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DFB-Präsident Bernd Neuendorf hat sich zuversichtlich gezeigt, dass der Sport aus der umstrittenen Vergabe der WM-Endrunde nach Katar seine Lehren gezogen hat. Dieser sei durch das Votum für den Golfstaat "sehr viel politischer geworden", sagte der 61-Jährige am Montagabend im ZDF heute journal: "Und wir werden, glaube ich, eine Vergabe ohne Berücksichtigung solcher Themen wie Nachhaltigkeit, wie Menschenrechte nicht mehr erleben."
Ungeachtet dessen sei er sich "ziemlich sicher", dass viele Menschen in Deutschland das Turnier (20. November bis 18. Dezember) verfolgen werden. Laut jüngsten Zahlen des Weltverbandes FIFA seien etwa 35.000 Kartenbestellungen in die Bundesrepublik gegangen, "sodass wir davon ausgehen können, dass wir hier deutsche Fans erleben werden", erklärte Neuendorf, der seit Montag gemeinsam mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser in Katar eine "Inspektionsreise" absolviert. Ansonsten müsse "jeder selber entscheiden, ob er dieses Turnier entweder in Doha direkt oder auch vor dem Fernseher verfolgt."
Deutschland sei weiterhin "eine von wenigen Nationen, die Fan-Anlaufpunkte errichten werden. Wir werden rund um die WM für alle Fragen zur Verfügung stehen, sollte es Probleme geben", sagte der DFB-Präsident, der sich vor der TV-Schalte gemeinsam mit dem Tross der Bundesinnenministerin mit Vertreterinnen und Vertretern von Arbeitnehmerorganisationen getroffen hatte. Faesers politische Gespräche in Katar sollen hauptsächlich am Dienstag stattfinden.
Die Nationalspieler habe man eingehend "aufgeklärt über die Situation im Land", beteuerte der DFB-Präsident: "Es sind mündige Spieler und starke Charaktere. Die bilden sich dann ihre Meinung. Und das ist auch in Ordnung."
G.Kuhn--NZN