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Riesen-Knall beim DEB: Bundestrainer Toni Söderholm wirft nach vier Jahren hin und wechselt zum Schweizer Spitzenklub SC Bern. Das bestätigte der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) am Mittwochmorgen. Demnach einigte sich der Finne mit dem Verband auf eine sofortige Vertragsauflösung. Die Suche nach einem Nachfolger werde laut DEB "mit großer Sorgfalt unverzüglich" aufgenommen.
"Für mich war immer klar, dass ich eines Tages die Herausforderung der täglichen Arbeit im Klub suchen möchte. Die Chance, kurzfristig bei einem europäischen Spitzenklub, für den ich selbst gespielt habe, einzusteigen, ist attraktiv", sagte Söderholm, der erst im März seinen auslaufenden Vertrag bis 2026 verlängert hatte. DEB-Vize Andreas Niederberger zeigte sich deshalb von Söderholms "kurzfristigen Wechselwunsch überrascht."
Verbandschef Peter Merten stellte klar, dass der DEB "sehr gerne den eingeschlagenen Weg mit ihm weitergegangen wäre". Man habe sich "intensiv" mit Söderholms Wunsch nach Veränderung beschäftigt, "und letztlich sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass wir seinem Wunsch nachkommen werden."
Söderholm, der im Dezember 2018 Nachfolger des Olympia-Silbermedaillengewinners Marco Sturm geworden war, hatte die Nationalmannschaft bei der WM in Finnland mit der besten Vorrunde der Geschichte ins Viertelfinale geführt. Erst am Sonntag verteidigte der 44-Jährige mit dem DEB-Team erfolgreich den Deutschland Cup in Krefeld.
Bei seiner ersten WM 2019 erreichte der Finne mit der DEB-Auswahl nach starker Vorrunde auf Anhieb das Viertelfinale, zwei Jahre später stürmte das deutsche Team sogar ins Halbfinale und kletterte in der Weltrangliste auf Platz fünf. Das frühe Aus bei den Olympischen Spielen in Peking schon im Play-off um den Viertelfinaleinzug war der erste Rückschlag.
Bern hatte Anfang des Monats Johan Lundskog entlassen. Söderholm spielte von 2005 bis 2007 als Verteidiger für den SCB und wurde in seiner zweiten Saison mit dem Klub Vizemeister. 2016 holte er in der DEL den Titel mit Red Bull München. In Bern trifft Söderholm künftig auf den früheren NHL-Profi und deutschen Nationalspieler Dominik Kahun.
Söderholm hatte vor seiner Vertragsverlängerung im März bereits mit einem Wechsel ins Tagesgeschäft bei einem Klub geliebäugelt - lange hatte es bereits im Frühjahr so ausgesehen, als würde Söderholm den DEB verlassen. Bei den Florida Panthers hatte er im Herbst vergangenen Jahres hospitiert und Kontakte in der NHL geknüpft, beim achtmaligen deutschen Meister Mannheim galt er als heißer Kandidat für die Nachfolge des gefeuerten Pavel Gross.
Auch ein Schweizer Klub sei laut Söderholm immer wieder eine interessante Option gewesen - diese hat er nun gezogen.
D.Graf--NZN