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Robert Lewandowskis WM-Flaute wird zum Fluch - und seine Polen stehen nach dem Start in Katar gehörig unter Druck. Der Weltfußballer verschoss beim enttäuschenden 0:0 gegen Mexiko sogar einen Foulelfmeter, Lewandowski hing ansonsten 90 Minuten in der Luft, war beinahe unsichtbar - und er wartet auch nach seinem vierten Auftritt auf der größten Bühne auf sein erstes WM-Tor.
Dabei schenkte ihm dieses so enttäuschende Spiel am Dienstag eigentlich den einen Moment: Der einstige Bayern-Star wurde selbst gefoult, nach Videobeweis entschied Schiedsrichter Chris Beath (Australien) auf Elfmeter. Doch Lewandowski vergab zu einfach gegen Mexikos Torwart-Oldie Guillermo Ochoa (58.).
Bei der Weltmeisterschaft 2018 war Lewandowski mit Polen in der Gruppenphase gescheitert, das droht nun auch bei dieser Endrunde - seit 1986 wartet sein Land auf den Sprung in ein WM-Achtelfinale. Es wird nun ein weiter Weg in Gruppe C, in der sich die Statik am Dienstag völlig unerwartet verändert hatte: Saudi-Arabien steht nach dem Sensationssieg gegen Argentinien (2:1) an der Spitze, die Südamerikaner sind Letzter.
Mexiko war in einem schwachen Spiel die etwas stärkere Mannschaft und hatte zudem zwei besondere Personalien zu bieten: Torwart Ochoa (37) und der frühere Leverkusener Andres Guardado (36) stiegen mit dem Auftaktspiel in den Kreis der WM-Rekordteilnehmer auf. Beide bestreiten ihre fünfte Endrunde.
Polen gegen Mexiko, das hatte zuvor als entscheidendes Spiel um Rang zwei in der Gruppe gegolten, das Duell zweier Kollektive - plus Weltfußballer. Lewandowskis Trefferquote hat sich auch bis nach Mittelamerika herumgesprochen, im mexikanischen Lager hatte man daher einen recht simplen Plan geschmiedet: "Wir dürfen ihm keine Chancen geben", sagte Ochoa.
Das klang beinahe zu simpel, ging in der ersten Hälfte aber erstaunlich gut auf. Lewandowski fand 45 Minuten lang praktisch nicht statt, er hatte aber auch einen schweren Stand - nicht nur gegen die mexikanischen Verteidiger. Die knapp 20.000 Fans von El Tri pfiffen den Ausnahmespieler besonders laut aus, trieben ansonsten ihre Mannschaft leidenschaftlich an.
Ein schönes Spiel sahen sie nicht, immerhin wirkte aber ihre Mannschaft tendenziell gefährlicher. Zweimal schloss Alexis Vega ab (5./26.), einmal noch Jorge Sanchez (44.) - das war es bis zur Pause. Auf der anderen Seite wartete Lewandowski vergeblich auf Zuspiele.
Ein solches kam in der zweiten Hälfte, Lewandowski kam im harten Duell mit Hector Moreno zu Fall. Zunächst blieb die Pfeife stumm, nach Ansicht der Videobilder zeigte Referee Beath dann doch auf den Punkt.
Lewandowski nahm sich viel Zeit - und scheiterte doch. Der Jubel der mexikanischen Fans erreichte Rekordniveau, so laut war es bislang wohl nie bei dieser WM. In der Folge verflachte das Spiel wieder.
W.Vogt--NZN