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Verbraucherschützer und Wettbewerbshüter rufen immer wieder dazu auf - mittlerweile wechseln die Deutschen tatsächlich häufiger ihren Stromanbieter. Laut einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Digitalverbandes Bitkom hat jeder zehnte Haushalt in den vergangenen beiden Jahren mindestens einmal seinen Stromanbieter gewechselt. In den vergangenen zehn Jahren taten das sogar 57 Prozent der Haushalte.
Die Gründe sind laut Umfrage vor allem das Geld und der Klimawandel. 97 Prozent der Haushalte, die den Anbieter in den vergangenen zehn Jahren wechselten, entschieden sich dazu wegen eines günstigeren Tarifs. 37 Prozent wurden von einer Wechselprämie angelockt, zwölf Prozent wechseln ohnehin regelmäßig, um Geld zu sparen. 53 Prozent wechselten aber laut Umfrage auch, weil der neue Anbieter Ökostrom-Tarife bietet.
80 Prozent aller Befragten sagten in der Umfrage zudem, dass sich ihr persönlicher Umgang mit den Themen Strom und Energieverbrauch in ihrem Haushalt vor dem Hintergrund des Klimawandels verändert habe. Mehr als jeder und jede Fünfte (22 Prozent) wechselte demnach, weil der neue Anbieter mehr Informationen zu Konditionen, Preisen und Verbrauch bereitstellt.
"Die Menschen in Deutschland wollen die Energiewende aktiv unterstützen", sagte Bitkom-Energieexperte Sebastian Schaule am Montag. "Durch den Krieg in der Ukraine sind viele zusätzlich sensibilisiert." Um für Kundinnen und Kunden attraktiv zu sein, müssten Stromanbieter innovative Angebote machen, Transparenz bieten und den Ausbau erneuerbarer Energien massiv mit vorantreiben.
"Die Treue zum Stromanbieter schwindet", erklärte Schaule weiter. Der Wettbewerb sei in den letzten Jahren größer geworden und Verbraucherinnen und Verbrauchern werde es zunehmend leichter gemacht, den Anbieter schnell und unkompliziert zu wechseln. Laut Befragung konnte der Wechsel bei 60 Prozent komplett digital abgewickelt werden. Bitkom befragte vom 10. Januar bis 10. Februar repräsentativ rund 1000 Menschen ab 18 Jahren in Deutschland.
F.E.Ackermann--NZN