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Mit der richtigen Infrastruktur und einer guten Verbindung mit dem Öffentlichen Nahverkehr kann der Radverkehr in Deutschland einer Studie zufolge bis 2035 verdreifacht werden. Das würde dann jährlich zusätzlich rund 19 Millionen Tonnen CO2 einsparen verglichen mit der Fortführung der aktuellen Verkehrspolitik, rechnete das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung vor. Die am Dienstag veröffentlichte Studie hatte der Fahrradclub ADFC in Auftrag gegeben.
Die neue Präsidentin des halbstaatlichen brasilianischen Ölkonzerns Petrobras will die Erschließung neuer Ölfelder beschleunigen. "Wir müssen auf die Reserven aufpassen, (Öl) zu importieren ist keine Option", sagte Magda Chambriard am Montag. "Deshalb müssen wir neue Möglichkeiten ausloten." Die 66-Jährige hatte am Freitag die Unternehmensführung bei Petrobras übernommen.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat ein Ende des Hungerstreiks von Klimaaktivisten in Berlin gefordert. "Ich wünsche, dass dieser Hungerstreik abgebrochen wird", sagte Scholz am Sonntag bei einem "Bürgerdialog" in Berlin. "Ich lehne Gewalt ab, Gewalt gegen andere Menschen ist etwas, vor denen wir in unserer Gesellschaft jeden beschützen müssen", sagte der Kanzler - und fügte hinzu: "Aber ich halte auch Gewalt gegen sich selber für keine gute Angelegenheit."
Die Bundesregierung hat sich auf strengere Vorgaben beim Tierschutz geeinigt. Verschärfte Regeln sollen etwa für die Haltung von Heim- und Nutztieren, die Zucht von Hunden oder den Onlinehandel mit Haustieren gelten, wie das Bundeslandwirtschaftsministerium am Freitag erklärte. Der Tierschutzbund kritisierte den Gesetzentwurf scharf und warf Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) vor, gegen den Koalitionsvertrag zu verstoßen. Auch die Landwirte sind unzufrieden, ihnen gehen die Regeln zu weit.
Die Konservativen im Europaparlament haben hunderte Mal gemeinsam mit den Rechtsaußen-Fraktionen ID und EKR gegen den Green Deal gestimmt. Das geht aus einer Analyse der Grünen-Fraktion im EU-Parlament von 2237 namentlichen Plenar-Abstimmungen dieser Legislaturperiode hervor, aus welcher der "Spiegel" am Freitag zitiert. In 340 Fällen - also etwa 15 Prozent der Abstimmungen - bildete demnach die konservative EVP-Fraktion, der etwa auch die CDU angehört, Mehrheiten mit rechten Fraktionen gegen das klimapolitische Großprojekt der Europäischen Union.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will klimaneutral produzierten Stahl und Zement zum Standard machen. Basierend auf klaren Definitionen von Produkten wie grünem Stahl oder grünem Zement brauche es dafür zunächst ein Kennzeichnungssystem, heißt es in einem am Mittwoch vorgestellten Konzeptpapier seines Ministeriums. Auf EU-Ebene seien dann auch Quoten für klimafreundliche Grundstoffe denkbar. Außerdem müsse die öffentliche Hand beispielhaft vorangehen und vor allem klimaneutrale Produkte kaufen.
Der Zoll am Flughafen Berlin Brandenburg hat vergangenen Freitag 20 tote Seepferdchen, einige davon schwanger, im Gepäck eines Reisenden aus Vietnam gefunden. Der 45-jährige Mann hatte die Tiere zuvor für fünf Euro bei einem Händler gekauft, wie das Hauptzollamt Potsdam am Mittwoch mitteilte. Die Beamten beschlagnahmten die Fracht. Dem Mann könnte nun eine empfindliche Geldstrafe drohen.
Deutsche Süßwarenhersteller haben "systematische Mängel" an einem ab Ende des Jahres geltenden EU-Verbot von Kaffee, Kakao und Palmöl aus Abholzungsgebieten beklagt. "Weniger als acht Monate vor dem Start bleiben wesentliche Anwendungsfragen ungeklärt", kritisierte der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) am Dienstag. Bislang fehle unter anderem das angekündigte IT-System der EU-Kommission, mit dem Unternehmen Informationen über ihre Anbaugebiete übermitteln sollen.
