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Alfred Gislason legte die Stirn in Falten und zog nach dem verlorenen WM-Härtetest gegen Schweden ein schwer ernüchtertes Fazit. "Wir mussten Lehrgeld bezahlen", sagte der Bundestrainer der deutschen Handballer nach dem 33:37 (16:19) gegen den Europameister und stellte fest: "Schweden war mindestens zwei Klassen besser."
Exakt drei Monate vor dem ersten WM-Spiel hatte die Auswahl des deutschen Handballbundes (DHB) um Kapitän Johannes Golla den Favoriten einzig zu Spielbeginn in ernste Bedrängnis gebracht. Desolate sechs Minuten nach Wiederbeginn sorgten vor 9221 Zuschauern in Mannheim für die Vorentscheidung.
"Das war ein Totalausfall", motzte Golla angesichts des 0:6-Laufs nach der Pause. Der Kreisläufer der SG Flensburg-Handewitt glänzte als einziger deutscher Spieler und kam am Ende auf zwölf Treffer: "Ich wurde von meinen Mitspielern gut bedient. Klar ist aber auch: Wir brauchen von allen Spielern gute Leistungen, um erfolgreich zu sein."
Gislason sah das genauso. Der Isländer hofft auf eine Leistungssteigerung gegen Spanien, am Samstag (20.15 Uhr/sportschau.de) wartet im andalusischen Jaen der nächste Weltklasse-Gegner im Rahmen des EHF EURO Cups. "Das wird nicht einfacher. Ich hoffe, wir können besser unsere Linie halten", sagte Gislason.
Der 63-Jährige stellte zumindest positiv fest, dass sein Team nicht komplett auseinander brach. Als die Schweden zwischenzeitlich auf neun Treffer davonzogen, bewahrte Deutschland die Ruhe. Mit etwas mehr Kaltschnäuzigkeit wäre sogar eine spannendere Schlussphase möglich gewesen. "Mit der Moral der Mannschaft bin ich zufrieden, wir haben bis zum Schluss gekämpft. Wir haben das Ergebnis etwas besser aussehen lassen", sagte Gislason.
Gut war es deshalb aber nicht.
I.Widmer--NZN