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Deutschlands Handballerinnen haben ihren vorletzten Härtetest kurz vor der Europameisterschaft mit Bravour bestanden. Die Mannschaft von Bundestrainer Markus Gaugisch besiegte Ungarn bei einem Drei-Nationen-Turnier in Tatabanya ungefährdet mit 31:20 (17:12) und tankte frisches Selbstvertrauen für die am kommenden Wochenende beginnende EM.
Beste Torschützinnen der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) waren vor 3500 Zuschauern Julia Maidhof, Johanna Stockschläder, Meike Schmelzer und Xenia Smits mit jeweils vier Treffern. Am Mittwoch geht es in der Generalprobe gegen Rumänien (18 Uhr/Sport1), ehe am Samstag (20.30 Uhr/Sportdeutschland.tv) in der montenegrinischen Hauptstadt Podgorica der EM-Auftakt gegen Polen steigt.
Nach der großen Unruhe in der Vorbereitung, als es in der Öffentlichkeit weit mehr um die massiven Vorwürfe psychischer Gewalt im Frauen-Handball als um das Sportliche ging, erwischte das DHB-Team einen glänzenden Start und lag dank einer massiven Abwehr vor der mit 19 Paraden überragenden Keeperin Katharina Filter nach elf Minuten schon mit 8:2 vorn. Auch in der Folgezeit ließ die deutsche Auswahl nie nach, blieb konzentriert und fuhr einen überlegenen Erfolg ein.
"Natürlich wollen wir die Spiele gewinnen, aber wir müssen auch im Auge haben, uns einzuspielen und die Belastung zu steuern, damit wir am Samstag auf einem Toplevel sind, wenn die EM losgeht", hatte Gaugisch vor der Partie gegen Ungarn gesagt. Dieses Toplevel erreichte Deutschland über weite Strecken schon am Montagabend.
Nicht mit zur EM fahren wird Rückraumspielerin Marie Michalczik. Die 20-Jährige, die ihr Turnier-Debüt feiern sollte, erlitt im Abschlusstraining eine Handverletzung und muss die Heimreise nach Deutschland antreten. Damit startet Gaugisch mit dem selben 16 Spielerinnen umfassenden Kader in den Saison-Höhepunkt, der Montag auch gegen Ungarn auflief.
Eine besondere EM-Motivationsspritze hatte es durch den Verband bereits vor Anpfiff der Partie gegeben. Der DHB lobte für das bevorstehende Turnier wie zuletzt bei den Männern 250.000 Euro an Prämien für einen möglichen Titelgewinn aus. Was zum einen ein zusätzlicher Antrieb für die Mannschaft sein dürfte, wurde von den DHB-Kapitäninnen Emily Bölk und Alina Grijseels auf dem Weg zum Equal Pay auch als ein "starkes Signal für den Frauensport" gewertet.
R.Bernasconi--NZN