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In der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku hat am Montag die 29. UN-Klimakonferenz (COP29) begonnen. Eröffnet wurden die Verhandlungen vom Präsidenten der vorherigen Weltklimakonferenz 2023 in Dubai, Sultan al-Dschaber. Den Vorsitz der COP29 übernimmt der aserbaidschanische Umweltminister Muchtar Babajew. Bei den zweiwöchigen Verhandlungen steht dieses Jahr die Klimafinanzierung im Mittelpunkt.
Die Delegationen aus fast 200 Ländern sollen einen neuen Rahmen für die internationale Klimafinanzierung für die Zeit ab 2025 festlegen. Bislang gilt für die Finanzierung von Klimaschutz und Klimaanpassung eine Zusage der reichen Industrieländer von mindestens 100 Milliarden Dollar (93,29 Milliarden Euro) pro Jahr.
Nach Expertenschätzungen wären künftig mindestens eine Billion Dollar pro Jahr notwendig, um Länder des globalen Südens beim Klimaschutz und der Anpassung an die Folgen der Erderwärmung zu unterstützen. Einige Berechnungen kommen sogar auf 2,4 Billionen Dollar.
Mitgezählt werden nicht nur staatliche, sondern auch privatwirtschaftliche Klimainvestitionen. Vielfach handelt es sich um Kredite, die zurückgezahlt werden müssen. Industriestaaten wie Deutschland dringen darauf, dass sich künftig auch reiche Schwellenländer wie China und die Golfstaaten an den Klimahilfen beteiligen.
In den Verhandlungen wird es auch um eine dringend notwendige Reduzierung der weltweiten Treibhausgasemissionen gehen. Zunehmende Extremwettersituationen wie unlängst die zerstörerischen Überschwemmungen im Osten Spaniens machen die Gefahr durch den fortschreitenden Klimawandel sichtbar.
Die Konferenz steht unter dem Eindruck des Siegs des Klimawandel-Leugners Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl vergangenen Dienstag. Zudem ist die Ausrichtung der COP29 in Aserbaidschan wegen der dortigen Menschenrechtslage umstritten. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) reist wegen des Bruchs der Ampel-Koalition nicht nach Baku, auch einige andere einflussreiche Staats- und Regierungschefs nehmen nicht teil.
S.Scheidegger--NZN