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Max Eberl war in Argentinien, in Namibia und auf den Malediven, jetzt freut er sich nach seinem Abschied bei Borussia Mönchengladbach Ende Januar auf die Aufgabe bei RB Leipzig - aller Kritik zum Trotz. "Natürlich war diese Debatte in meinen Gedanken ein Thema", am Ende aber "gibt es nur einen, dem du wirklich Rechenschaft ablegen musst, und das bist du selbst. Und ich habe einfach Bock, für Leipzig zu arbeiten", sagte er der Welt am Sonntag.
Eberl tritt seinen neuen Job als Sportchef in Leipzig offiziell am 15. Dezember an. Von den Kritiken daran hat ihn der Brief des Gladbacher Fanprojekts am härtesten getroffen. "Die darin geäußerte Enttäuschung darüber, dass ich zu RB gehe, verstehe ich. Aber nicht, dass mir Lügen und Theaterspiel vorgeworfen wird", sagte er. Auch, "dass der Klub so etwas nicht umgehend zurückweist", habe ihn enttäuscht, gestand Eberl - entsprechend fällt auch seine Kritik an seinem alten Verein aus.
In Gladbach wüssten sie, "wie es mir gegangen ist und wie oft ich in Gesprächen geweint und gesagt habe, dass ich nicht mehr kann. Deshalb enttäuschte es mich sehr, dass Menschen, mit denen ich 23 Jahre lang fast täglich zusammengearbeitet habe, mir nicht glauben. Das kann ich nicht verstehen". Ende Januar hatte Eberl zum Teil unter Tränen erklärt, dass er "kaputt" sei und "erschöpft" und deshalb "nicht mehr arbeiten" könne. Er müsse auf den Menschen Max Eberl aufpassen.
Ursächlich für seinen Abschied sei die Intensität seiner 23 Jahre dort gewesen, sagte der 49-Jährige. Er habe ohne Pause gearbeitet, auch das Private habe gelitten: So sei vor dreieinhalb Jahren nach knapp 25 Jahren seine Ehe zerbrochen. "Wir Fußballer neigen aufgrund des dichten Zeitplans dazu, Dinge schnell abzuhaken, aber irgendwann wird der Berg immer größer mit all dem, was sich so angehäuft hat." Bei ihm sei der Berg am Ende zu groß gewesen: "Ich war in einer Sackgasse."
Aktuell gehe es ihm gut, bestätigte Eberl. Er habe die Zeit genutzt und sich intensiv mit sich beschäftigt. Er habe sich auch professionelle Hilfe genommen: "Ich habe mir Fragen stellen lassen und mich auf sie eingelassen. Das war aufschlussreich, aber auch sehr schmerzhaft und hart. Ich war mit mir beschäftigt und kann offen sagen: Ich habe auch viel geweint. Inzwischen bin ich an einem Punkt, an dem ich Dinge viel bewusster mache."
A.Senn--NZN