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Nach dem Einsturz eines Autobahnabschnitts im Süden Chinas ist die Zahl der Todesopfer staatlichen Medien zufolge weiter gestiegen. Das Unglück habe "zum Tod von 48 Menschen" geführt, teilten die Behörden am Donnerstag mit. Laut staatlicher Nachrichtenagentur Xinhua war in der Nacht zu Mittwoch ein Straßenabschnitt nahe der Stadt Meizhou in der Provinz Guangdong weggebrochen. Staatlichen Medien zufolge hatte "anhaltender heftiger Regen" zu dem Unglück geführt.
Laut vorläufigen Angaben seien 48 Menschen gestorben, sagte der Sekretär der Kommunistischen Partei in Meizhou, Ma Zhengyong, bei einer Pressekonferenz und fügte hinzu: "Zusätzlich gibt es drei Menschen, deren DNA weiter abgeglichen und zur Bestätigung untersucht wird". Ob diese drei Fälle in den 48 bestätigten Todesfälle eingerechnet waren, blieb offen.
Nach dem Einsturz des Autobahnabschnitts waren laut Xinhua zahlreiche Fahrzeuge in die Tiefe gestürzt. Anfangs war von 19 Toten die Rede, in der Folge wurde die Zahl mehrfach nach oben korrigiert. 30 Menschen wurden verletzt. Einer von ihnen befinde sich in einem "ernsten Zustand", der Zustand der übrigen sei stabil, sagte ein Vertreter der örtlichen Gesundheitsbehörden. Die Bergungsarbeiten dauerten am Donnerstag an.
Aufnahmen in Onlinediensten zeigten qualmende Fahrzeugwracks in einer schlammigen Grube, wo einst die Autobahn verlief. Auf einigen Aufnahmen waren auch Flammen zu sehen. Dutzende von Einsatzfahrzeugen und Kränen waren entlang des intakten Abschnitts der Straße versammelt, die an einem steilen, bewaldeten Hang verläuft. Fahrzeugwracks wurden mit Kränen geborgen.
Nach Behördenangaben waren mehr als 570 Einsatzkräfte vor Ort. Die Schnellstraße wurde in beide Richtungen gesperrt.
Chinas Präsident Xi Jinping wies die Beamten an, die Rettungsarbeiten und die Versorgung der Verletzten "mit aller Kraft voranzutreiben", wie CCTV berichtete. Die Provinzregierung habe "Elite-Spezialkräfte mobilisiert" und alle Hebel in Bewegung gesetzt, um Such- und Rettungsmaßnahmen auszuführen, berichtete Xinhua.
CCTV zufolge handelte es sich bei dem Einsturz um eine "geologische Naturkatastrophe". Der "anhaltende Starkregen" habe zu dem Unglück beigetragen. Dem Bericht zufolge brach ein fast 18 Meter langes Stück der Straße weg.
Zuletzt hatten die örtlichen Behörden angesichts der tagelangen heftigen Regenfälle für Teile der südlichen Provinz Guangdong die höchste Warnstufe ausgerufen und vor Erdrutschen und Sturzfluten gewarnt. Der Starkregen hatte in großen Teilen Guangdongs zu einem Anschwellen der Flüsse im Perlflussdelta geführt. Mindestens vier Menschen kamen seit Beginn der Regenfälle ums Leben, zahlreiche weitere Menschen wurden als vermisst gemeldet. Mehr als 100.000 Einwohner mussten ihre Häuser verlassen.
In zentralen und östlichen Teilen der Provinz Guangdong war in den vergangenen zehn Tagen mit rund 600 Millimetern drei Mal so viel Niederschlag gefallen wie in der Jahreszeit üblich. Für südwestliche Gebiete der Provinz sagte die chinesische Wetterbehörde weitere 120 Millimeter Regen bis Sonntag vorher. Dieses Wetter erhöhe "das Risiko für Katastrophen, insbesondere geologische Katastrophen".
China wurden in den vergangenen Jahren verstärkt von schweren Überschwemmungen, verheerenden Dürreperioden und Rekordhitze getroffen. Vergangene Woche starben fünf Menschen bei einem Tornado in der südöstlichen Mega-Metropole Guangzhou. Der menschengemachte Klimawandel führt dazu, dass extreme Wetterereignisse häufiger und intensiver werden. China ist der weltweit größte Emittent von Treibhausgasen.
O.Hofer--NZN