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Siemens hat die Auslieferung neuer ICE-Züge an die Deutsche Bahn (DB) wegen Mängeln vorerst eingestellt. Während einer Qualitätsprüfung fielen "Abweichungen an Schweißnähten von Bauteilen eines Unterlieferanten auf", wie die Konzernsparte Siemens Mobility am Donnerstag mitteilte. Bereits ausgelieferte Hochgeschwindigkeitszüge seien davon nicht betroffen und könnten sicher fahren. Zunächst hatte die "Bild"-Zeitung berichtet.
Vor den Bund-Länder-Beratungen erhöhen die Länder weiter den Druck für die Einführung einer Pflichtversicherung gegen Elementarschäden. "Eine Pflichtversicherung liegt im Gemeinwohlinteresse Deutschlands", sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Donnerstag dem Deutschlandfunk. Die Versicherungswirtschaft warnte hingegen davor: Eine Versicherungspflicht würde letztlich zur Vernachlässigung des Hochwasserschutzes in Deutschland führen, sagte der Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft, Norbert Rollinger, der "Augsburger Allgemeinen".
Während die Schweizer Notenbank ihre Leitzinsen das zweite Mal innerhalb von drei Monaten senkt, zögern die zuständigen Institute in Großbritannien und Norwegen bei der Zinswende noch. Die britische und die norwegische Zentralbank verwiesen am Donnerstag auf mögliche erneute Anstiege der Inflation. Die Schweizer Notenbanker senkten hingegen ihre Inflationserwartung für das laufende Jahr erneut ab.
Die geplante Übernahme des im Besitz des niederländischen Staates befindlichen Stromnetzbetreibers Tennet durch den Bund ist wegen der Haushaltslage in Deutschland gescheitert. Das deutsche Tochterunternehmen von Tennet erklärte am Donnerstag, dass die entsprechenden Verhandlungen mit der Förderbank KfW "ergebnislos" beendet worden seien, "nachdem die Bundesregierung dem niederländischen Staat mitgeteilt hat, dass sie die geplante Transaktion aufgrund von Haushaltsproblemen nicht durchführen kann".
Wegen möglicher Hürden für US-Unternehmen hat Washington die Europäische Union aufgefordert, ein Gesetz gegen die Abholzung von Regenwäldern zu stoppen. Die EU-Kommission bestätigte am Donnerstag, die Behörde habe einen entsprechenden Brief der US-Regierung erhalten. Das Gesetz soll ab Ende des Jahres greifen und verbietet den Verkauf von Produkten wie Kaffee, Kakao und Palmöl, deren Anbaugebiete nach 2020 abgeholzt wurden.
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat in der laufenden Haushaltsdebatte Einsparungen bei Sozialausgaben gefordert. "Wir wenden Milliarden Euro auf, um Menschen zu unterstützen, die nicht arbeiten", sagte Lindner dem Portal The Pioneer nach Angaben vom Donnerstag. "Man muss nicht die Schuldenbremse aufheben, sondern muss diese Verteilungspolitik einstellen". Aus der SPD kam indes eine neue Absage an Kürzungen im Sozialbereich.
Vor dem Hintergrund des massiven Sprungs der Nahrungsmittelpreise zwischen 2020 und 2023 haben Forscherinnen Nahrungsmittelspeicher für Getreide und andere Lebensmittel vorgeschlagen. "In Zeiten sich überlagernder Krisen sind Regierungen gefordert, die Versorgung mit Nahrungsmitteln abzusichern und deren Preise zu stabilisieren", sagte die Ökonomin Isabella Weber am Donnerstag in Berlin. Der Aufbau öffentlicher Speicher, die international verwaltet werden, könne Preisspitzen begrenzen und der Verknappung vorbeugen.
Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) hat die Europäische Union vor dem anlasslosen Ausspähen privater Online-Chats gewarnt. Eine solche Chatkontrolle sei "mit einem liberalen Rechtsstaat nicht vereinbar", erklärte Buschmann am Donnerstag im Onlinedienst X. Eine in Brüssel geplante Abstimmung zu dem Thema wurde kurzfristig vertagt. Vom belgischen EU-Ratsvorsitz hieß es, es gebe nicht die nötige Mehrheit für eine Einigung.
Die Schweizer Zentralbank hat nach einer ersten im März eine zweite Leitzinssenkung angekündigt. Der Leitzinssatz sinkt am Freitag um 0,25 Punkte auf 1,25 Prozent, wie die Notenbank am Donnerstag mitteilte. Die norwegische Zentralbank zögerte diesen Schritt hingegen weiter hinaus und stellte erste Zinssenkungen erst zum Ende des Jahres in Aussicht.
Der Markt für Neuwagen in der EU schwächelt merklich. Die Zahl der Neuzulassungen sank im Mai um drei Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie der europäische Herstellerverband Acea am Donnerstag mitteilte. Besonders die Verkäufe von E-Autos gingen demnach zurück. In den wichtigsten Märkten - abgesehen von Deutschland und Italien - sanken auch die Verkäufe von Verbrennern. Hybride wurden hingegen mehr nachgefragt.
Das Münchner Ifo-Institut hat seine Konjunkturprognose für das laufende Jahr nach oben korrigiert: Für 2024 erwarten die Forschenden einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,4 Prozent, wie sie am Donnerstag mitteilten. Im Frühjahr waren sie noch von 0,2 Prozent ausgegangen. Für 2025 erwarten sie 1,5 Prozent. "Es entsteht gerade neue Hoffnung", erklärte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Die Wirtschaft "arbeitet sich langsam aus der Krise".
Im ersten Jahr der Corona-Pandemie 2020 ist die Zahl der Steuerpflichtigen nach über zehn Jahren erstmals wieder gesunken. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte, ging die Anzahl verglichen mit dem Vorjahr um 0,2 Prozent oder 100.000 Steuerpflichtige zurück. Insgesamt mussten demnach 42,7 Millionen Menschen Einkommensteuer zahlen.
Streiks bei der Bahn, an den Flughäfen, in Unikliniken: 2023 war ein konfliktintensives und laut Arbeitsmarktforschern "außergewöhnliches Arbeitskampfjahr". Wie das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung am Donnerstag mitteilte, erhöhte sich im vergangenen Jahr verglichen mit 2022 sowohl die Zahl der Arbeitskämpfe als auch der durch Streiks ausgefallenen Arbeitstage. Der Höchststand von 2015 wurde dennoch nicht erreicht.
Die Erzeugerpreise für gewerbliche Produkte sind auch im Mai im Jahresvergleich weiter gesunken. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte, gingen die Preise im vergangenen Monat um 2,2 Prozent zurück, verglichen mit April blieben sie gleich. Hauptgrund waren demnach wie auch in den Vormonaten die Preisrückgänge bei Energieprodukten, wie die Statistiker ausführten.
In Ecuador ist es am Mittwoch zu einem mindestens einstündigen "landesweiten" Stromausfall gekommen. "Es gibt einen Störungsfall im Netz, der zu einer Reihe von Abschaltungen geführt hat, daher gibt es im ganzen Land keinen Strom", erklärte Infrastrukturminister Roberto Luque im Onlinedienst X. Am Mittwochabend (Ortszeit) teilte Luque dann mit, 95 Prozent der Energieversorgung seien wiederhergestellt.
Bundesweit haben in den vergangenen Tagen 50.000 Beschäftigte ihren Forderungen nach einer Lohnerhöhung in der chemisch-pharmazeutischen Industrie Nachdruck verliehen. Wie die Industriegewerkschaft IGBCE am Mittwoch mitteilte, fanden bis Mittwoch mehr als 200 bundesweite Aktionen statt. Die IGBCE fordert unter anderem eine Lohnerhöhung von sieben Prozent. Die Verhandlungen gehen in der kommenden Woche weiter.
