Goldpreis
43.3000
Nur etwa drei Wochen nach dem verheerenden Hochwasser im Zentrum von Griechenland hat es dort erneut schwere Überschwemmungen gegeben. Die Feuerwehr sprach am Donnerstag von Erdrutschen und Dammbrüchen und brachte nach eigenen Angaben mehr als 250 Menschen in Sicherheit. Durch die Straßen der bereits Anfang September hart getroffenen Großstadt Volos flossen nach Starkregen erneut Sturzbäche, es wurde eine Ausgangssperre verhängt. Mehrere Dörfer im Umland wurden evakuiert.
Große Teile der 140.000-Einwohner-Stadt Volos wurden durch das erneute Hochwasser von der Stromversorgung abgeschnitten. Auch Teile eines örtlichen Krankenhauses wurden überflutet, es blieb aber in Betrieb. Um mehr als 250 Menschen aus den Überschwemmungsgebieten zu retten, setzte die Feuerwehr Schlauchboote und Spezialfahrzeuge ein.
Das erneute Sturmtief namens "Elias" hatte zuvor bereits auf der nahe Athen gelegenen Insel Euböa Überflutungen verursacht. Im Norden der Insel wurde deshalb der Verkehr eingeschränkt. Auch die Region Fthiotida litt unter "Elias".
"Unsere Gedanken sind heute in Volos und auf Euböa", erklärte der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis. Laut Vorhersagen sollte sich das Sturmtief ab Donnerstagabend abschwächen. Die Einsatzkräfte blieben aber vor Ort, sagte Feuerwehrsprecher Vassilios Vathrakoyanis dem griechischen Fernsehsender ERT.
Anfang September hatte bereits Starkregen infolge des Sturmtiefs "Daniel" gewaltige Überschwemmungen im Zentrum Griechenlands ausgelöst. 17 Menschen kamen ums Leben. In Volos fiel zwei Wochen lang die Trinkwasserversorgung aus und die Stadt hat die durch "Daniel" angerichteten Hochwasserschäden bis heute nicht vollständig behoben.
"Erst diese Woche sind die Behörden mit der Reinigung der betroffenen Orte fertig geworden", sagte die in Volos lebende Eleni Konstantatou der Nachrichtenagentur AFP. Als es am Mittwoch begonnen habe zu regnen, habe sie "nicht damit gerechnet, dass das Gebiet schon wieder überschwemmt wird". Nun stünden die Menschen in Volos "wieder am Ausgangspunkt".
Infolge von "Daniel" waren auch landwirtschaftliche Anbauflächen und Tierhaltebetriebe unter Wasser gesetzt worden. Der griechische Landwirtschaftsminister Lefteris Avgenakis teilte am Mittwoch mit, Aufräumteams hätten bereits mehr als 180.000 verendete Nutztiere beseitigt.
Mehr als ein Dutzend Hühnerfarmen seien aber wegen zerstörter Straßen noch immer nicht zugänglich. Das Hochwasser vernichtete außerdem Ernteerträge bei Baumwolle, Mais, Weizen, Äpfeln und Kiwis.
Der Regierung in Athen war nach der Katastrophe schlechtes Krisenmanagement vorgeworfen worden. Sie sagte zwei Milliarden Euro an Wiederaufbauhilfen zu. Vor den Überschwemmungen war Griechenland diesen Sommer bereits von schweren Waldbränden heimgesucht worden.
P.E.Steiner--NZN