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Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat bei der UN-Klimakonferenz in Scharm el-Scheich 170 Millionen Euro für die Bewältigung klimabedingter Schäden in Entwicklungsländern zugesagt und sich klar zur Energiewende bekannt. Deutschland werde "die vom Klimawandel am schwersten betroffenen Länder gezielt im Umgang mit Verlusten und Schäden unterstützen", sagte Scholz am Montag in seiner Rede vor dem Konferenzplenum der COP27.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist im ägyptischen Scharm el-Scheich eingetroffen, um sich direkt in die Verhandlungen bei der UN-Klimakonferenz (COP27) einzuschalten. Zunächst steht eine Rede des Kanzlers vor dem Konferenzplenum auf seinem Programm, gefolgt von multilateralen Treffen. Am Dienstag richtet Scholz Veranstaltungen zum Thema klimabedingte Schäden und Verluste sowie zum sogenannten Klimaclub aus, der im Rahmen der deutschen G7-Präsidentschaft konzipiert wurde.
Die Chefin der Welthandelsorganisation (WTO), Ngozi Okonjo-Iweala, hat sich für den Welthandel als wichtigen Faktor zur Reduzierung der weltweiten Treibhausgasemissionen stark gemacht. Es sei falsch, den internationalen Warenaustausch nur als Quelle von Treibhausgasemissionen zu sehen, erklärte Okonjo-Iweala im Vorwort des am Montag veröffentlichten WTO-Jahresberichts. "Handel ist eine positive Kraft für das Klima und Teil der Lösung für einen kohlenstoffarmen, widerstandsfähigen und gerechten Übergang".
Die ersten zehn Monate dieses Jahres sind in Deutschland die wärmste Periode von Januar bis Oktober seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881 gewesen. Durchschnittlich seien 11,8 Grad Celsius gemessen worden, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach am Montag mit. Am Sonntag hatte die Weltmeteorologieorganisation (WMO) zum Auftakt der UN-Klimakonferenz in Ägypten erklärt, dass die vergangenen acht Jahre vorläufigen Daten zufolge global die heißesten überhaupt waren.
Die Parlamentarische Staatssekretärin Franziska Brantner (Grüne) hat anlässlich der Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zur UN-Klimakonferenz in Ägypten die deutschen Beiträge zur internationalen Klimafinanzierung hervorgehoben. Deutschland habe seine internationale Klimafinanzierung "auf ein Höchstniveau angehoben", sagte die Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz den Zeitungen der Mediengruppe Bayern (Montagsausgaben).
Ungeachtet der stark zugenommenen Kritik an ihren Aktionen hat die Klimabewegung Letzte Generation eine Ausweitung ihrer radikalen Proteste angekündigt. "Wir werden unseren Protest in alle Bereiche tragen, die von der Klimakatastrophe betroffen sein werden", sagte die Aktivistin Carla Rochel am Sonntag im Sender RTL. Die Union tritt für eine Verschärfung des Strafrechts für Klimaaktivisten ein. Dies stößt in der Ampel-Koalition jedoch auf Ablehnung.
Zum Auftakt der UN-Klimakonferenz in Scharm el-Scheich (COP27) hat die Weltmeteorologieorganisation (WMO) einen Bericht veröffentlicht, der die folgenschwere Erhitzung der Erde einmal mehr deutlich macht. Nach derzeitigem Datenstand sei jedes der vergangenen Jahre heißer gewesen als alle vorangegangenen in der Geschichte, heißt es in dem WMO-Bericht. Und angesichts des Klimawandels sei es "nur eine Frage der Zeit", bis noch heißere Jahre registriert würden.
Zum Start der UN-Klimakonferenz in Scharm el-Scheich (COP27) hat die Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik, Luise Amtsberg (Grüne), scharfe Kritik am Gastgeber Ägypten geübt. Ein Großereignis wie die Weltklimakonferenz rücke "unweigerlich das Gastland in all seinen Facetten ins Zentrum", erklärte Amtsberg am Sonntag. "Globale Verantwortung zu übernehmen heißt vor allem auch, Verantwortung für den Schutz von Menschenrechten zu übernehmen. Die Lage der Menschenrechte in Ägypten wird dem jedoch nicht gerecht."
