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Ein bärenstarker FC Bayern hat Robert Lewandowski mit einer Machtdemonstration in die Europa League verabschiedet. Während für den Ex-Torjäger und seinen FC Barcelona der Traum vom Titel in der Königsklasse frühzeitig endete, hat der deutsche Rekordmeister beim Angriff auf Europas Fußball-Thron ein weiteres dickes Ausrufezeichen gesetzt.
Die überlegenen Münchner entschieden auch das Prestigeduell bei Barca mit 3:0 (2:0) für sich und ziehen zum fünften Mal in Serie als Gruppensieger ins Achtelfinale ein. Sadio Mane bescherte den Bayern mit dem 1:0 nach zehn Minuten einen Traumstart. Für das 2:0 sorgte einmal mehr der aktuell überragende Eric Maxim Choupo-Moting (31.), der Weltfußballer Lewandowski mit seinem fünften Tor in den jüngsten vier Spielen immer mehr vergessen macht. Benjamin Pavard (90.+5) setzte den Schlusspunkt.
Das Duell mit Inter Mailand am kommenden Dienstag können die Münchner, die seit 33 Gruppenspielen ungeschlagen sind, nun entspannt angehen. Da ist der Druck in der Liga ungleich größer: Am Samstag will das Team von Julian Nagelsmann gegen Mainz die Aufholjagd auf Union Berlin fortsetzen.
Für Lewandowski und Co. stand der schmerzhafte "Abstieg" bereits vor dem Spiel fest: Durch den klaren Sieg von Inter gegen Pilsen (4:0) hatte Barca keine Chance mehr auf Platz zwei. Passend dazu dröhnte vor Anpfiff im Fußball-Tempel Camp Nou "Highway to Hell" aus den Boxen.
Für das Topspiel vor 84.016 Zuschauern gegen die Bayern wählte Barcelonas Trainer Xavi "eine eher vorsichtige Aufstellung", wie Nagelsmann bei DAZN analysierte. Seine Elf veränderte er auf zwei Positionen - Mane rotierte für Kingsley Coman, Noussair Mazraoui für Benjamin Pavard ins Team.
Doch an den Vorgaben änderte sich nichts. Man müsse auf dem Weg zum Titel "Zeichen setzen", betonte Nagelsmann. Der FC Bayern wolle "zeigen, was wir können", fügte Sportvorstand Hasan Salihamidzic kämpferisch an.
Und das taten die Münchner schnell. Nach starker Vorlage von Serge Gnabry schloss Mane einen Alleingang eiskalt per Chip ab, Marc-Andre ter Stegen war chancenlos. In der Folge entwickelte sich ein Spiel mit vielen Zweikämpfen und wenigen Chancen. Die Bayern hatten alles im Griff, Barcelona wirkte offensiv gegen die entschlossenen Münchner hilflos. Dafür schlug Choupo-Moting erneut nach einem feinen Gnabry-Pass zu.
Lewandowski, der von 2014 bis 2022 in 375 Spielen 344 Tore für die Bayern erzielt hatte, blieb weitgehend blass - immer wieder gut abgeschirmt vom bissigen Matthijs de Ligt. Knifflig wurde es nur einmal kurz vor der Pause bei einer Attacke des Niederländers am Polen. Schiedsrichter Anthony Taylor entschied zunächst auf Elfmeter (44.), nahm die Entscheidung aber nach Ansicht der TV-Bilder zurück.
So erlebte Sven Ulreich, der den an der Schulter verletzten Kapitän Manuel Neuer zum fünften Mal nacheinander ersetzte, zunächst einen ruhigen Abend. Auch nach dem Wechsel änderte sich daran wenig. Die Bayern wirkten entschlossener und abgeklärter, auch wenn sie nach und nach einen Gang zurückschalteten. Lewandowski wurde bei seiner Auswechslung (82.) mit Applaus bedacht - er hatte keinen einzigen Abschluss aufs Tor.
A.Ferraro--NZN