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RB Leipzig ist mit einem Torfestival in die K.o.-Runde der Champions League gestürmt, Borussia Dortmund beendete die Gruppenphase im Schongang. Während Leipzig beim 4:0 (1:0) im Gruppenfinale gegen Schachtar Donezk als vierter deutscher Achtelfinal-Teilnehmer die starke deutsche Bilanz krönte, mühte sich der bereits qualifizierte BVB beim FC Kopenhagen mit seiner schwächsten internationalen Saisonleistung zu einem 1:1 (1:1).
In Leipzig trübte einzig die Sorge um Nationalstürmer Timo Werner die Freude. Drei Wochen vor dem WM-Start musste Werner nach nur 19 Minuten mit einer Sprunggelenksverletzung ausgewechselt werden, RB gab leichte leichte Entwarnung. "Wir müssen es jetzt noch genauer untersuchen. Aber der Doc sagt, jetzt erstmal scheint es nichts Wildes zu sein", sagte Trainer Marco Rose.
Nkunku (10.), Andre Silva (50.), Dominik Szoboszlai (62.) und Dani Olmo (68.) schossen überlegene Leipziger in Warschau, wo Donezk wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine seine Heimspiele austrägt, in die nächste Runde.
RB, das nun seit zehn Pflichtspielen ungeschlagen ist, beendete die Gruppe F mit zwölf Punkten als Zweiter vor Donezk (sechs Zähler), nachdem der Saisonstart noch völlig missglückt war. Nach der 1:4-Pleite gegen Schachtar zum Start hatte Trainer Domenico Tedesco gehen müssen.
Die Leipziger Führung resultierte aus einem blitzschnellen Umschaltspiel: Erst legte Nkunku für Werner auf, der Keeper Anatolij Trubin anschoss. Den Abpraller schob Nkunku über die Linie und feierte das Tor kurios, indem er einen roten Ballon aufblies und in die Luft streckte. Kurz hielt sich Werner nach einem Foul von Taras Stepanenko (13.) mit schmerzerfülltem Blick den linken Knöchel, er musste durch Emil Forsberg ersetzt werden.
Davon ließen sich Werners Teamkollegen nicht beirren. Auch nach der Pause erspielte sich RB seine Möglichkeiten. Etwas glücklich stocherte Silva eine weite Flanke von Mohamed Simakan im Getümmel am zweiten Pfosten ins Tor. Szoboszlai und der eingewechselte Olmo machten alles klar.
Weniger rund lief es in Dänemark für die Borussia. Thorgan Hazard (23.) nutzte eine Flanke von Dauerreservist Felix Passlack zum Führungstreffer. Torhüter Gregor Kobel verhinderte rund um den Ausgleich durch Hakon Haraldsson (41.) mit einigen Paraden im Stadion Parken weitere Gegentore, dann bekam auch er eine Halbzeit Erholung. Der Punkt brachte dem BVB noch einmal 930.000 Euro Prämie ein. Im Siegesfall wären es 2,8 Millionen gewesen.
Im Drei-Tages-Rhythmus vor der Weltmeisterschaft war die Zeit der Rotation gekommen: Stars wie Jude Bellingham, Youssoufa Moukoko oder Julian Brandt bekamen jene Pause, die sie sich im Hamsterrad ständiger englischer Wochen hart erkämpft hatten.
Die Stimmung der Kopenhagen-Fans war bestens, obwohl der dänische Meister in fünf Gruppenspielen kein Tor erzielt hatte und als Tabellenletzter feststand. Im Auswärtsblock wurde ebenfalls durchgesungen: Dabei war die organisierte BVB-Fanszene dem Spiel aus Protest gegen Restriktionen bei der Kartenvergabe ferngeblieben. Am Rande des Hinspiels hatte es Ausschreitungen gegeben.
Die vielen Umstellungen beim BVB machten sich schnell bemerkbar, die Abwehr bekam große Probleme. Nach der etwas schmeichelhaften Dortmunder Führung blieben die Gastgeber das bessere Team. Reynas Fehlpass schenkte Kopenhagen das erste Tor der Champions-League-Saison. Wenig später faltete Hummels seine Mitspieler zusammen, es lief überhaupt nicht für die Dortmunder B-Mannschaft, die noch weiter rotierte. Erst nach der Pause spielte der BVB schwungvoller.
D.Smith--NZN