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Mario Götze hat seiner alten Liebe Borussia Dortmund beim Wiedersehen nicht entscheidend wehtun können. Mit Eintracht Frankfurt unterlag der Rio-Held dem BVB im Spitzenspiel der Bundesliga äußerst unglücklich mit 1:2 (1:1), betrieb als omnipräsenter Taktgeber aber Eigenwerbung für einen Platz im WM-Kader. Die effizienten Dortmunder gewannen nach zuvor drei Niederlagen mal wieder auswärts und bleiben damit auf drei Punkte an den Bayern dran.
Julian Brandt (21.) und Jude Bellingham (54.) trafen für die Elf von Trainer Edin Terzic, Daichi Kamada (26.) gelang der zwischenzeitliche Ausgleich. In der 42. Minute wurde der Eintracht bei einem Kontakt von Karim Adeyemi gegen Jesper Lindström ein möglicher Elfmeter verwehrt.
Für die spielerisch klar bessere SGE wäre bei passabler Chancenverwertung viel mehr möglich gewesen - so gilt es vor dem Gruppen-"Endspiel" in der Champions League bei Sporting Lissabon am Dienstag ein Negativerlebnis zu verdauen. Für die bereits qualifizierten Dortmunder ist das Gastspiel in Kopenhagen am Mittwoch bedeutungslos.
Götze ging "mit Vorfreude" in sein erstes Wiedersehen mit der alten Liebe seit seinem Abgang vor zwei Jahren. "Alte Gesichter wiedersehen und ein bisschen Fußball spielen", so sein simples Motto. Kumpel Marco Reus traf er dabei allerdings nicht. Der Dortmunder Kapitän fehlte erneut wegen seiner Fußverletzung, auch Raphael Guerreiro musste mit muskulären Problemen passen.
Den Linksverteidiger vertrat Offensivkraft Thorgan Hazard vor 51.500 Zuschauern auf ungewohnter Position - und das versuchte die SGE zu nutzen. Immer wieder liefen die Angriffe über die Hazard-Seite, Mats Hummels (4., 13.) musste nach Durchbrüchen zweimal in höchster Not retten. Generell entwickelte sich von Beginn an eine äußerst temporeiche Partie mit zwei offensivlustigen Teams.
Der BVB ging mit einem Konter in Führung, Brandt traf nach Vorlage von Donyell Malen durch die Beine von Evan Ndicka und Kevin Trapp. Doch die SGE antwortete prompt, Kamada setzte einen Flachschuss aus 18 Metern ins lange Eck. In Folge erarbeitete sich der Europa-League-Champion ein klares Übergewicht. Randal Kolo Muani zielte erst knapp am Torwinkel vorbei (39.), dann traf er per Lupfer den Pfosten (41.).
Nach dem Wechsel betrieb die Terzic-Elf kurz mehr Eigeninitiative, nach schöner Kombination vollendete Bellingham allein vor Trapp. Danach kam der BVB aber komplett ins Schwimmen. Gregor Kobel rettete mit Glanztaten gegen Jesper Lindström (54., 58.) und Kolo Muani (57., 63.) gleich reihenweise, außerdem klärte Nico Schlotterbeck nach Götze-Schuss (57.) auf der Linie.
In den letzten Minuten war die Stimmung auf dem Platz und abseits des Rasens aufgeheizt. Unter anderem sah der bereits ausgewechselte Eintracht-Kapitän Sebastian Rode Gelb.
T.L.Marti--NZN