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Im südlichen US-Bundesstaat Mississippi hat ein Tornado schwere Zerstörungen angerichtet. Wie die Behörden am Samstag mitteilten, kamen mindestens 25 Menschen ums Leben, Dutzende weitere wurden verletzt. Der von heftigem Regen und Gewittern begleitete Tornado hatte am Freitagabend (Ortszeit) eine regelrechte Schneise durch mehrere Ortschaften gezogen. Zehntausende Menschen in Mississippi sowie in den angrenzenden Staaten Alabama und Tennessee wurden von der Stromversorgung abgeschnitten.
Auf Fernsehbildern aus den vom Tornado betroffenen Orten waren zerstörte Häuser und Schutt auf den Straßen zu sehen sowie umgekippte Autos, zerfetzte Zäune und entwurzelte Bäume. Ganze Siedlungen wurden Augenzeugen zufolge dem Erdboden gleich gemacht.
Die Zahl der Toten stieg am Samstag auf mindestens 25. Die Todesopfer wurden in den Bezirken Sharkey, Humphreys, Carroll und Monroe gefunden. In Alabama starb nach Behördenangaben ein Mann, als wegen des Unwetters ein Anhänger umstürzte. Vier zunächst vermisste Menschen seien aber gefunden worden, teilte die Katastrophenschutzbehörde von Mississippi mit.
"Meine Stadt ist weg", sagte der Bürgermeister Eldridge Walker aus der Kleinstadt Rolling Fork im Landkreis Sharkey dem TV-Sender CNN. Als er sein Haus endlich verlassen konnte, habe er "Verwüstung rundum" vorgefunden.
Rettungseinsätze liefen am Samstag in mehreren Landkreisen, die sich rund 110 Kilometer nördlich von Jackson, der Hauptstadt Mississippis, befinden.
"Es ist viel schlimmer als ich gedacht habe", sagte Ricky Cox, dessen Geschäft in Rolling Fork durch den Sturm zerstört wurde, der Nachrichtenagentur AFP. "Alle Geschäfte am Highway 61 gibt es nicht mehr." Außerdem seien zwei seiner Freunde durch das Unwetter ums Leben gekommen.
Woodrow Johnson, ein Behördenvertreter aus dem Landkreis Humphreys, sagte CNN, seine Frau habe ihn geweckt und beide hätten danach ein Geräusch gehört, das sich wie ein Zug angehört habe. Nun sei ihr Haus zerstört.
"Der Verlust wird in diesen Städten für immer zu spüren sein", erklärte Mississippis Gouverneur Tate Reeves. US-Präsident Joe Biden nannte die Bilder aus dem Katastrophengebiet "herzzerreißend" und sagte Bundeshilfen für die Bewältigung der Schäden zu. "Wir werden da sein, solange es nötig ist", erklärte Biden.
Der Nationale US-Wetterdienst (NWS) hatte am Freitag gegen 21.00 Uhr (Ortszeit) eine Warnung vor Tornados und golfballgroßen Hagelkörnern für die Ortschaft Rolling Fork und die umliegenden Gebiete veröffentlicht und die Menschen aufgerufen, Schutz zu suchen. Die Warnung lief in den frühen Morgenstunden des Samstags aus, hieß es vom NWS. Es seien aber weitere Gewitter zu erwarten.
Tornados sind schwer vorherzusagen. In den USA kommen sie relativ häufig vor, insbesondere im Zentrum und im Süden des Landes.
Erst vor wenigen Tagen hatte ein Tornado in der Nähe von Los Angeles im US-Bundesstaat Kalifornien für erhebliche Zerstörungen gesorgt. Durch den Sturm am Mittwoch wurden Dächer von Häusern abgedeckt und Autos herumgewirbelt. Im Januar waren bei einer Reihe von Tornados in den Bundesstaaten Alabama und Georgia zahlreiche Menschen gestorben.
H.Roth--NZN