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Rentnerhaushalte haben im vergangenen Jahr besonders stark unter den gestiegenen Strom- und Heizkosten gelitten – stärker als ein durchschnittlicher Haushalt. Rentnerhaushalte, die mit Öl heizen, mussten 2022 eine Inflationsrate von 9,2 Prozent schultern, wie eine am Mittwoch veröffentlichte IW-Studie ergab. Im Durchschnitt der Haushalte mit gesetzlichem Rentenbezug betrug die Inflationsrate 8,3 Prozent. Mit 6,9 Prozent fiel die Inflationsrate für Rentnerhaushalte, die auf Fernwärme zurückgreifen konnten, demnach merkbar niedriger aus.
Die höheren Preise für Benzin und Diesel spürten die Rentnerhaushalte insgesamt dagegen deutlich weniger als der Durchschnittshaushalt. Dies galt wiederum nicht für Rentnerinnen und Rentner im ländlichen Raum: Da sie mehr für Verkehr und Energie aufwenden, spürten sie die Preissteigerungen besonders stark. Ihre Inflationsrate lag bei 8,9 Prozent, wie die Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) weiter ergab.
Unterschiede in der Belastung zeigten sich demnach auch entlang der Einkommensverteilung der Rentnerhaushalte, die sich im Jahresverlauf teilweise umgekehrt und ausgeglichen haben. "Während zu Beginn des Jahres Rentnerhaushalte mit geringen Einkommen noch weniger von der Inflation belastet waren, kehrt sich das Bild zum Jahresende um", erklärte IW-Ökonomin Judith Niehues.
Im Jahresdurchschnitt belastete die Inflation vor allem Rentnerhaushalte mit mittlerem Einkommen, wie die vom Forschungsnetzwerk Alterssicherung der Deutschen Rentenversicherung geförderte Studie weiter ergab.
Untersucht wurden 10.600 Rentnerhaushalte, die eine Rente der gesetzlichen Rentenversicherung beziehen. Die Daten stammen den Angaben zufolge aus der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) aus dem Jahr 2018, die größte freiwillige Haushaltserhebung der amtlichen Statistik. Um Aussagen über aktuelle Belastungen treffen zu können, wurden die Konsumdaten der EVS mit monatlichen Preisdaten des Statistischen Bundesamts bis zum Dezember 2022 fortgeschrieben.
T.L.Marti--NZN