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UN-Generalsekretär António Guterres hat einen besseren Schutz der Weltmeere gefordert, um den "Notstand der Ozeane" zu bekämpfen. Guterres forderte am Montag zur Eröffnung der Ozeankonferenz der Vereinten Nationen in Lissabon weltweite Anstrengungen, um katastrophale Folgen für Umwelt und Menschheit abzuwenden. Auf der Konferenz werden tausende Politiker, Experten und Umweltschützer darüber diskutieren, wie die durch Klimawandel und Verschmutzung bedrohten Meere gerettet werden können.
In fast 7000 Metern Tiefe haben Forscher das Wrack eines im Zweiten Weltkrieg vor der philippinischen Küste versenkten US-Kriegsschiffes entdeckt. Das Wrack der "USS Samuel B Roberts" ist damit das am tiefsten liegende Wrack, das jemals aufgespürt wurde, wie das US-Unternehmen Caladan Oceanic mitteilte. Zum Vergleich: Das Wrack der "Titanic" liegt in etwa 4000 Metern Tiefe.
Der Chef des Autobauers Audi, Markus Duesmann, hält das von der Europäischen Union geplante Aus für Verbrenner im Jahr 2035 für unproblematisch. "Unser Plan für den Ausstieg aus der Verbrenner-Technologie steht", sagte Duesmann am Donnerstag der "Wirtschaftswoche". Audi werde bereits ab 2026 ausschließlich rein elektrische Modelle neu auf den Markt bringen. Finanzminister Christian Lindner (FDP) hatte die Zustimmung Deutschlands zum Verbrenner-Aus zuletzt in Frage gestellt.
Zwei Wochen nach der überraschenden Ablehnung im EU-Parlament haben die Europaabgeordneten einen Kompromiss zur Ausweitung des europäischen Emissionshandels mit breiter Mehrheit abgesegnet. Bei der Abstimmung am Mittwoch wurde unter anderem beschlossen, dass der Handel mit CO2-Zertifikaten auf die Bereiche Verkehr und Gebäude ausgeweitet werden soll. Auch der Einführung eines CO2-Grenzausgleichs stimmten die EU-Parlamentarier zu.
Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine hat sich der Ton zwischen Moskau und Berlin noch einmal verschärft. Die russische Regierung warf der Bundesregierung am Mittwoch das Schüren von "russenfeindlicher Hysterie" vor. Berlin gefährde "jahrzehntelange Bemühungen Russlands und Deutschlands, die Feindschaft nach dem Krieg zu überwinden". Im Streit um die Einschränkungen des Güterverkehrs in die russische Exklave Kaliningrad durch Litauen warnte Berlin seinerseits Moskau vor "völkerrechtswidrigen Maßnahmen".
Aus Sorge vor einer weiteren Bedrohung des Great Barrier Reefs wollen Umweltschützer ein Erdgas-Projekt in Australien gerichtlich stoppen lassen. Die Australian Conservation Foundation reichte am Dienstag gegen das Förderprojekt des Gaskonzerns Woodside einen entsprechenden Antrag auf eine einstweilige Verfügung ein. Die Umweltschützer argumentieren darin, dass das sogenannte Scarborough-Projekt erheblich zur Erderwärmung beitrage - und dadurch auch das Korallenriff weiter geschädigt wird.
Wegen möglicher Wettbewerbsbeschränkungen bei Google Maps zulasten alternativer Kartendienste hat das Bundeskartellamt ein Verfahren gegen Google Deutschland und den US-Mutterkonzern Alphabet eingeleitet. "Wir gehen Hinweisen nach, wonach Google die Kombination seiner Kartendienste mit Kartendiensten Dritter einschränkt", erklärte Kartellamtspräsident Andreas Mundt am Dienstag in Bonn.
Mehr nachhaltige Kraftstoffe und mehr Forschung an Zukunftstechnologien: Einen Tag vor Beginn der internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung Berlin (ILA) hat die Bundesregierung Pläne für eine "klimaneutrale Luftfahrt" vorgelegt. Darin werden Ansatzpunkte für die kommenden vier Jahre umrissen, wie die Ministerien für Wirtschaft und für Verkehr am Dienstag gemeinsam mitteilten.
