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Nach der tödlichen Flutkatastrophe im Südosten Spaniens ist am Donnerstag die Suche nach weiteren Opfern und Überlebenden fortgesetzt worden. In der Region Valencia wurden Feuerwehrleute, Polizisten und Rettungskräfte bei ihrer Suche von 1000 Soldaten unterstützt. Zudem wurden die Räumungsarbeiten fortgesetzt. Nach offiziellen Angaben kamen bislang 95 Menschen in den Sturzfluten ums Leben, die meisten davon in der Region Valencia. Im Land wurde eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen.
Angesichts der großen Zahl von Vermissten werde die Opferzahl noch weiter steigen, sagte der Minister für Territorialpolitik, Ángel Víctor Torres. Verteidigungsministerin Margarita Robles sprach am Mittwochabend von einer "unbekannten" Zahl von Vermissten.
Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez wollte sich am Donnerstag in Valencia ein Bild von der Lage machen. In einer Fernsehansprache hatte er den Opfern und ihren Familien versichert, sie nicht im Stich lassen zu wollen.
In der Region Valencia waren nach Angaben des Versorgers Iberdrola am Donnerstagmorgen 155.000 Haushalte nach wie vor ohne Strom. Vielerorts türmten sich in den Straßen durch die Fluten zusammengeschobene Autowracks, während fassungslose Bewohner versuchten, Schlamm und Wasser aus ihren Häusern zu entfernen.
Auch der Bahn- und Flugverkehr war weiterhin stark beeinträchtigt. Die Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Valencia und Madrid bleibt nach Angaben der Bahnbehörde Adif für mindestens vier Tage unterbrochen.
In der spanischen Presse war von einer "Jahrhundertflut" zu lesen. Allerdings wurde auch Kritik an den Behörden laut: Demnach war die Warnung des Zivilschutzes an die Einwohner erst Dienstag nach 20.00 Uhr verschickt worden, während die Wetterbehörde Aemet bereits am Morgen die Alarmstufe Rot ausgerufen hatte.
Aemet zufolge war in Teilen Valencias am Dienstag in wenigen Stunden so viel Regen gefallen wie sonst in einem Jahr. Zahlreiche Straßen wurden von schlammigen Wassermassen geflutet. Die Zahl der Todesopfer ist die höchste in Spanien seit Oktober 1973, als in den südöstlichen Provinzen Granada, Murcia und Almeria mindestens 150 Menschen starben.
Nach Angaben von Wissenschaftlern werden extreme Wetterereignisse wie Starkregen, Hitzewellen und Stürme durch den Klimawandel verstärkt.
F.Carpenteri--NZN