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Der langjährige FIFA-Schiedsrichter Urs Meier hält eine weitere Professionalisierung der deutschen Referees für notwendig. Zwar könne man viele Schiedsrichter auf höchster Ebene "von der Bezahlung als Profis durchgehen lassen. Sie verdienen viel Geld, aber es braucht auch professionelle Strukturen", sagte der Schweizer dem Nachrichtenportal watson.
Hier gehe es vor allem um gemeinsame Trainingsmöglichkeiten, etwa mit einem Zusammenkommen von Montag bis Mittwoch in einer Spielwoche. In diesem Rahmen könne auch eine Auswertung der einzelnen Leistungen erfolgen: "Was war gut? Was nicht? Dadurch würde auch die einheitliche Regelauslegung gefördert werden." Auch Trainingsspiele beispielsweise mit U19-Mannschaften hält er für sinnvoll, bei denen das Augenmerk auf bestimmte Foulspiele gelegt werden könne.
Meier glaubt zudem, dass eine Professionalisierung auch bei einer möglichen Aufhebung der Altersgrenze für Schiedsrichter hilfreich sei. Aktuell dürfen die deutschen Schiedsrichter bis zu einem Alter von 47 Jahren in der Bundesliga pfeifen.
Lutz Michael Fröhlich, Schiedsrichterchef beim Deutschen Fußball-Bund (DFB), zeigte sich zuletzt aber bereits offen für eine Aufweichung dieser Regel. Im Gespräch mit watson bekräftigte er dies nun. "Dass man die Tür ab einem gewissen Alter völlig schließt, das sollte nicht sein", sagte Fröhlich: "Die öffentliche Diskussion zeigt auch, dass solche Regelungen durch mehr Flexibilität ersetzt werden sollten."
Im Zentrum dieser Diskussion stand Manuel Gräfe. Der ehemalige FIFA-Schiedsrichter musste seine Karriere trotz einer Protestwelle aus der Bundesliga am Ende der Saison 2020/21 beenden. Gräfe bringt deswegen den DFB wegen Altersdiskriminierung vor Gericht, die Verhandlung vor dem Landgericht Frankfurt/Main ist für den 16. November angesetzt.
A.Ferraro--NZN