Linken-Chef Martin Schirdewan hat ein kostenloses einjähriges ÖPNV-Ticket für alle Jugendlichen zu ihrem 18. Geburtstag gefordert. Um öffentliche Verkehrsmittel für junge Menschen attraktiver zu machen, solle nach dem Vorbild Österreichs auch in Deutschland solch ein landesweites Klimaticket eingeführt worden, fordert Schirdewan in einem Verkehrskonzept, das er am Dienstag in Berlin vorstellte. Niemand solle aus Geldmangel auf Mobilität verzichten müssen, betonte der Parteichef.
Zu wenig Platz, gefährliche Einzäunungen, nicht artgerechte Ernährung - die britische Tierschutzorganisation Aspinall hat bei der Untersuchung dutzender europäischer Zoos nach eigenen Angaben zahlreiche Missstände entdeckt. Bei den verdeckten Inspektionen, die sie in einem Zeitraum von 18 Monaten in 29 Tierparks vornahm, seien mehr als 3000 Verstöße gegen Tierschutzregeln festgestellt worden, teilte die Organisation am Freitag mit.
In Südafrika sind 40 Breitmaulnashörner aus einer privaten Zucht ausgewildert worden. Wie die Nichtregierungsorganisation African Parks am Freitag mitteilte, stammen die Tiere von der größten privaten Nashorn-Zuchtfarm der Welt, die im vergangenen Jahr von African Parks gekauft wurde. "Der ehrgeizige Plan, 2.000 Breitmaulnashörner in Schutzgebieten auf dem Kontinent auszuwildern, soll in den nächsten zehn Jahren umgesetzt werden", betonte NGO.
Mindestens gut ein Drittel der feuchten Zonen rund um das Mittelmeer drohen laut einer Studie infolge des Klimawandels bis zum Ende dieses Jahrhunderts im Meer zu verschwinden. Für die Untersuchung, die am Freitag im Fachblatt "Conservation Biology" veröffentlicht wurde, wurden die konkreten Auswirkungen verschiedener Szenarien des Weltklimarats IPCC zur Erderwärmung simuliert. Demnach drohen einige wichtige Lebensräume von Tieren und Pflanzen verloren zu gehen.
Der Bundesrat hat am Freitag das umstrittene neue Klimaschutzgesetz abschließend gebilligt. Damit werden einklagbare Sektorziele für die Senkung der Treibhausgasemissionen abgeschafft. An den Emissionszielen selbst ändert sich allerdings durch das von der Ampel-Koalition vorgelegte Gesetz nichts.
Vor dem Oberverwaltungsgericht (OVG) Berlin-Brandenburg wird am Donnerstag (11.00 Uhr) über zwei sogenannte Klimaklagen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) gegen die Bundesregierung verhandelt. Zum einen klagt die DUH auf ein ausreichendes Klimaschutzprogramm in den Sektoren Energiewirtschaft, Industrie, Gebäude, Landwirtschaft und Verkehr. Bei der zweiten Klage geht es um die Erreichung der Klimaziele im Landnutzungssektor.
Die sogenannten Wirtschaftsweisen haben die Bundesregierung zu mehr Klimaschutz im Verkehrsbereich und einer rascheren Dekarbonisierung des Güterverkehrs aufgefordert. "Die Verkehrsinfrastruktur ist in einem desolaten Zustand", sagte die Vorsitzende des wirtschaftlichen Beratergremiums der Bundesregierung, Monika Schnitzer, am Mittwoch. Das Gremium schlug etwa die Einführung einer Pkw-Maut vor und forderte, den Aufbau einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur für Elektro-Lkw zu priorisieren. Die Prognose für das deutsche Wirtschaftswachstum senkten die Wirtschaftsweisen deutlich.
