Zürcher Nachrichten - Tauender Permafrost laut neuer Studie kein sogenanntes Kippelement im Klimasystem

EUR -
AED 4.154142
AFN 80.158394
ALL 98.967188
AMD 432.791006
ANG 2.024721
AOA 1038.255834
ARS 1217.404697
AUD 1.810886
AWG 2.038624
AZN 1.934175
BAM 1.956878
BBD 2.23864
BDT 134.694174
BGN 1.957086
BHD 0.426328
BIF 3295.531351
BMD 1.130998
BND 1.481468
BOB 7.658558
BRL 6.657958
BSD 1.108763
BTN 95.437068
BWP 15.637962
BYN 3.628331
BYR 22167.557327
BZD 2.227063
CAD 1.57479
CDF 3253.880983
CHF 0.927288
CLF 0.02916
CLP 1118.99779
CNY 8.27269
CNH 8.288942
COP 4943.308734
CRC 570.049199
CUC 1.130998
CUP 29.971442
CVE 110.289166
CZK 25.078757
DJF 197.235645
DKK 7.466768
DOP 68.652055
DZD 150.147407
EGP 58.0488
ERN 16.964967
ETB 146.210522
FJD 2.587612
FKP 0.885626
GBP 0.868776
GEL 3.121124
GGP 0.885626
GHS 17.522987
GIP 0.885626
GMD 81.515117
GNF 9786.663405
GTQ 8.725774
GYD 236.414704
HKD 8.773676
HNL 29.200999
HRK 7.539686
HTG 148.31204
HUF 419.471494
IDR 19160.225402
ILS 4.246761
IMP 0.885626
INR 98.052573
IQD 1478.384005
IRR 47608.330162
ISK 148.653637
JEP 0.885626
JMD 178.608782
JOD 0.801909
JPY 162.248984
KES 146.435792
KGS 98.279229
KHR 4516.530277
KMF 503.976227
KPW 1017.912986
KRW 1666.170026
KWD 0.347875
KYD 0.937921
KZT 588.933153
LAK 24451.897104
LBP 101594.349296
LKR 337.329703
LRD 225.937051
LSL 22.425443
LTL 3.339543
LVL 0.684129
LYD 5.481412
MAD 10.736792
MDL 20.056058
MGA 5242.381403
MKD 63.033077
MMK 2374.266901
MNT 3969.842403
MOP 9.03406
MRU 44.706677
MUR 50.765457
MVR 17.462648
MWK 1959.029229
MXN 23.261724
MYR 5.085776
MZN 72.254333
NAD 22.425443
NGN 1777.380125
NIO 41.575452
NOK 12.13892
NPR 156.957657
NZD 1.953533
OMR 0.435458
PAB 1.130998
PEN 4.250477
PGK 4.656203
PHP 64.82085
PKR 317.100863
PLN 4.393586
PYG 9061.070165
QAR 4.116984
RON 5.099698
RSD 120.015661
RUB 97.518951
RWF 1598.10863
SAR 4.241532
SBD 9.596238
SCR 16.41276
SDG 678.973387
SEK 11.060701
SGD 1.524497
SHP 0.888787
SLE 25.764396
SLL 23716.46007
SOS 645.98457
SRD 41.476311
STD 23409.371457
SVC 9.896665
SYP 14705.59423
SZL 22.425443
THB 38.866707
TJS 12.28165
TMT 3.957437
TND 3.478538
TOP 2.731131
TRY 43.014935
TTD 7.679645
TWD 37.171044
TZS 3017.827057
UAH 46.759902
UGX 4180.791213
USD 1.130998
UYU 48.583254
UZS 14613.431281
VES 83.400311
VND 29430.005997
VUV 142.710277
WST 3.261997
XAF 671.968302
XAG 0.036183
XAU 0.000351
XCD 3.060724
XDR 0.849803
XOF 671.968302
XPF 119.331742
YER 277.758313
ZAR 21.914559
ZMK 10180.343342
ZMW 31.697926
ZWL 364.180838
  • Goldpreis

    56.3000

    3233.8

    +1.74%

  • EUR/USD

    0.0101

    1.1303

    +0.89%

  • SDAX

    460.9900

    14304.62

    +3.22%

  • DAX

    891.8500

    20562.73

    +4.34%

  • MDAX

    837.6300

    25703.63

    +3.26%

  • Euro STOXX 50

    196.7800

    4818.92

    +4.08%

  • TecDAX

    124.0400

    3311.83

    +3.75%

Tauender Permafrost laut neuer Studie kein sogenanntes Kippelement im Klimasystem
Tauender Permafrost laut neuer Studie kein sogenanntes Kippelement im Klimasystem / Foto: MARIO TAMA - GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP/Archiv

