigt worden. Ursprünglich wollte der Niederländer Boris van der Vorst Kremlew herausfordern. Dazu kam es jedoch nicht. Die IBA ließ kurzerhand über Neuwahlen abstimmen, fast 75 Prozent der Delegierten votierten dagegen, Kremlew blieb damit im Amt. Das IOC hatte dies mit "extremer Besorgnis" zur Kenntnis genommen.
Kremlew, seit Ende 2020 Verbandschef, hat die IBA (früher AIBA) mithilfe des Hauptsponsors Gazprom wirtschaftlich gerettet, aber völlig abhängig vom russischen Staatskonzern gemacht. Er galt zudem als enger Vertrauter seines Vorgängers Gafur Rachimow, den schwere Korruptionsvorwürfe das Amt kosteten.
W.O.Ludwig--NZN