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DFB-Präsident Bernd Neuendorf hat kurz vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar den Umgang der FIFA mit der "One Love-Binde" kritisiert. "Zwei Tage vor dem Turnier mit eigenen Binden zu kommen ist natürlich schwierig", sagte er im ZDF und bekräftigte den Plan, die Binde im Turnierverlauf zu tragen.
Zuvor hatte der Fußball-Weltverband in der langen Diskussion um Botschaften auf den Spielführer-Binden angekündigt, eigene Kampagnen zu starten. Für das Tragen der vom DFB und anderen europäischen Verbänden initiierten "One Love-Binde" drohen nun möglicherweise Strafen.
"Die FIFA wurde mit langem Vorlauf darauf hingewiesen, dass wir damit auflaufen möchten. Daraufhin gab es keine Reaktion", so Neuendorf: "Wir haben nun die Position übermittelt, dass wir mit der Binde auflaufen - insofern sind wir hier nicht auf einen Nenner gekommen."
Neuendorf äußerte sich zudem zu den homophoben Aussagen des katarischen WM-Botschafters Khalid Salman. "Das ist eine indiskutable Äußerung. Fußball ist für alle da und steht für das Gegenteil von dem, was geäußert wurde", sagte der 61-Jährige: "Er steht für den Zusammenhalt aller Menschen und für Menschenrechte." Salman hatte in der ZDF-Doku "Geheimsache Katar" Homosexualität als "geistigen Schaden" bezeichnet.
Auch die Aussagen von Gianni Infantino auf einer Pressekonferenz am Samstag, bei dem der FIFA-Präsident unter anderem die Kritik an der WM als "reine Heuchelei" bezeichnet hatte, sorgten bei Neuendorf für Verwunderung. Infantino habe vor Kurzen noch gefordert, mehr über Fußball zu sprechen und weniger über Politik - "und dann hat er selber fast eineinhalb Stunden über politische Zusammenhänge geredet. Das war ein bemerkenswerter Auftritt", sagte der DFB-Präsident.
A.Ferraro--NZN