Immer mehr Dächer in Deutschland werden mit Solaranlagen ausgestattet. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte, stieg die installierte Leistung im März 2022 im Vorjahresvergleich um 9,7 Prozent auf 58.400 Megawatt. Insgesamt 2,2 Millionen Photovoltaikanlagen verwandelten demnach Sonnenlicht in Strom. Seit 2018, als die Zahl erstmals erhoben wurde, stieg die Anzahl der Anlagen somit um knapp 34 Prozent, die installierte Leistung um gut 38 Prozent.
Vor dem Landgericht Stuttgart beginnt am Dienstag die Verhandlung der ersten von insgesamt drei Klagen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) gegen führende deutsche Autobauer und einen Energiekonzern. In dem Verfahren gegen Mercedes-Benz fordert die DUH den "klimagerechten Umbau des Unternehmens", insbesondere durch eine "drastische Reduzierung der CO2-Emissionen der Fahrzeuge". Bis 2030 soll das Unternehmen zudem den Verkauf von Verbrennern stoppen.
Die schwierige wirtschaftliche Lage droht laut einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom die Digitalisierung in vielen Unternehmen auszubremsen. So gaben 95 Prozent der befragten Unternehmen an, dass die anhaltenden Störungen der Lieferketten den in der Pandemie spürbaren Digitalisierungsschub verlangsamt hätten, wie Bitkom am Montag mitteilte. Immer mehr Unternehmen planten laut der Umfrage zudem, ihre Investitionen in die Digitalisierung zurückzufahren.
Der Chef des Energiekonzerns RWE, Markus Krebber, hat sich für eine zeitweise Reaktivierung von Kohlekraftwerken ausgesprochen, um knappes und teures Erdgas zu sparen. "Im Stromsektor sollten so schnell wie möglich zusätzlich aktivierbare Kohlekraftwerke statt Gaskraftwerken laufen", sagte Krebber der "Süddeutschen Zeitung" vom Montag.
Weite Teile Europas haben am Wochenende unter einer außergewöhnlich frühen Hitzewelle geächzt. In Deutschland wurde laut Deutschem Wetterdienst am Samstag in Waghäusel-Kirrlach am Oberrhein der Spitzenwert von 36,4 Grad gemessen. In Frankreich fielen mehrere Temperaturrekorde, der Spitzenwert lag bei 42,9 Grad in Biarritz. In Spanien zerstörten Waldbrände bereits tausende Hektar Wald, auch nahe Berlin und in Frankreich gab es Waldbrände.
Durch Monsun-Stürme und schwere Überschwemmungen in ihrem Gefolge sind in Bangladesch mindestens 25 Menschen ums Leben gekommen, rund vier Millionen Menschen mussten ihre Häuser verlassen. 21 der Todesopfer seien bei Blitzeinschlägen getötet worden, teilte die Polizei am Samstag mit.
Die SED-Opferbeauftragte Evelyn Zupke hat bei der Übergabe ihres ersten Jahresberichts die gesamtdeutsche Verantwortung für die Opfer der SED-Diktatur betont. Als Beispiele für die Verflechtungen zwischen Ost und West nannte Zupke am Donnerstag die Fluchtbewegungen und den Häftlingsfreikauf, aber auch die Zwangsarbeit, die politische Häftlinge in den DDR-Gefängnissen für westdeutsche Konzerne leisten mussten. Die Opferbeauftragte forderte zudem, die Anerkennung verfolgungsbedingter Gesundheitsschäden zu erleichtern.
Australiens neue Mitte-Links-Regierung hat den Vereinten Nationen ehrgeizigere Emissionsziele vorgelegt. Premierminister Anthony Albanese hob am Donnerstag das Emissionsreduktionsziel des Landes für 2030 von 26 bis 28 Prozent auf nun 43 Prozent gegenüber den Emissionen von 2005 an. Er erklärte dazu, dies sei "die Grundlage für eine wohlhabende Zukunft Australiens, eine Zukunft mit sauberer und billiger Energie".
