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Ein Jahr nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine haben Verbände, Hilfsorganisationen und Gewerkschaften in Deutschland auf den anhaltenden Unterstützungsbedarf hingewiesen und ihre Solidarität zugesagt. In einer am Mittwoch veröffentlichten gemeinsamen Erklärung stellten der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und der Arbeitgeberverband BDA weitere Anstrengungen in Aussicht, "die Geflüchteten zu unterstützen und dafür zu sorgen, dass die Zugänge zum Arbeitsmarkt für sie offenstehen".
Die Unternehmen, Betriebs- und Personalräte stünden bereit, "ihren Beitrag zur Integration in Arbeit und in Ausbildung zu leisten", hieß es in der Erklärung von DGB und BDA.
Der katholische Wohlfahrtsverband Caritas wies darauf hin, dass in der Ukraine 17,7 Millionen Menschen dringend auf Hilfe angewiesen seien. Der Verband forderte die Bundesregierung auf, die Hilfsorganisationen bei den Unterstützungsleistungen langfristig zu unterstützen. "Wir lernen schmerzlich zu akzeptieren, dass dieser schreckliche Krieg und seine furchtbaren Folgen nicht einfach und schnell zu beenden sind", erklärte Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa.
Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) mahnte eine langfristige Unterstützung der ukrainischen Hochschulen sowie geflüchteter ukrainischer Studierender und Forschender in Deutschland an. Mit dem Andauern des Krieges würden langfristige Perspektiven für ukrainische Hochschulen und geflüchtete Akademikerinnen und Akademiker in Deutschland immer wichtiger, erklärte DAAD-Präsident Joybrato Mukherjee. "Wir brauchen in Deutschland eine breite und auf mehrere Jahre ausgelegte Unterstützungsinitiative."
Der Sozialverband AWO wies darauf hin, dass im ersten Kriegsjahr in der Ukraine allein 216 Schulen komplett zerstört worden seien. Für die Kinder bedeute dies, dass sie zusätzlich zu der starken Belastung des andauernden Krieges seit einem Jahr keinen regulären Unterricht haben. "Mit seinem Angriff zielt der russische Präsident bewusst auf die Zivilgesellschaft, auf Kinder und ihre Familien", erklärte AWO-Vorstandsmitglied Claudia Mandrysch.
M.J.Baumann--NZN