Pflegeeinrichtungen durften im Corona-Jahr 2022 ungeimpfte Beschäftigte ohne Fortzahlung der Vergütung von der Arbeit freistellen. Das entschied das Bundesarbeitsgericht (BAG) am Mittwoch in Erfurt in einem Fall, der sich um die Zeit vom 16. März 2022 bis zum 31. Dezember 2022 dreht. Nach einem weiteren Urteil durften die Einrichtungen außerdem den Urlaubsanspruch der Mitarbeiter entsprechend anteilig kürzen. Abmahnungen stand allerdings das Grundrecht der Beschäftigten auf körperliche Unversehrtheit entgegen. (Az.: 5 AZR 192/23 und 5 AZR 167/23)
Die Zahl der Einsätze für die Fahrrad-Pannenhilfe des ADAC hat sich im vergangenen Jahr deutlich erhöht. Wie der Automobilclub in München am Mittwoch mitteilte, rückten die Pannenhelfer zwischen Ende Mai 2023 und Anfang Juni 2024 über 17.000 Mal aus, im Premierenjahr waren es rund 10.000 Einsätze gewesen. In 70 Prozent der Fälle war ein Reifenschaden der Grund für den Notruf beim ADAC.
Der US-Konzern Amazon will weitere zehn Milliarden Euro in Deutschland investieren, vor allem in die Datenspeicherung in der Cloud. Zudem solle das Logistiknetzwerk von Amazon hierzulande weiter ausgebaut werden, teilte das Unternehmen am Mittwoch in München mit. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach von einem "starken Signal für Deutschland".
Arbeitsverträge sollen nach Ansicht der Bundesregierung in Zukunft vollständig digitalisiert werden. Das Kabinett beschloss am Mittwoch eine entsprechende Formulierungshilfe und griff damit einen Vorschlag der Ampel-Fraktionen im Bundestag auf. Demnach sollen Arbeitsverträge auch per Mail abgeschlossen werden können. Ausnahmen gelten für Wirtschaftsbereiche, die besonders von Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung bedroht sind.
Vor den Bund-Länder-Beratungen am Donnerstag bleiben die Fronten im Streit um eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden verhärtet. Die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) pochte für die Bundesländer auf die Einführung einer solchen Versicherung, Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) bekräftigte am Mittwoch seinen Widerstand. Er warnte in Berlin vor einer "unglaublichen Bürokratie". Zudem wäre eine Pflichtversicherung ohne Beteiligung des Staates nicht bezahlbar, sagte er.
Das Bundeskartellamt hat fehlende Transparenz im Zuge des sogenannten Scorings beim Online-Shopping bemängelt, bei dem die Zahlungsfähigkeit von Kundinnen und Kunden überprüft wird. Online-Händler, Zahlungsdienstleister und Auskunfteien hielten die geltenden Vorgaben nicht immer ein, erklärte die Behörde in Bonn am Mittwoch. Häufig laufe die Überprüfung im Hintergrund ab, ohne dass Verbraucherinnen und Verbraucher davon etwas wissen.
Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) hat sich klar gegen eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden ausgesprochen. Er warnte am Mittwoch in Berlin vor der "unglaublichen Bürokratie", die eine solche Pflichtversicherung nach sich ziehen würde. Eine Pflichtversicherung wäre zudem ohne Beteiligung des Staates nicht bezahlbar, warnte der Minister. Er schlug stattdessen eine sogenannte Angebotspflicht vor.
Zwischen der EU und China schwelt ein Handelskonflikt - und inmitten dieser angespannten Lage reist Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) nach Ostasien. Seine fünftägige Reise führt ihn zuerst nach Südkorea und am Freitag nach China. Dort will er Gespräche "über faire und gleiche Wettbewerbsbedingungen" führen, wie er am Mittwoch betonte. Im Zentrum der heiklen Mission in Ostasien steht der Streit um drohende EU-Strafzölle auf chinesische Elektroautos.
