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Der Wiederaufbau der zerstörten Eisbahn am Königssee ist auf den Weg gebracht, wird aber erst im August 2024 beginnen. Das bestätigte Thomas Schwab, Vorstand des deutschen Schlittenverbandes BSD, am Montag dem SID. "Das ist der aktuelle Terminplan. Ich würde mir auch wünschen, dass es schneller geht, aber man kann es nicht beschleunigen", so Schwab: "Die Leute geben ihr Bestes."
Bei den starken Regenfällen im Juli 2021 war die Bahn am Fuße des Watzmann mit Schlamm und Geröll überschüttet und dabei zu großen Teilen zerstört worden. Zeitweise bestanden Zweifel, ob der älteste Kunsteiskanal der Welt überhaupt wieder aufgebaut werden würde. Dies immerhin ist mittlerweile beschlossen, die geplanten gut 53 Millionen Euro sollen "locker genügen", sagte Schwab.
Frühestens im Dezember 2024 könne die Bahn wieder teilweise vereist werden, dann wären zumindest Trainingsmaßnahmen möglich. "Das ist theoretisch machbar, aber sehr sportlich", sagte Schwab. In diesem Szenario würden vorerst lediglich der Frauen-Start der Rodler und der Bob-Start genutzt: "Der Männer-Start wird künftig aus einer anderen Richtung kommen, den bauen wir nicht wieder ins Risikogebiet."
Athleten wie die Winter-Rekordolympionikin Natalie Geisenberger hatten wiederholt auf einen früheren Baubeginn gedrängt, zuletzt am vergangenen Wochenende im Rahmen des Bayerischen Sportpreises. Die Bahn fehle dem Leistungssport genauso wie dem Nachwuchs.
Es sei zweifellos "ätzend", derart lange warten zu müssen, aber es sei alternativlos, sagte Schwab nun: "Wer ein Bauprojekt für 50 Millionen Euro richtig umsetzen will, muss eben mit bis zu fünf Jahre rechnen."
Ein Jahr habe zunächst die Ausschreibung für die Generalplaner in Anspruch genommen, anschließend wurde das Planungsteam zusammengestellt. Nun beginne die eigentliche Arbeit. Der Vorentwurf soll im März 2023 fertig sein, dann müssen weitere Schritte folgen, bis im August 2024 gebaut werden kann.
Kritik an den Plänen zum Wiederaufbau gibt es mit Blick auf den Klimawandel und die Energiekrise allerdings durchaus. Man wolle aber "eine CO2-neutrale Sportstätte bauen", sagte Schwab dazu: "Das ist uns fast wichtiger, als die sportfachliche Planung. Es soll ein Leuchtturm-Projekt im Schlittensport werden."
L.Zimmermann--NZN