Tauender Permafrost laut neuer Studie kein sogenanntes Kippelement im Klimasystem

Das Tauen arktischer Permafrostböden hat gravierende Auswirkungen, ist aber kein plötzliches katastrophales Kippelement im globalen Klimasystem. Zu diesem Ergebnis kommt ein internationales Forschungsteam unter Leitung eines Experten des Bremerhavener Alfred-Wegener-Instituts (AWI) in einer am Montag veröffentlichen Untersuchung.

Textgröße:

"Nach wissenschaftlicher Datenlage ist dieses Bild nicht korrekt", erklärte das AWI mit Blick auf die Vorstellung eines sich ab einem gewissen Punkt rasant und unumkehbar verstärkenden flächendeckenden Auftauens der gesamten Permafrostböden. Dies sei aber keine Entwarnung, fügte es an. Das Tauen der Permafrostböden lasse sich als Zusammenspiel vieler örtlicher und regionaler Kippelemente verstehen, die zu verschiedenen Zeitpunkten "zünden". Deren Wirkung akkumuliere sich, die Prozesse verliefen teilweise auch unumkehrbar.

Der in der Fachzeitschrift "Nature Climate Change" veröffentlichten Analyse zufolge vollzieht sich das Auftauen des Permafrosts laut AWI generell "im Gleichschritt mit der globalen Erwärmung" - und zwar ansteigend bis "zum Totalverlust" bei einem Temperaturanstieg um fünf bis sechs Grad Celsius. "Das bedeutet, dass schon heute und auch in naher Zukunft mehr und mehr Gebiete unausweichlich vom Auftauen betroffen sind", betonte AWI-Experte Jan Nitzbon.

"Irreführend" ist nach seinen Angaben lediglich die Hypothese des Auftauens im Sinn eines plötzliches massiven Kippelements. "Es gibt keine Evidenz für sich selbst verstärkende interne Prozesse, die ab einem bestimmten Grad der globalen Erwärmung den gesamten Permafrost gleichzeitig erfassen und das Tauen global beschleunigen würden", erklärte Nitzbon in Bremerhaven weiter.

Die Frage, ob ein Tauen der arktischen Permafrostböden einen Kipppunkt im globalen Klimasystem darstellen könnte, ist nach Angaben des AWI in der Wissenschaft schon seit längerem umstritten. Die Untersuchung sollte daher mehr Klarheit in diesem Punkt bringen. Sie basiert auf einer Auswertung der wissenschaftlichen Literatur zu den relevanten Tauprozessen kombiniert mit einer Datenanalyse. Dieses sollte eine Abschätzung der Folgen ermöglichen.

Permafrostböden bedecken laut AWI etwa ein Viertel der Landfläche auf der Nordhalbkugel der Erde und speichern Unmengen von organischem Kohlenstoff in Form von abgestorbenen Pflanzenresten. Wenn die seit Jahrtausenden dauerhaft gefrorenen Böden wegen des Klimawandels auftauen, werden Mikroorganismen aktiv und zersetzen das Material. Dadurch werden gigantische Mengen der Treibhausgase CO2 und Methan frei und heizen die Erderwärmung weiter an.

Das Auftauen der Permafrostböden gilt deshalb als ein mögliches sogenanntes Kippelement im Zuge des Klimawandels. Damit ist gemeint, dass natürliche Systeme beim Überschreiten eines bestimmten Schwellenwerts unumkehrbar aus ihrem bislang stabilen Zustand "kippen" und das Leben auf der Erde massiv gefährden sowie den Klimawandel unter Umständen noch zusätzlich anheizen könnten. Als Kipppunkt gilt etwa auch das Abschmelzen polarer Eisschilde.

Ihre Ergebnisse sehen die Forschenden dabei als Beleg für die Notwendigkeit von mehr Klimaschutz, nicht etwa weniger. Das Bild des Permafrosts als ein Kipppunkt suggeriere einen "beruhigenden Erwärmungsspielraum, den man bis zum Schwellenwert noch ausreizen kann", erklärte Nitzbon. Diesen gebe es aber nicht. Je schneller die Menschheit CO2-Neutralität erreiche, desto mehr Permafrostgebiete blieben als Lebensraum und Kohlenstoffspeicher erhalten.

E.Leuenberger--NZN