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Nach dem grünen Licht der serbischen Regierung für einen massiven Lithium-Abbau im Westen des Landes reist Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nach Belgrad. Im Rahmen eines dortigen Gipfels zu sogenannten kritischen Rohstoffen soll am Freitag eine Absichtserklärung zwischen Serbien und der EU-Kommission über eine "strategische Partnerschaft zu nachhaltigen Rohstoffen, Batterie-Wertschöpfungsketten und Elektrofahrzeugen" unterzeichnet werden, wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Mittwoch mitteilte.
Scholz trifft nach Angaben aus Berlin in Belgrad mit dem serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic zusammen. Neben den beiden Politikern werden bei dem Treffen außerdem EU-Vizekommissionspräsident Maros Sefcovic und Unternehmensvertreter erwartet. Lithium ist ein begehrter Rohstoff, der unter anderem für Batterien benötigt wird. Damit ist er für Smartphones und Elektroautos unerlässlich - also auch für die deutsche Automobilindustrie relevant.
Im westserbischen Jadar-Tal befindt sich ein nach ersten Erkenntnissen riesiges Lithium-Vorkommen, wohl eines der größten in Europa. Die serbische Regierung hatte am Dienstag den Weg für den Abbau des Rohstoffs freigemacht, an dem vor allem der britisch-australische Bergbaukonzern Rio Tinto beteiligt ist. Nach dessen Schätzungen könnten jährlich rund 58.000 Tonnen Lithium produziert werden, das reicht für 1,1 Millionen Elektroautos.
In den vergangenen Jahren hatte es jedoch erbitterte Proteste von Umweltschützern und Anwohnern gegen die Lithium-Mine gegeben, die negative Folgen für die Natur und die öffentliche Gesundheit fürchteten. Die serbische Regierung widerrief 2022 die bereits erteilten Genehmigungen an Rio Tinto für die Mine - diese Entscheidung hob allerdings kürzlich das Oberste Gericht des Landes wieder auf. Daraufhin ebnete das Kabinett in Belgrad am Dienstag den Weg für die Ausbeutung des Rohstoffs.
Sowohl Rio Tinto als auch die serbische Regierung versprachen, künftig hohe Umwelt- und Nachhaltigkeitsstandards einzuhalten. Die Ausbeutung des Rohstoffs in der Mine im Jadar-Tal könnte Belgrad zufolge 2028 beginnen.
O.Krasniqi--NZN