Die britische Königin Camilla will für ihre umfangreiche Garderobe keinen Tierpelz mehr kaufen. Dies geht aus einem Schreiben des Buckingham-Palastes hervor, das die Tierschutzorganisation Peta am Mittwoch veröffentlicht hat. "Ich kann bestätigen, dass Ihre Majestät keine neuen Pelzkleidungsstücke beschaffen wird", heißt es darin. Dieser Schritt bedeutet allerdings nicht zwangsläufig, dass Camilla überhaupt keinen Pelz mehr tragen wird.
Die Umweltorganisation WWF hat europäische Förderungen für umweltzerstörerische Projekte insbesondere in der Landwirtschaft kritisiert. "Die EU-Mitgliedstaaten pumpen mit ihren Beiträgen für den EU-Haushalt jährlich zwischen 34 und 48 Milliarden Euro an EU-Subventionen in naturschädliche Aktivitäten", heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten WWF-Bericht. Die Organisation forderte, stattdessen mehr Geld für Klimaschutz und Artenvielfalt auszugeben.
Das Thema Nachhaltigkeit spielt bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern in Deutschland wieder eine größere Rolle als noch zu Jahresbeginn. Nach einem Einbruch im Herbst stieg der Nachhaltigkeitsindex des Marktforschungsunternehmens GfK im April verglichen mit Januar um 7,4 Punkte auf einen Wert von 101,6. Demnach führt eine allmähliche wirtschaftliche Entspannung dazu, dass Kundinnen und Kunden wieder häufiger zu als nachhaltig deklarierten Produkten greifen.
Waldbesitzer und Umweltschützer haben am Freitag in einem gemeinsamen Schreiben an die Bundesregierung Ersatz für durch die Haushaltskrise weggefallene finanzielle Mittel für die Holz- und Waldforschung gefordert. Der Klimawandel habe "erhebliche Folgen" für die Wälder und zugleich "steigen die gesellschaftlichen Erwartungen und Ansprüche" an die Waldbewirtschaftung, heißt es in dem Schreiben. Um dem gerecht zu werden, brauche es eine "umsetzungsorientierte Waldforschung", die wie bisher mit mindestens 30 Millionen Euro jährlich öffentlich gefördert werden müsste.
Bei den schweren Überschwemmungen im Süden Brasiliens sind nach Behördenangaben inzwischen mindestens hundert Menschen ums Leben gekommen. 128 Menschen gelten noch als vermisst, wie die brasilianische Zivilschutzbehörde am Mittwoch mitteilte.
Mit dem wärmsten April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen ist den elften Monat in Folge ein weltweiter Temperaturrekord erreicht worden. Der April sei in diesem Jahr weltweit um 1,58 Grad Celsius wärmer gewesen als ein durchschnittlicher April zwischen 1850 und 1900, dem Referenzzeitraum für das vorindustrielle Zeitalter, teilte das EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus am Mittwoch mit.
Rund 600 junge Störe sind bei Criewen in Brandenburg in der Oder ausgesetzt worden. Die Oder ist der letzte große Fluss in Deutschland, den Störe und andere Tiere noch über weite Strecken barrierefrei durchwandern können, wie das Bundesumweltministerium am Dienstag in Berlin mitteilte. Seit 2006 ist sie Schwerpunktgebiet für die Wiederansiedlung des Baltischen Störs.
Die christlichen Kirchen in Deutschland haben in einem gemeinsamen Aufruf zur Europawahl eine menschenrechtsbasierte Flüchtlingspolitik eingefordert und vor "völkischem Nationalismus" gewarnt. "Als christliche Kirchen fordern und engagieren wir uns für eine EU, die sich zur unveräußerlichen, gleichen Würde aller Menschen bekennt", heißt es in dem am Dienstag veröffentlichten Text der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der katholischen Deutschen Bischofskonferenz (DBK) sowie der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland.
Ab Donnerstag können sich Tierfreundinnen und -freunde wieder an der Vogelzählaktion "Stunde der Gartenvögel" beteiligen. Die Umweltschutzorganisation Nabu und der bayerischen Landesbund für Natur- und Vogelschutz (LBV) als regionaler Partner rufen zum 20. Mal dazu auf. Ziel der Aktion ist es, den Wildvogelbestand in Gärten, Parks und auf Balkonen besser zu erfassen. Die Daten sollen laut Nabu dabei helfen, Naturschutzmaßnahmen genauer auszurichten.
