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Der Anstieg der Verbraucherpreise in Deutschland hat sich im Januar leicht beschleunigt. Die Inflationsrate lag im Vorjahresvergleich bei 8,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch vorläufige Angaben bestätigte. Im Dezember hatte die Teuerung 8,6 Prozent betragen.
Preiserhöhungen gab es demnach bei vielen Waren und zunehmend auch bei Dienstleistungen. "Besonders spürbar für die privaten Haushalte waren aber auch im Januar die steigenden Preise für Energie und Nahrungsmittel", erklärte die Präsidentin des Statistikamtes, Ruth Brand.
So lagen die Preise für Energieprodukte trotz der Entlastungsmaßnahmen der Regierung um 23,1 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Ursächlich für die Preiserhöhung im Januar 2023 dürfte der Wegfall der Dezember-Soforthilfe der Regierung sein, erläuterten die Statistiker.
Im einzelnen stiegen die Preise für Erdgas um 51,8 Prozent, für Fernwärme um 26,0 Prozent. Die Preise für Brennholz oder Holzpellets erhöhten sich sogar um 49,6 Prozent. Die Preise für leichtes Heizöl lagen 30,6 Prozent über denen im Januar 2022. Strom verteuerte sich trotz Strompreisbremse und Wegfall der EEG-Umlage um 25,7 Prozent. Benzin und Diesel an der Tankstelle verteuerten sich nur um 7,0 Prozent.
Auch die Nahrungsmittelpreise hätten starken Einfluss auf die Teuerungsrate, so die Statistiker. Ohne Berücksichtigung von Energie und Nahrungsmitteln lag die Inflationsrate demnach bei 5,6 Prozent.
Die Preise für Dienstleistungen stiegen im Januar um 4,5 Prozent - darunter die für Nettokaltmieten um 2,0 Prozent. Überdurchschnittlich erhöhten sich die Preise etwa für die Wartung und Reparatur von Wohnungen um 16,9 Prozent oder Gaststättendienstleistungen um 10,9 Prozent. Billiger wurden laut Statistik nur sehr wenige Dienstleistungen wie Telekommunikationsdienstleistungen um 1,1 Prozent.
Der Verbraucherpreisindex für Deutschland wird in regelmäßigen Abständen auf ein neues Basisjahr umgestellt - mit den Ergebnissen für Januar 2023 erfolgte die Umstellung von der bisherigen Basis 2015 auf das Basisjahr 2020, wie das Statistikamt mitteilte. Dabei seien etwa die Wägungsschemata aktualisiert und methodische Änderungen eingearbeitet worden.
W.Vogt--NZN