Im nordrhein-westfälischen Jülich soll der erste sogenannten Exascale-Supercomputer Europas stationiert werden. Ein europäischer Verbund habe das dortige Forschungszentrum als Standort ausgewählt, teilten das Bundesforschungsministerium und die Forschungsinstitution am Mittwoch mit. Weltweit gibt es demnach erst einen Rechner dieser Art.
Der größte deutsche Geflügelproduzent stoppt nach Angaben der Verbraucherorganisation Foodwatch irreführende Klimawerbung. Hintergrund ist demnach eine Abmahnung der Verbraucherorganisation, wie Foodwatch am Mittwoch mitteilte. Demnach erklärte die PHW-Gruppe, zu der unter anderem Marken wie Wiesenhof und Bruzzler gehören, Fleisch-Produkte würden nicht länger als "klimaneutral" vermarktet.
In Rom sind Tuffstein-Fragmente der Porta Maggiore heruntergefallen. Wie die Stadtverwaltung am Dienstag mitteilte, wurde das antike Monument daraufhin vorerst wegen durchzuführender Untersuchungen geschlossen. Niemand sei bei dem Vorfall am frühen Morgen zu Schaden gekommen, hieß es weiter.
Die Hitzewelle in Spanien und Frankreich versetzt die Regierungen beider Länder in Alarmbereitschaft. Die Lage sei "äußerst beunruhigend", sagte am Dienstag die spanische Umweltministerin Teresa Ribera. Die französische Regierung rief angesichts der dort ebenfalls erwarteten Hitzewelle zu "Achtsamkeit und Solidarität" mit schwächeren Mitbürgern auf.
Überwiegend auf die Verbrennung fossiler Brennstoffe zurückzuführende Luftverschmutzung verkürzt die Lebenserwartung laut einer US-Studie im weltweiten Durchschnitt um mehr als zwei Jahre. In Südasien könnten die Menschen im Schnitt sogar fünf Jahre länger leben, wenn die Feinstaubbelastung die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) festgelegten Grenzwerte nicht überstiege, heißt es in dem Luftqualitätsbericht des Energy Policy Institute der University of Chicago.
Das Klima wird extremer, Niederschlagsmengen gehen zurück: Die Klimakrise ist auch in Deutschland spürbar und hat laut einem aktuellen Bericht des Rechercheverbands Correctiv immer öfter juristische Folgen. "In Deutschland landen Konflikte um die Nutzung von Wasser zunehmend vor Gericht", erklärte die Organisation am Dienstag. In den vergangenen zehn Jahren sei die Anzahl der Prozesse um die Nutzung von Trinkwasser in elf Bundesländern angestiegen.
Das Atomland Frankreich hat zum ersten Mal Offshore-Windenergie produziert. Der Windpark vor der Küste bei Saint-Nazaire habe als erste Offshore-Anlage des Landes den Betrieb aufgenommen, teilten die Betreiber am Freitag mit. Der Windpark umfasst derzeit 27 Windräder, es sollen bis Ende des Jahres 80 werden. "Eine wichtige Etappe für die Energiewende", betonten die Betreiber.
Das Umweltbundesamt (UBA) hat eine Mehrwertsteuerbefreiung für pflanzliche Lebensmittel und den öffentlichen Nahverkehr gefordert. Es gehe darum, die Mehrwertsteuer stärker an ökologischen und sozialen Kriterien auszurichten; zudem könnten Privathaushalte so um rund sechs Milliarden Euro jährlich entlastet werden, teilte das UBA mit. Auch die Installation von Solaranlagen sollte von der Mehrwertsteuer befreit und Heizungssanierungen mit einem ermäßigten Steuersatz belegt werden. Im Gegenzug sollten klimaschädliche Steuersubventionen schrittweise abgeschafft werden.
