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Bewaffnete Konflikte und Epidemien erhöhen einer neuen Studie zufolge vor allem in Asien sowie in Süd- und Mittelamerika das Risiko für schwere Folgen nach Klimakatastrophen. Treten mehrere Krisen zeitgleich auf, führe das in einigen Regionen "zu schwer bewältigbaren Folgeketten", heißt es im diesjährigen Weltrisikobericht, den das Bündnis Entwicklung Hilft und Forscher der Ruhr-Universität Bochum am Montag veröffentlichten.
"Unsere Welt ist im Bann multipler Krisen. Sie verstärken sich gegenseitig und schaffen neue, bedrohliche Herausforderungen für die globale Sicherheit", erklärte die Geschäftsführerin von Entwicklung Hilft, Ilona Auer Frege.
Für den jährlichen Weltrisikoindex analysierten die Forscher das Katastrophenrisiko von 193 Ländern, indem sie Naturgefahren wie das Erdbebenrisiko oder Klimabedingungen mit der Verwundbarkeit der Gesellschaft kombinierten. Zu den Faktoren zählen etwa die Schere zwischen armer und reicher Bevölkerung, die Gesundheitsversorgung, die Infektionszahlen von Krankheiten wie HIV und bewaffnete Konflikte in der Region.
Die drei Länder mit dem höchsten Katastrophenrisiko sind demnach die Philippinen, Indonesien und Indien. Dahinter folgen Kolumbien und Mexiko, wo neben Naturgefahren wie Erdbeben und Dürren auch Konflikte zwischen Drogenkartellen für Unsicherheit sorgen. Das niedrigste Katastrophenrisiko weltweit hat dem Bericht zufolge der Stadtstaat Monaco, gefolgt von Andorra und San Marino. Deutschland liegt mit Platz 98 im internationalen Vergleich im Mittelfeld.
Insbesondere die globale Wasserkrise zeigt dem Bericht zufolge, wie sich verschiedene Krisen gegenseitig bedingen. "Starkregen, Stürme, Überflutungen, Dürren und Ernteausfälle nehmen zu", schreiben die Forscher. "Dadurch leidet die Ernährungssicherheit weltweit, was gesundheitliche Probleme, regionale Konflikte und Flucht bedingen kann", heißt es weiter.
Durch die vielen gleichzeitigen Krisen sei es auch für Hilfsorganisationen schwieriger, den Betroffenen zielgenau zu helfen, warnten die Forscher in ihrem Bericht. "Die Zeit der einfachen Lösungen ist vorbei", erklärte die leitende Forscherin am Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht der Ruhr-Universität Bochum, Katrin Radtke.
A.Weber--NZN