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MAX VERSTAPPEN: Nichts scheint Max Verstappen in der Saison 2022 aufhalten zu können. Die Kombination aus dem derzeit besten Fahrer im besten Auto stellt für jeden anderen Piloten eine zu große Hürde da. Der Lohn: Ein Eintrag in die Geschichtsbücher der Formel 1. 14 Siege hat der Niederländer in dieser Saison erzielt, nie war ein Fahrer innerhalb eines Jahres erfolgreicher. In Mexiko bewies Verstappen einmal mehr sein Talent im Reifenmanagement. Mit dem abbauenden Soft war Verstappen lange schnell genug, um Lewis Hamilton auf Abstand zu halten. Auch nach dem Wechsel auf Medium-Pneus hatte Verstappen alles im Griff. Bis zum Saisonfinale kann er den Rekord auf 16 Siege ausbauen. Es ist kein unwahrscheinliches Szenario.
MERCEDES: Dass die Silberpfeile auf der Zielgeraden einer holprigen Saison auf dem richtigen Weg sind, hatte sich bereits in der Vorwoche in Austin angedeutet. In Mexiko gab es für den zweitplatzierten Rekordchampion Lewis Hamilton den nächsten Podestplatz. Am Ende eines guten Wochenendes schien das sogar ein bisschen wenig. Die Trainings hatte Mercedes mit George Russell schließlich dominiert, auch die Startplätze zwei und drei waren vielversprechend. Im Rennen stimmte die Pace, allerdings war die Reifenwahl eine falsche. "Wir haben ins Klo gegriffen", sagte Motorsportchef Toto Wolff lapidar. Dennoch: Der Trend stimmt. Auch der lukrative zweite Platz in der Konstrukteurs-WM hinter Red Bull ist noch möglich. Der Rückstand auf Ferrari schrumpfte auf 40 Punkte.
SERGIO PEREZ: Am Ende war der Mexikaner doch noch ein Hauptdarsteller. Lautstark ließ sich der Lokalmatador von seinen Landsleuten auf dem Podium feiern. Zum erhofften Heimsieg hatte es nicht gereicht, dennoch durfte Perez zufrieden sein. In der Fahrerwertung schob sich der 32-Jährige auf den zweiten Platz an Ferrari-Star Charles Leclerc vorbei. Mehr war für Perez nicht zu holen.
BUDGET-STREIT: Offiziell ist der Budget-Streit um Red Bull mit dem am Freitag verkündeten FIA-Urteil beigelegt. Sieben Millionen Dollar Strafe und ein um zehn Prozent reduziertes Testprogramm im Windkanal - damit wurde Red Bull Racing für das eingeräumte Überschreiten der zulässigen Budgetobergrenze im Jahr 2021 bestraft. Was bleibt, ist ein vergiftetes Klima im Fahrerlager und ein Rufschaden für das Verstappen-Team. Die Forderung von Teamchef Christian Horner nach einer Entschuldigung der Rivalen wirkte in diesem Zusammenhang deplatziert. Demut wäre angebracht gewesen, schließlich hätten die Sanktionen viel höher ausfallen können - was der Großteil der Konkurrenz befürwortet hätte. Die Turbulenzen der vergangenen Wochen dürften noch lange nachwirken.
MICK SCHUMACHER: Mexiko war für Schumacher im Kampf um das Cockpit beim Haas-Team von enormer Bedeutung, schließlich hatte Teamchef Günther Steiner doch angedeutet, dass nach dem Rennen ein Entscheidung fallen dürfte. Schumacher brauchte also Punkte und ein fehlerfreies Wochenende. Schon am Samstag verfehlte er letzteres. Im Qualifying wurde ihm - wie bereits in Frankreich - die persönlich schnellste Runde wegen Überfahrens des Streckenlimits gestrichen. Ein Fehler, der sich nicht wiederholen durfte. Das Aus kam nach Q1, eine mögliche bessere Ausgangslage für das Rennen war dahin. Am Sonntag behinderten ihn Probleme mit der Bremskühlung - Platz 16 war am Ende eine weitere Enttäuschung.
SEBASTIAN VETTEL: In allzu guter Erinnerung wird auch Sebastian Vettel der Trip nach Mexiko nicht bleiben. Unzufrieden war der viermalige Weltmeister mit der Leistung des bockigen Aston Martin, in der Höhenlage wurde er mit seinem Wagen nie richtig warm. Nach dem Qualifying schimpfte Vettel, im Rennen wurde es kaum besser. Noch zwei Mal darf Vettel auf Besserung hoffen - in Brasilien sowie zum Saisonabschluss in Abu Dhabi. Dann endet die Karriere des Heppenheimers in der Formel 1. Zumindest in die Punkte will er noch einmal fahren.
SPRUCH DES WOCHENENDES: "14 Siege, was für eine Saison." (Max Verstappen über den Formel-1-Rekord)
O.Krasniqi--NZN