Das EU-Parlament hat am Mittwoch überraschend gegen die Ausweitung des europäischen Emissionshandels (ETS) gestimmt. Bei der Abstimmung in Straßburg ging es darum, ob der Handel mit CO2-Zertifikaten auf die Bereiche Verkehr und Gebäude ausgeweitet werden soll. Diesen Vorschlag hatte die EU-Kommission vergangenes Jahr als Teil des von der EU angestrebten Klimapakets gemacht, mit dem die Europäische Union bis 2030 ihren CO2-Ausstoß um 55 Prozent verringern will.
Belgiens König Philippe hat am Dienstag einen historischen Besuch in der Demokratischen Republik Kongo begonnen, einer einstigen belgischen Kolonie. Zusammen mit seiner Frau Mathilde und einer Regierungsdelegation wurde er auf dem internationalen Flughafen nahe der Hauptstadt Kinshasa von Präsident Félix Tshisekedi empfangen. Die sechstägige Reise hat große symbolische Bedeutung; Philippe hatte sich vor zwei Jahren für die in der Kolonialzeit begangenen Verbrechen seines Landes entschuldigt.
Unterhändler des EU-Parlaments und der Mitgliedstaaten haben sich auf die Einführung von einheitlichen Smartphone-Ladesteckern in der Europäischen Union geeinigt. Stecker im Format USB-C sollen für alle Handys, Tablets und Digitalkameras eingeführt werden, teilte das EU-Parlament am Dienstag in Straßburg mit. Dies soll künftig auch für Laptops, Lautsprecherboxen und Kopfhörer gelten.
Der Energieverbrauch in Deutschland ist laut einer Erhebung der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) im ersten Quartal im Vorjahresvergleich um knapp zwei Prozent gesunken. Grund waren demnach das warme Wetter, deutliche Energieeinsparungen aufgrund höherer Preise und geopolitische Veränderungen, wie die Arbeitsgemeinschaft am Mittwoch erklärte.
Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) hat einen Aktionsplan mit einem Volumen von 45 Millionen Euro zur Stärkung der Bildung in den Bereichen Mathematik, Naturwissenschaft, Informatik und Technik (MINT) angekündigt. "Die MINT-Fachkräftelücke gefährdet Deutschlands Wohlstand und Innovationsfähigkeit", sagte Stark-Watzinger dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Mittwochsausgaben). Mit dem Geld wolle sie Impulse für eine bessere Bildung in den genannten Bereichen setzen.
Klimaaktivistinnen und -aktivisten haben nach der Reaktion von Olaf Scholz (SPD) auf die Störung seines Auftritts beim Katholikentag eine Stellungnahme des Kanzlers gefordert. Ihm müsse bewusst gewesen sei, dass seine Äußerungen "als ein offener Vergleich mit den faschistischen Störungen aus dem NS-Regime verstanden wird", heißt es in der von Fridays for Future und anderen Aktivistinnen und Aktivisten gestarteten Petition, die bis Dienstagmittag bereits von fast 48.000 Menschen unterschrieben wurde.
Die Nationalen Akademien der Wissenschaften der G7-Staaten dringen vor dem Gipfeltreffen in Elmau auf mehr Tempo bei Klimaschutz und Energiewende sowie Verbesserungen bei der Gesundheitsvorsorge. Für die notwendige umfassende Dekarbonisierung seien dringend internationale Maßnahmen erforderlich, hieß es in am Dienstag von der federführenden deutschen Leopoldina veröffentlichten Stellungnahmen. Diese wurden im Rahmen des Science7 Dialogue Forum 2022 in Berlin der Bundesregierung überreicht.
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat seinen Vorstoß für die schnelle Einführung eines sozialen Klimagelds verteidigt. "Meine Verantwortung ist, dass wir in diesen schwierigen Zeiten die Gesellschaft zusammenhalten, deshalb dieser Vorschlag", sagte er am Dienstag im ZDF-"Morgenmagazin". Für Menschen mit hohem Einkommen seien gestiegene Preise etwa für ein Stück Butter "sehr ärgerlich", für andere Menschen hingegen ein "existenzielles Problem".