Zürcher Nachrichten - Gipfelsegment von UN-Klimakonferenz in Baku: Plädoyer für Öl und viele Absagen

EUR -
AED 3.875889
AFN 72.205181
ALL 98.1458
AMD 411.558537
ANG 1.916541
AOA 962.380548
ARS 1053.460617
AUD 1.629039
AWG 1.899436
AZN 1.796054
BAM 1.955128
BBD 2.147062
BDT 127.076321
BGN 1.955501
BHD 0.397691
BIF 3140.220626
BMD 1.055242
BND 1.421211
BOB 7.348474
BRL 6.127479
BSD 1.063429
BTN 89.681974
BWP 14.429177
BYN 3.480104
BYR 20682.748811
BZD 2.143463
CAD 1.477856
CDF 3023.268931
CHF 0.936037
CLF 0.037475
CLP 1034.042999
CNY 7.643435
CNH 7.656268
COP 4726.4302
CRC 543.013352
CUC 1.055242
CUP 27.963921
CVE 110.227112
CZK 25.29162
DJF 189.364013
DKK 7.458431
DOP 64.047985
DZD 141.595584
EGP 52.048878
ERN 15.828634
ETB 129.787589
FJD 2.400517
FKP 0.831939
GBP 0.831679
GEL 2.880533
GGP 0.831939
GHS 17.174097
GIP 0.831939
GMD 74.922181
GNF 9164.849807
GTQ 8.217176
GYD 222.483527
HKD 8.210793
HNL 26.847772
HRK 7.527398
HTG 139.82194
HUF 408.071164
IDR 16747.750325
ILS 3.961617
IMP 0.831939
INR 89.091464
IQD 1393.021183
IRR 44417.781293
ISK 147.301429
JEP 0.831939
JMD 168.352133
JOD 0.748277
JPY 164.528089
KES 136.65697
KGS 90.959327
KHR 4308.519052
KMF 492.111895
KPW 949.718351
KRW 1484.483078
KWD 0.324709
KYD 0.886195
KZT 524.13984
LAK 23353.972643
LBP 95227.167988
LKR 310.813166
LRD 200.4511
LSL 19.103234
LTL 3.115856
LVL 0.638305
LYD 5.152205
MAD 10.573666
MDL 19.162413
MGA 4962.294333
MKD 61.50386
MMK 3427.385783
MNT 3585.713011
MOP 8.520071
MRU 42.333449
MUR 49.480474
MVR 16.303257
MWK 1843.966182
MXN 21.714761
MYR 4.729581
MZN 67.429784
NAD 19.103234
NGN 1777.15508
NIO 39.136548
NOK 11.768911
NPR 143.490319
NZD 1.79792
OMR 0.406301
PAB 1.063434
PEN 4.030415
PGK 4.274531
PHP 62.083597
PKR 295.462042
PLN 4.341712
PYG 8299.108061
QAR 3.877067
RON 4.9761
RSD 116.986248
RUB 103.941388
RWF 1459.598299
SAR 3.965
SBD 8.846682
SCR 14.372691
SDG 634.721198
SEK 11.604083
SGD 1.419443
SHP 0.831939
SLE 24.075373
SLL 22127.897695
SOS 607.691121
SRD 37.228328
STD 21841.3848
SVC 9.304802
SYP 2651.327542
SZL 19.109251
THB 36.955598
TJS 11.330505
TMT 3.7039
TND 3.34705
TOP 2.471482
TRY 36.253371
TTD 7.226516
TWD 34.38931
TZS 2806.944247
UAH 43.932499
UGX 3902.658556
USD 1.055242
UYU 44.834589
UZS 13604.323846
VES 47.482416
VND 26792.601648
VUV 125.280461
WST 2.949681
XAF 655.731608
XAG 0.035015
XAU 0.000412
XCD 2.851845
XDR 0.801125
XOF 655.728502
XPF 119.331742
YER 263.600634
ZAR 19.280301
ZMK 9498.447256
ZMW 29.089001
ZWL 339.787586
  • Goldpreis

    -26.1000

    2560.4

    -1.02%

  • EUR/USD

    -0.0020

    1.0546

    -0.19%

  • Euro STOXX 50

    -4.3500

    4740.34

    -0.09%

  • TecDAX

    -49.4700

    3332.79

    -1.48%

  • SDAX

    -16.5300

    13231.95

    -0.12%

  • DAX

    -30.5300

    19003.11

    -0.16%

  • MDAX

    -210.9500

    26239.67

    -0.8%

Gipfelsegment von UN-Klimakonferenz in Baku: Plädoyer für Öl und viele Absagen
Gipfelsegment von UN-Klimakonferenz in Baku: Plädoyer für Öl und viele Absagen / Foto: Alexander NEMENOV - AFP

Gipfelsegment von UN-Klimakonferenz in Baku: Plädoyer für Öl und viele Absagen

Mit einem Plädoyer des Gastgebers für fossile Energien und ohne eine Reihe einflussreicher Staatenlenker wie Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat in Baku das Gipfelsegment der Weltklimakonferenz begonnen. In seiner Rede lobte der aserbaidschanische Staatschef Ilham Alijew klimaschädliches Erdöl und Erdgas als "Gottesgeschenk". UN-Generalsekretär António Guterres appellierte im Konferenzplenum, eine Vereinbarung während der zweiwöchigen Verhandlungen zur Klimafinanzierung in Entwicklungsländern sei "ein Muss".

Textgröße:

Mehr als 75 Staats- und Regierungschefs standen auf der Rednerliste des zweitägigen Gipfelsegments der diesjährigen UN-Klimakonferenz (COP29). Von der Gruppe der 20 einflussreichen Industrie- und Schwellenländer (G20), die für fast 80 Prozent der weltweiten Treibhausgas-Emissionen verantwortlich sind, sagten sich allerdings nur eine Handvoll Staatenlenker an.

