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Starkregen und Überschwemmungen haben in Dubai Autobahnen unter Wasser gesetzt und den Flughafen lahmgelegt. Auf den sechsspurigen Schnellstraßen des Wüstenemirats kämpften sich die Autos am Mittwoch durch Wassermassen, was zu langen Staus führte. Am Flughafen saßen Passagiere fest. In den Vereinigten Arabischen Emiraten, zu denen auch Dubai gehört, waren am Dienstag bis zu 260 Millimeter Regen gefallen, so viel wie sonst in etwa zwei Jahren.
Ein 70-jähriger Mann kam nach Polizeiangaben im Emirat Ras al-Chaima ums Leben, nachdem er mit seinem Auto weggeschwemmt wurde.
Landesweit wurden Stromausfälle gemeldet, in einem Straßentunnel in der Nähe des Flughafens stand das Wasser bis unter das Dach. Auch in der nahe Dubai gelegenen Stadt Schardscha wateten die Menschen durch die überfluteten Straßen und paddelten in behelfsmäßigen Booten umher. Die Schulen in Dubai bleiben bis nächste Woche geschlossen.
"Es war eine der schrecklichsten Situationen, die ich je erlebt habe", sagte ein Einwohner Dubais, dessen eigentlich 15-minütiger Arbeitsweg zu einer 12 Stunden dauernden Fußreise auf überfluteten Straßen ausgeartet war. "Ich wusste, wenn mein Auto eine Panne hätte, würde es sinken und ich würde mit ihm ertrinken."
Präsident Scheich Mohammed bin Sajed al-Nahjan wies die Behörden an, "den Zustand der Infrastruktur" in den gesamtem Vereinigten Emiraten rasch zu untersuchen "und die entstandenen Schäden zu begrenzen", wie die Nachrichtenagentur Wam berichtete. Betroffene Familien sollten seiner Anweisung zufolge in Sicherheit gebracht werden.
Flugpassagiere wurden gebeten, nur im äußersten Notfall zum Flughafen von Dubai zu kommen. "Flüge verspäten sich weiterhin oder werden umgeleitet", sagte ein Flughafensprecher am Mittwoch. "Wir bemühen uns darum, den Betrieb unter sehr schwierigen Bedingungen so schnell wie möglich wiederherzustellen." Bei der Fluggesellschaft Emirates waren am Mittwoch zeitweise keine Check-ins möglich, weil Personal und Passagiere angesichts überfluteter Zufahrtsstraßen und eingestellter U-Bahn-Linien Schwierigkeiten hatten, den Flughafen zu erreichen.
Am weltweit verkehrsreichsten Drehkreuz für internationale Passagiere waren schon am Dienstag zahlreiche Flüge wegen des Starkregens gestrichen oder umgeleitet worden.
Überall in den Vereinigten Arabischen Emiraten, in Teilen Katars und in Bahrain hatten in den vergangenen Tagen starke Niederschläge bei Stürmen für Überflutungen gesorgt. In Oman waren infolge der Unwetter am Sonntag und Montag 19 Menschen ums Leben gekommen.
Die deutsche Klimaforscherin Friederike Otto, die den Zusammenhang zwischen einzelnen Extremwetterereignissen mit dem Klimawandel erforscht, sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Stürme seien "höchstwahrscheinlich" durch die globale Erwärmung verschlimmert worden. In den Staatsmedien war von der größten Niederschlagsmenge seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1949 die Rede, also weit vor der Gründung der Emirate im Jahr 1971.
F.E.Ackermann--NZN