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Als "grün" beworbene Fonds haben nach einer Untersuchung der Organisation Finanzwende mit zusätzlichen Investitionen in Aktien aus dem Bereich fossiler Energie auf den Ukraine-Krieg reagiert. Die Organisation warf diesen Fonds am Dienstag Greenwashing vor und beklagte, diese hätten an der Gewinnentwicklung von Öl- und anderen Konzernen partizipieren wollen, "ganz so, als hätten sie sich nicht der Nachhaltigkeit verschrieben".
Der Studie zufolge kauften die über 2400 untersuchten gemäß EU-Recht als nachhaltig beworbenen Fonds zwischen Ende Dezember 2021 und Ende März 2022 zusätzliche Aktien aus dem Energiesektor für 2,6 Milliarden Dollar - davon flossen demnach 940 Millionen Dollar in den fossilen Bereich. Die Neuinvestitionen in Aktien von Unternehmen im Bereich der Erneuerbaren betrugen im Vergleich dazu nur 138 Millionen Dollar.
Wie Finanzwende ausführte, sanken zudem die Beteiligungen an Technologiefirmen und Finanzakteuren, die als weniger klimaschädlich gelten. Insgesamt wurden dadurch die Fonds "deutlich CO2-lastiger", wie die Organisation herausstellte, und zwar um 7,9 Prozent.
Finanzwende machte für die Veränderung nicht nur die sprunghaft gestiegenen Aktienpreise der Ölkonzerne im Zuge des Ukraine-Konflikts verantwortlich, sondern auch die Schwäche der Technologiekonzerne, die nach dem Boom während der Pandemie-Jahre zuletzt in die Krise geraten waren. Dadurch seien "grüne" Fonds "in eine Zwickmühle geraten", denn sie hätten in der Vergangenheit überdurchschnittlich hohe Investitionen in die emissionsarme Technologiebranche getätigt.
Zwar gebe es Ausnahmen, da einige grüne Fonds komplett auf fossile Firmen verzichteten, erklärte Finanzwende. Doch wer Greenwashing vermeiden wolle, müsse bei der Suche nach der richtigen Anlage "sehr genau hinschauen", beklagte die Organisation und forderte "klare und strenge Regeln" für Angebote, die als nachhaltig beworben werden dürfen.
Diese Entwicklung sei gleichwohl keine neue - beklagte Finanzwende außerdem. Bereits zum Stand Ende Dezember 2021 und damit vor dem Beginn des Ukraine-Kriegs sei war der Anteil fossiler Energien am Gesamtportfolio der untersuchten Fonds dreimal so groß gewesen wie der von Erneuerbaren. Bis Ende Dezember 2022 stieg er in Summe auf das Zehnfache der erneuerbaren Investments an.
L.Rossi--NZN