Vor der 27. UN-Klimakonferenz im ägyptischen Scharm el-Scheich (COP27) hat die Bundesregierung zugesichert, sich entschieden für Fortschritte bei Klimaschutzmaßnahmen und Klimahilfen für ärmere Länder einzusetzen. "Die Menschheit steuert auf einen Abgrund zu, auf eine Erwärmung von über 2,5 Grad", erklärte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock am Sonntag. Deutschland wolle daher bei der COP27 "mit anderen Staaten unsere Kräfte bündeln" und sich "für mehr Ambition und ein robustes Arbeitsprogramm mit konkreten Minderungsschritten einsetzen".
Wirtschaft- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) hat vor der Weltklimakonferenz ein entschlossenes Handeln vor allem der Industriestaaten angemahnt. Die Welt habe ein weiteres "Katastrophenjahr" mit galoppierender Erderwärmung erlebt, sagte Habeck in einem am Samstag auf Twitter veröffentlichten Video. Doch die Weltgemeinschaft bewege "sich nicht schnell genug in Richtung Klimaneutralität".
Vor der UN-Klimakonferenz in Ägypten fordern Menschenrechts- und Hilfsorganisationen die reichen Industriestaaten auf, Entwicklungs- und Schwellenländer für Klimaschäden zu entschädigen und ihnen bei Investitionen in den Klimaschutz zu helfen. Es sei "höchste Zeit, dass die Industriestaaten Verantwortung für die Folgen ihrer Emissionen der vergangenen Jahrzehnte übernehmen und Wiedergutmachung für Klimaschäden weltweit leisten", erklärte die Klimaexpertin von Amnesty International in Deutschland, Annelen Micus, am Freitag.
Ein Großbrand am Kilimandscharo ist entgegen ursprünglichen Annahmen der tansanischen Behörden doch nicht völlig gelöscht. Zwei Wochen nach seinem Ausbruch habe sich das Feuer in andere Regionen des Nationalparks ausgebreitet, sagte Regierungschef Kassim Majaliwa am Donnerstag im Parlament. Die Löscharbeiten dort seien in vollem Gange, die Lage sei "unter Kontrolle".
Die Internationale Energieagentur (IEA) warnt vor Gasmangel in Europa im Winter 2023/24. Etwa 30 Milliarden Kubikmeter könnten dann fehlen, schätzte die Agentur am Donnerstag in Paris. Dies könne etwa der Fall sein, wenn Russland seine Lieferungen bis dahin komplett einstelle und China zugleich größere Mengen Flüssiggas auf dem Weltmarkt aufkaufen würde.
Einer Studie der Weltkulturorganisation Unesco zufolge werden bis 2050 die Gletscher in einem Drittel der Unesco-Weltnaturerbestätten voraussichtlich geschmolzen sein. Das ewige Eis werde dort "verschwinden, unabhängig von den Anstrengungen, den Temperaturanstieg zu begrenzen", erklärte die Unesco am Donnerstag. Es sei aber noch möglich, die Gletscher in den restlichen zwei Dritteln der Welterbestätten zu bewahren, wenn die globale Klimaerwärmung auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit beschränkt werde.
Ein internationales Astronomen-Team hat einen etwa 1,5 Kilometer großen Asteroiden entdeckt, der im ungünstigsten Fall in ferner Zukunft mit der Erde kollidieren und sie verwüsten könnte. 2022 AP7 sei der größte Asteroid, "der in den vergangenen acht Jahren entdeckt wurde und für die Erde potenziell gefährlich ist", erklärte die Forschungsgruppe Noirlab.
