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Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch sieht die FIFA bei einer Einführung eines Entschädigungsfonds für die Hinterbliebenen der gestorbenen Gastarbeiter in Katar in der Pflicht. "Die Tatsache, dass sich die katarische Regierung stur weigert, so einen Fonds einzurichten, was schändlich ist, entbindet die FIFA nicht von ihrer Verpflichtung einen solchen Fonds aufzusetzen", sagte Deutschland-Direktor Wenzel Michalski im SID-Interview.
Katar, Ausrichter der Fußball-WM (20. November bis 18. Dezember), und der Fußball-Weltverband seien "beide Auftraggeber dieser Baustellen und stehen deswegen nach internationalen Richtlinien in der Verpflichtung, die Familien der Arbeiter finanziell zumindest etwas zu entschädigen", so Michalski, der davon ausgehe, dass beim Bau der für die WM notwendige Infrastruktur "Tausende gestorben sind". Zahlreiche seien jedoch "nicht aufgeklärt" worden.
Für Michalski sei es ferner nur "schwer vorstellbar", dass die FIFA sich in Sachen Fonds nicht bewegt. Der Druck und die Rufschädigung seien "so stark, dass sie es irgendwann tun muss", sagte er: "Wir fordern den Fonds natürlich sehr schnell, denn die Familien können nicht lange warten. Die Kinder können nicht in die Schule und der Teufelskreis dreht sich immer weiter. Da wird eine nächste Generation von Sklavenarbeitern herangezogen. Das kann es nicht sein. Und wenn die FIFA ihre Spitze auswechseln muss: Dieser Entschädigungsfonds muss her."
A.P.Huber--NZN