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Die Staatsanwaltschaft Flensburg hat gegen eine Klimaaktivistin der Gruppe Letzte Generation Anklage wegen Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung erhoben. Die 32-Jährige aus Schleswig-Holstein soll unter anderem in den Sicherheitsbereich mehrerer Flughäfen eingedrungen sein, wie die Anklagebehörde am Mittwoch mitteilte. Zusammen mit Entscheidungsträgern der Gruppe sei sie für die Organisation und professionelle Vorbereitung von Straftaten verantwortlich gewesen.
Diese hätten sich insbesondere gegen die kritische Verkehrs- und Versorgungsinfrastruktur Deutschlands gerichtet, hieß es weiter. Außerdem habe sie für solche Taten gezielt Mitglieder angeworben. Die Erkenntnisse beruhten auf Ermittlungen in Schleswig-Holstein, Bayern und Brandenburg.
Neben der Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung wird der 32-Jährigen den Angaben zufolge vorgeworfen, sich im Mai 2022 an der "Manipulation einer Rohölpipeline" in Mecklenburg-Vorpommern beteiligt zu haben. Dort soll sie auch versucht haben, zusammen mit anderen den Ölfluss zu unterbrechen.
In den Flughäfen München, Berlin und Sylt soll sie gewaltsam in den Sicherheitsbereich eingedrungen sein. In München habe sie dabei geholfen, Mittäter auf der Start- und Landebahn festzukleben. In Berlin und auf Sylt soll jeweils ein Flugzeug mit Farbe besprüht worden sein.
Außerdem soll die Frau sich am Werfen von in Farbe getränkten Tennisbällen auf das Gebäude des bayerischen Landtags beteiligt haben sowie an der Beschädigung eines Lochs auf einem Golfplatz auf Sylt. Durch diese Aktionen seien erhebliche Schadenssummen vier- bis siebenstelligen Bereich entstanden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Über die Zulassung der Anklage und die Eröffnung des Hauptverfahrens entscheidet nun das Landgericht Flensburg.
Ob die Letzte Generation eine kriminelle Vereinigung ist, ist juristisch umstritten. Im Mai waren im brandenburgischen Neuruppin erstmals fünf Aktivisten der Gruppe wegen des Vorwurfs der Bildung einer kriminellen Vereinigung angeklagt worden.
Die Letzte Generation reagierte am Mittwoch mit scharfer Kritik auf die Anklage aus Flensburg. "Statt die größte globale Katastrophe unserer Zeit stillschweigend zu akzeptieren, haben wir uns zusammengetan, um gemeinsam unsere Stimme zu erheben", erklärte die Gruppe. "Um uns der Zerstörung in den Weg zu stellen - dafür werden wir angeklagt."
A.Wyss--NZN