Die Zahl der im Wattenmeer lebenden Seehunde ist deutlich gesunken. Bei der jährlichen Zählung wurden im Sommer insgesamt 23.652 Seehunde gesichtet – die niedrigste Zahl seit dem Jahr 2011, wie das Gemeinsame Wattenmeersekretariat in Wilhelmshaven am Dienstag mitteilte. Bei den während des Fellwechsels beobachteten Tieren gab es einen Rückgang um zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr, auch die Zahl der Jungtiere sank um 22 Prozent.
Im ungelösten Mordfall der "Lady of the Dunes" hat die US-Bundespolizei FBI fast fünf Jahrzehnte nach Entdeckung der verstümmelten Leiche das Opfer identifiziert. Seine Behörde habe die 1974 im US-Bundesstaat Massachusetts aufgefundene Frau nun als Ruth Marie Terry identifiziert, sagte FBI-Agent Joe Bonavolonta am Montag vor Journalisten in der Nähe von Boston. Die Identität der getöteten Frau sei mithilfe einer Kombination aus DNA-Analyse, historischen Aufzeichnungen und Ahnenforschung geklärt worden.
Anne Franks Schulfreundin Hannah Pick-Goslar ist tot. Die Überlebende des Konzentrationslagers Bergen-Belsen starb am Freitag im Alter von 93 Jahren, teilte die Anne-Frank-Stiftung mit.
Anne Franks Schulfreundin Hannah Goslar ist tot. Die Überlebende des Konzentrationslagers Bergen-Belsen starb am Freitag im Alter von 93 Jahren, teilte die Anne-Frank-Stiftung mit.
Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine könnte die Energiewende beschleunigen. Aufgrund der "tiefgreifenden Neuorientierung" der globalen Energiemärkte seien die Investitionen in nachhaltige Energien gestiegen, erklärte die Internationale Energieagentur (IEA) anlässlich der Veröffentlichung ihres Jahresberichts am Donnerstag. Demnach könnten die mit der Energieproduktion verbundenen globalen CO2-Emissionen bis 2025 ihren Höhepunkt erreichen und die Investitionen in saubere Energie deutlich steigen. Dennoch sind viele Menschen in Europa der Meinung, dass die Regierungen ihrer Länder nicht angemessen auf den Klimawandel reagieren.
Die von den einzelnen Staaten bisher gemachten Zusagen im Kampf gegen den Klimawandel reichen nach Angaben der Vereinten Nationen bei weitem nicht aus, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Vielmehr laufen die internationalen Verpflichtungen derzeit auf eine Erderwärmung von 2,5 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter hinaus, wie aus einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht des UN-Klimasekretariats hervorgeht.
Eine Gruppe von Umweltverbänden, Kirchengruppen und Bürgerinitiativen hat von der Bundesregierung eine klare Positionierung gegen die Erdgasförderung mittels Fracking gefordert. Die Technologie müsse in Deutschland "vollständig und zeitunabhängig" verboten werden, heißt es in einem Schreiben des Bündnisses, das AFP am Dienstag vorlag. Fracking könne in der derzeitigen Energiekrise keine Abhilfe leisten und befeuere zugleich den Klimawandel.
Am Dienstag können Hobbyastronomen im größten Teil Europas sowie in Teilen Nordostafrikas und des Nahen Ostens eine teilweise Sonnenfinsternis beobachten. Das Phänomen, bei dem sich der Mond zwischen Sonne und Erde schiebt und damit einen Teil der Sonne verdeckt, beginnt um 10.58 Uhr (MESZ) in Island und endet um 15.02 Uhr in Indien. In Deutschland beginnt sie kurz nach 11.00 Uhr und ist für rund zwei Stunden zu sehen. Höhepunkt ist gegen Mittag.
Der Mond wird sich am Dienstag in einem Teil der nördlichen Hemisphere während mehrerer Stunden teilweise vor die Sonne schieben. Das Phänomen beginnt um 06.58 Uhr MESZ in Island und endet in Indien um 11.02 Uhr MESZ, wie das Institut IMCCE des Observatoriums in Paris mitteilte. Zeitweise werden Europa, Nordost-Afrika und der Nahe Osten betroffen sein.