Nach monatelangen Verhandlungen und wiederholten Streiks haben sich die Gewerkschaft Verdi und Arbeitgebervertreter am späten Dienstagabend auf einen Tarifabschluss im Groß- und Einzelhandel in Bayern geeinigt. Wie Verdi und der Großhandelsverband BGA mitteilten, bekommen die Beschäftigten rückwirkend zum 1. Oktober 2023 5,1 Prozent mehr Lohn, zum 1. Mai 2024 weitere 5,0 Prozent und ab Mai 2025 dann 2,0 Prozent mehr. Die Einigung wird beiden Seiten zufolge Grundlage für weitere Abschlüsse in anderen Tarifgebieten sein.
Die Bevölkerung in Deutschland wird einer Behördenschätzung zufolge bis zum Jahr 2045 auf 85,5 Millionen Menschen anwachsen. Das entspricht einem Zuwachs von rund 800.000 Menschen beziehungsweise 0,9 Prozent gegenüber 2023, wie das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) am Mittwoch in Bonn mitteilte.
Mehrere Sozialverbände haben vor den Folgen weiterer Kürzungen im Bundeshaushalt gewarnt. Einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage zufolge mussten knapp zwei Drittel der befragten Einrichtungen aus Geldmangel in den vergangenen beiden Jahren bereits Angebote einschränken oder einstellen. Mehr als drei Viertel rechnen damit, im kommenden Jahr ihre Angebote weiter zurückfahren zu müssen. An der Befragung im Auftrag unter anderem der Diakonie, der Caritas und der Arbeiterwohlfahrt (AWO) nahmen rund 8300 Einrichtungen teil.
Bei den Tarifverhandlungen für die Beschäftigten in Deutschlands Seehäfen ist auch die dritte Runde in Hamburg ohne Ergebnis geblieben. "Wir liegen noch weit auseinander", erklärte die Verhandlungsführerin der Gewerkschaft Verdi, Maren Ulbrich, am Mittwoch. Das Angebot der Arbeitgeberseite, dem Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS), sei für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer "so nicht akzeptabel".
Walzer tanzen am nachgebauten Set von "Bridgerton", dann das Glasbrückenspiel aus "Squid Game" spielen und schließlich Fanartikel zur Serie "Stranger Things" shoppen: Das alles soll bald in Netflix-Erlebniswelten möglich sein. Der US-Streamingdienst kündigte am Dienstag an, im kommenden Jahr in den USA in zwei großen Einkaufszentren solche "Netflix Houses" für Serien-Fans zu eröffnen.
Der Auftragsbestand im verarbeitenden Gewerbe ist wie in den bisherigen Monaten des Jahres auch im April leicht gesunken. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte, sank der reale Bestand an Aufträgen im Monatsvergleich um 0,5 Prozent. Im Jahresvergleich war der Auftragsbestand kalenderbereinigt 5,6 Prozent niedriger.
Die Umsätze von Gaststätten und Hotels in Deutschland sind im April leicht gestiegen. Sie kletterten im Vergleich zum Vormonat preisbereinigt um 0,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte. Im Vergleich zum April 2023 lagen die Umsätze aber 2,7 Prozent niedriger.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat vor seiner Ostasienreise Gespräche über faire und gleiche Wettbewerbsbedingungen mit China angekündigt. Die Volksrepublik habe "für viele deutsche Unternehmen weiterhin eine große Bedeutung als Produktionsstandort, Innovationszentrum und als Beschaffungs- und Absatzmarkt", erklärte Habeck am Mittwoch. "Deshalb ist es wichtig, dass wir im Gespräch bleiben und auch über faire und gleiche Wettbewerbsbedingungen sprechen."