Die CDU-Führung will beim bevorstehenden Bundesparteitag ein klares Bekenntnis zur Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland verabschieden. Die Ukraine verteidige "auch unsere Freiheit und unsere europäischen Werte", heißt es in einem Leitantrag zu Europa, der am Sonntag vom Bundesvorstand beschlossen wurde. Deutschland müsse deshalb die Ukrainerinnen und Ukrainer mit allen Mitteln "unterhalb der Schwelle eines eigenen Kriegseintritts" unterstützen, "damit sie den Krieg gegen Russland gewinnen".
Neue Klimarüge für die britische Regierung: Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren hat das Oberste Gericht des Landes ein Gesetz für die Erreichung von Klimaneutralität kassiert. Der Plan der aktuellen Regierung von Premier Rishi Sunak sei rechtswidrig, da er auf "vagen und unbestimmten" Informationen beruhe, teilte das Londoner Gericht am Freitag mit.
Das Ostseebad Binz hat Klage vor dem Bundesverwaltungsgericht gegen die Inbetriebnahme des LNG-Terminals Mukran auf Rügen eingereicht. Mehrere vorliegende Gutachten hätten ergeben, "dass die Störfallrisiken des LNG-Terminals nicht zu akzeptieren sind", teilten die Anwälte der Gemeinde Binz am Freitagmorgen zur Begründung mit. Ihre Klage richtet sich gegen die erteilte Betriebsgenehmigung für das Terminal.
Nach dem Willen des Bundesumweltministeriums sollen Verbraucherinnen und Verbraucher in Zukunft auch größere Elektrogeräte bei Lebensmittelhändlern entsorgen können. Der Referentenentwurf für die entsprechende Gesetzesänderung sieht vor, künftig Geräte mit einer Kantenlänge von 50 Zentimetern ohne gleichzeitigen Neukauf im Supermarkt abgeben zu können. Bisher ist die Größe auf 25 Zentimeter beschränkt. Das auch für Verbraucherschutz zuständige Ministerium veröffentlichte die geplante Novelle am Donnerstag für die Länder- und Verbändeanhörung.
Vor ihrer Reise nach Australien und Ozeanien hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) Australien und Neuseeland als verlässliche Partner in der Auseinandersetzung mit Russland gewürdigt. "Als Ukraine-Unterstützer der ersten Stunde setzen sie sich für unsere europäische Friedensordnung ein", sagte Baerbock am Mittwoch laut einer Erklärung des Auswärtigen Amts vor ihrem Abflug in Berlin. Die beiden Staaten seien "enge demokratische Partner im Indo-Pazifik (...), mit denen wir eine Weltsicht teilen".
Es ist ein Megaprojekt, das von den einen als Wachstumsmotor gepriesen, von anderen als Klimakiller und Milliarden-Verlustprojekt kritisiert wird: In Kanada hat die Trans Mountain Ölpipeline offiziell ihren Betrieb aufgenommen. Seit Mittwoch werden damit 600.000 Barrel Öl zusätzlich pro Tag vom Bundesstaat Alberta an die kanadische Pazifikküste transportiert.
Bayerische Ausnahmeverordnungen, die das Töten von Fischottern erlaubten, sind am Dienstag für unwirksam erklärt worden. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH), der Bund Naturschutz Bayern (BN) und die Aktion Fischotterschutz hatten vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof in München Erfolg. Die Neuregelungen aus dem vergangenen Jahr erlaubten den Abschuss der streng geschützten Otter in Niederbayern und der Oberpfalz unter bestimmten Voraussetzungen.
Viel Wind und viele neue Anlagen haben im April für einen neuen Ökostrom-Rekord gesorgt: Vom 1. bis zum 29. April in diesem Jahr wurden rund 22,1 Milliarden Kilowattstunden grüner Strom ins allgemeine Stromnetz eingespeist - das war nach Berechnungen von Analysten des Stromversorgers Eon Energie mehr als je zuvor in einem April. "Rein rechnerisch könnten sich mit dem erzeugten Ökostrom rund 8,8 Millionen Haushalte in Deutschland ein Jahr mit grüner Energie versorgen", erklärte Eon Energie am Dienstag.