Angesichts von Energiekrise und massiven Preissteigerungen hat ein breites Bündnis aus Sozialverbänden, Gewerkschaften und Umweltorganisationen für Samstag zu Demonstrationen in sechs Großstädten aufgerufen. Die Kundgebungen der Kampagne "Solidarischer Herbst" sollen ab Mittag (12.00 Uhr) in Berlin, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt, Hannover und Stuttgart stattfinden. Sie werden unter dem Motto "Solidarisch durch die Krise – soziale Sicherheit schaffen und fossile Abhängigkeiten beenden" abgehalten.
Die weltweiten CO2-Emissionen durch die Verbrennung fossiler Energieträger werden in diesem Jahr voraussichtlich lediglich um knapp ein Prozent ansteigen. Dank des massiven Ausbaus der erneuerbaren Energien - vor allem von Sonnen- und Windenergie - sei der Anstieg weniger stark als wegen der Energiekrise befürchtet, teilte die Internationale Energieagentur (IEA) am Mittwoch mit.
Die Deutschen wünschen sich mehr Service bei digitalen Behördengängen. Eine Mehrheit von 88 Prozent der Bundesbürger will, dass ihre Stadt oder Gemeinde die Digitalisierung ihrer Verwaltung stärker vorantreibt, wie aus einer am Dienstag in Berlin veröffentlichten Umfrage des Digitalverbands Bitkom hervorgeht. Für die repräsentative Erhebung wurden rund tausend Erwachsene in Deutschland befragt.
Der hellste jemals im All gesichtete Lichtblitz zieht derzeit Astronomen in aller Welt in seinen Bann. Wie der US-Astrophysiker Brendan O'Connor der Nachrichtenagentur AFP sagte, wurde durch den Lichtblitz Energie im Umfang von 18 Tera-Elektronvolt freigesetzt - das ist eine 18 mit zwölf Nullen. Der Lichtblitz entstand rund 2,4 Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt - vermutlich bei der Entstehung eines Schwarzen Lochs.
Einer Immunitätsstudie zufolge besitzen 95 Prozent der Bevölkerung bereits Antikörper gegen das Coronavirus. Den Zwischenergebnissen der sogenannten Immunebridge-Studie zufolge "ist ein Großteil der Menschen in Deutschland im kommenden Herbst und Winter moderat bis gut gegen schwere Corona-Verläufe geschützt", erklärte Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) am Donnerstag in Berlin.
Nordkorea hat Medienberichten zufolge zwei strategische Marschflugkörper mit großer Reichweite getestet. Staatschef Kim Jong Un zeigte sich "sehr zufrieden" mit den Tests, berichtete der nordkoreanische Staatssender KCNA am Donnerstag. Demnach sollten die Tests die Effizienz der Raketen erhöhen, die "in den Einheiten der koreanischen Volksarmee für den Einsatz taktischer Atomwaffen bereitgestellt werden", hieß es.
Der erste Weltraumtourist der Geschichte, Dennis Tito, hat wieder Sehnsucht nach dem All - und will jetzt den Mond umrunden. Der 82-jährige US-Unternehmer gab am Mittwoch bekannt, für sich und seine Ehefrau Akiko zwei Plätze bei einer künftigen Mondumrundung mit dem privaten Raumfahrtunternehmen SpaceX von High-Tech-Milliardär Elon Musk reserviert zu haben.
Die sogenannte doppelte Transformation in Europa droht nach einer Studie die Schere zwischen den verschiedenen Großstädten und Regionen weiter zu vergrößern. Wie die Bertelsmann Stiftung analysierte, gibt es erhebliche Unterschiede, wie anpassungsfähig einzelne Gebiete in Europa in Bezug auf den grünen und den digitalen Wandel sind. Demnach dürften Großstädte und Regionen der Hochtechnologie "davonziehen", während ländliche Gebiete und Regionen mit CO2-intensiver Industrie "den Anschluss verlieren".