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Die Lufthansa bietet ab Mittwoch einen neuen Sondertarif für umweltschonenderes Reisen an. Die sogenannten Green Fares ermöglichten "nachhaltigeres Fliegen mit nur einem Klick", denn die neuen Tarife enthielten bereits den Ausgleich der flugbezogenen CO2- Emissionen, erklärte Lufthansa am Montag. Der Ausgleich erfolge zu 20 Prozent über den Einsatz nachhaltiger Flugkraftstoffe und zu 80 Prozent über Beiträge zu "hochwertigen Klimaschutzprojekten".
Die neuen Green Fares sind demnach bei Lufthansa sowie Tochter-Airlines wie Austrian, Brussels und Swiss auf über 730.000 Flügen innerhalb Europas sowie nach Nordafrika in der Economy und Business Class buchbar. Wer sich für den grünen Tarif entscheidet, erhalte zusätzliche Statusmeilen und eine kostenfreie Umbuchungsmöglichkeit.
"Menschen wollen nicht nur fliegen und die Welt entdecken - sie wollen sie gleichzeitig auch schützen", erklärte Christina Foerster von der Lufthansa. "Die Produkteinführung bildet einen wichtigen Baustein bei unseren Anstrengungen für eine klimafreundlichere Luftfahrt."
Das Prinzip, bei der Flugbuchung einen Aufpreis zum Ausgleich von Treibhausgasemissionen zu zahlen, gibt es schon seit einiger Zeit. Bislang wurde dies aber von externen Organisation angeboten. Nach eigenen Angaben ist die Lufthansa das erste Unternehmen weltweit, welches den Ausgleich in seine Tarifstruktur aufnimmt.
An der Idee, die Klimabilanz von Produkten durch Beiträge zu Klimaschutzprojekten aufzubessern, gibt es allerdings viel Kritik. Die Pläne zur Kompensation des CO2-Ausstoßes seien oft unrealistisch, erklärten gerade am Montag die Organisationen NewClimate Institute und Carbon Market Watch. Verpflichtungen seien häufig unklar, unglaubwürdig und schwer nachzuprüfen.
Die Deutsche Umwelthilfe hatte die Green Fares von Lufthansa, die bereits im vergangenen Jahr getestet wurden, für den Negativ-Preis "Goldener Geier" für die "dreisteste Umweltlüge" nominiert. Die Airline landete in der Abstimmung auf dem zweiten Platz hinter dem Öl-Konzern Shell, der an der Tankstelle mit einem "CO2-Ausgleich" in Höhe von 1,1 Cent pro Liter geworben hatte.
R.Schmid--NZN