Kanzler Scholz hat wegen des Bruchs der Ampel-Koalition abgesagt; auch der scheidende US-Präsident Joe Biden und die Staatschefs von China und Frankreich, Xi Jinping und Emmanuel Macron, reisen nicht an. Der Staatschef des Gastgeberlandes der UN-Klimakonferenz im kommenden Jahr, der Brasilianer Luiz Inácio Lula da Silva, schickte nur seinen Stellvertreter.

Die Reden der Staats- und Regierungschefs zu Beginn der Klimakonferenz sollen den Verhandlungen den nötigen Schwung geben. Um "Führung" in der Klimapolitik zu demonstrieren, kündigte der britische Premierminister Keir Starmer im Plenum eine schnellere Reduktion des Treibhausgasausstoßes seines Landes an: Statt um 78 Prozent sollen die Emission bis 2035 um 81 Prozent im Vergleich zu 1990 verringert werden.

Gastgeber Alijew nutzte seinen Auftritt hingegen für ein Plädoyer für die weitere Nutzung von Erdöl und Erdgas. Dabei handele es sich ebenso um wichtige Ressourcen und ein "Gottesgeschenk" wie bei Wind und Sonne. Ländern, die über fossile Brennstoffe verfügten, solle "nicht vorgeworfen werden, dass sie diese auf den Markt bringen, denn der Markt braucht sie", fügte der aserbaidschanische Staatschef hinzu.

Aserbaidschan ist in hohem Maße abhängig von seinen Öl- und Gaseinnahmen. Außerdem steht das COP29-Gastgeberland wegen seines autoritären Staatschefs und der Menschenrechtslage in der Kritik.

Einen Schatten auf die COP29 wirft auch der bevorstehende Amtsantritt des Klimawandel-Leugners Donald Trump in den USA. UN-Klimasekretär Simon Stiell machte in Baku deutlich, dass er den globalen Kampf gegen den Klimawandel durch Trumps Sieg bei der Präsidentschaftswahl nicht bedroht sieht. Der US-Klimaberater Ali Zaidi versicherte, sein Land sei in Baku "sehr darauf konzentriert, ein gutes Ergebnis zu erzielen".

UN-Generalsekretär Guterres mahnte in Baku eine Einigung beim zentralen Thema Klimafinanzierung an. "Die Entwicklungsländer dürfen Baku nicht mit leeren Händen verlassen", sagte er. Die reichen Industriestaaten hätten ein wirtschaftliches Eigeninteresse daran, ärmere Länder ausreichend beim Klimaschutz und der Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen.

Die Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, wies in einem Beitrag für die "Financial Times" auf eine wachsende Finanzierungslücke hin. Der Finanzbedarf bei der Klimaanpassung sei "bis zu 18 Mal größer als die gegenwärtigen Zusagen".

Die Verhandlungen über die neue Klimafinanzierungszusage reicher Länder für die Zeit nach 2025 gestalten sich schwierig. Der Ugander Adonia Ayebare, der einer Gruppe von mehr als 100 Staaten - zumeist Entwicklungsländer sowie China - vorsteht, sagte der Nachrichtenagentur AFP, er habe in Baku den Entwurf einer Vereinbarung zurückgewiesen. "Wir können das nicht akzeptieren", sagte er angesichts von aus seiner Sicht unzureichender Zusagen.

Einigungen gab es hingegen bei der Regulierung des Emissionshandels. Am Montagabend stimmten die fast 200 Teilnehmerstaaten einigen Grundregeln für den globalen Handel mit Emissionsgutschriften zu und setzten so einen Mechanismus in Gang, der seit dem Pariser Abkommen von 2015 erwartet worden war.

COP29-Präsident Muchtar Babajew sprach von einem "Durchbruch", allerdings müssten noch weitere Rahmenbedingungen für den Emissionshandel festgelegt werden. Die Ausarbeitung der Regeln zieht sich schon seit Jahren hin, da es von ihnen abhängt, ob der Emissionshandel wirklich zu mehr Klimaschutzmaßnahmen führt oder als Schlupfloch genutzt wird.

Im Emissionshandel können Staaten und Unternehmen für Klimaschutzprojekte - etwa das Pflanzen von Bäumen oder das Ersetzen umweltschädlicher Kohlekraftwerke durch saubere Alternativen - sogenannte Gutschriften erwerben. Eine Gutschrift entspricht einer Tonne eingesparten Kohlenstoffdioxids.

Es gibt außerhalb des UN-Rahmens bereits einen internationalen Emissionshandel zwischen Staaten und Unternehmen, die mit "Klimaneutralität" werben wollen. Gegen diesen werden allerdings immer wieder Vorwürfe des sogenannten Greenwashings und Betrugs erhoben. Zudem gibt es bilaterale Emissionshandelsvereinbarungen zwischen Staaten.

Die UN-Regeln sollen unter anderem Doppelgutschriften ausschließen, bei denen sowohl der Käufer der Emissionsgutschriften als auch das Land, in dem die Einsparungen erfolgen, diese geltend macht. Kritiker warnen außerdem, dass der Handel dazu führen könnte, dass Länder mit hohen Emissionen nicht an einem klimafreundlichen Umbau ihrer Wirtschaft arbeiten.

Zudem könnten Verkäufer von Emissionsgutschriften klimapolitisch unvernünftige Maßnahmen ergreifen und etwa neue Bäume anpflanzen, die dann bald schon wieder gefällt werden, oder die Emissionseinsparungen zu hoch angeben.

W.O.Ludwig--NZN