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Italien und andere Länder im Mittelmeerraum haben am Dienstag den Höhepunkt der bislang heftigsten Hitzewelle des Sommers erwartet. Auf den italienischen Inseln Sizilien und Sardinien wurden nach Angaben der europäischen Raumfahrtbehörde ESA Temperaturen von bis zu 48 Grad erwartet. Der italienische Wetterdienst warnte vor "einer der intensivsten Hitzewellen aller Zeiten".
Bereits am Montag erreichten die Temperaturen im Rom 39 Grad - damit war es in der italienischen Hauptstadt heißer als im sizilianischen Palermo. In Spanien wurden am Montag im Süden des Landes nahe der andalusischen Stadt Jaén Temperaturen von 44,7 Grad gemeldet.
Auf Zypern, wo die Temperaturen voraussichtlich bis Donnerstag über 40 Grad liegen, starb ein 90-jähriger Mann an den Folgen eines Hitzschlags. Drei weitere Senioren wurden ins Krankenhaus eingeliefert, teilten Gesundheitsbehörden mit.
In der Nähe von Athen kämpften Rettungskräfte aus dem In- und Ausland gegen Waldbrände in Kouvaras und den Ferienorten Lagonissi, Anavyssos und Saronida. Wegen eines Waldbrands westlich der griechischen Hauptstadt waren am Montag 1200 Kinder aus Ferienlagern nahe der Stadt Loutraki evakuiert worden.
Griechenland ächzt seit bereits Ende vergangener Woche unter der ersten Hitzewelle in diesem Jahr. Nach Angaben des nationalen Observatoriums von Athen wurde in der Region Theben in der Mitte des Landes am Wochenende eine Höchsttemperatur von 44,2 Grad gemessen. Angesichts von Temperaturen von bis zu 39 Grad in Athen blieb die Akropolis von Freitag bis Sonntag während der heißesten Stunden des Tages geschlossen.
Für die nächsten Tage sagte der griechische Wetterdienst EMY eine leichte Abkühlung um zwei bis vier Grad voraus. Doch schon ab Donnerstag soll eine weitere Hitzewelle mit Höchsttemperaturen von bis zu 43 Grad folgen. Ein Sprecher der Feuerwehr warnte, dass angesichts der Temperaturen auch die Gefahr von Waldbränden noch einmal deutlich ansteigen werde.
Gesundheitsbehörden warnten die Bevölkerung in mehreren Teilen der Welt, ausreichend Wasser zu trinken und sich vor der sengenden Sonne zu schützen. Nach Angaben von EU-Wetterdiensten war der Juni 2023 bereits der heißeste seit Beginn der Aufzeichnungen, auch im Juli dürften zahlreiche Rekorde gebrochen werden.
Derzeit herrschen an vielen Orten der Welt rekordverdächtige Höchsttemperaturen. Im Nordwesten Chinas wurden am Montag sogar 52,2 Grad gemessen. Wissenschaftlern zufolge führt der Klimawandel dazu, dass Hitzewellen häufiger vorkommen, zu höheren Temperaturen führen und länger andauern.
Weltweit ist Hitze nach Angaben der UN-Organisation für Meteorologie eines der tödlichsten Wetterereignisse überhaupt. Laut einer aktuellen Studie kamen durch die hohen Temperaturen im vergangenen Sommer allein in Europa mehr als 60.000 Menschen ums Leben. Experten zufolge schreitet die Erderwärmung in Europa doppelt so schnell voran wie im globalen Durchschnitt.
P.E.Steiner--NZN