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Sonnig, heiß und trocken: Deutschland hat 2022 ein "außergewöhnliches Wetterjahr" erlebt, wie der Deutsche Wetterdienst am Freitag in seiner Jahreswetterbilanz mitteilte. Die Sonne schien 2022 so lange über Deutschland wie nie zuvor seit Beginn der Aufzeichnungen. Mit 2025 Sonnenstunden im bundesweiten Mittel lag der Wert gut ein Fünftel über dem Durchschnittswert der vorangegangenen drei Jahrzehnte.
Möglicherweise war 2022 auch das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen - ob hier ein neuer Rekord aufgestellt wurde, werde sich aber erst nach Auswertung aller Daten Anfang Januar sagen lassen, erklärte der DWD. Im Jahr 2022 seien alle Monate im Vergleich zum Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 zu warm gewesen. Der bisherige Temperaturrekord wurde 2018 mit einer mittleren Temperatur von 10,5 Grad erreicht.
Die Niederschläge lagen 2022 etwa 15 Prozent unter dem langjährigen Mittel, damit sei das Jahr "sehr trocken" gewesen, erklärte der DWD. Im Sommer habe es ein regelrechtes "Niederschlagsloch" gegeben, das Minus habe bei 40 Prozent gegenüber der Referenzperiode 1961 bis 1990 gelegen. Der Februar und der September hingegen seien sehr feucht ausgefallen.
Im Jahresverlauf fielen im Deutschlandmittel rund 670 Liter pro Quadratmeter - mit starken regionalen Schwankungen: An den Alpen gingen in den vergangenen zwölf Monaten 1500 bis 2000 Liter pro Quadratmeter nieder. Im Nordosten hingegen sank der Niederschlag auf unter 500 Liter pro Quadratmeter.
Der Klima-und Umweltexperte Tobias Fuchs vom DWD stellte eine Verbindung der Wetterdaten für das zu Ende gehende Jahr mit dem längerfristigen Klimawandel her. "Das rekordwarme Jahr 2022 sollte für uns alle ein erneuter Ansporn sein, beim Klimaschutz endlich vom Reden zum Handeln zu kommen", erklärte er. "Wir haben es bisher nicht geschafft, wirkungsvoll auf die Treibhausgasbremse zu treten. Die Erderwärmung schreitet nahezu ungebremst voran."
A.Ferraro--NZN