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Die deutschen Wirtschaftsbeziehungen mit Mittel- und Osteuropa haben sich durch den Ukraine-Krieg deutlich verschoben. "Die Entflechtung vom russischen Markt kommt schnell voran", erklärte der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft am Mittwoch. Die Exporte nach Russland sanken 2022 um mehr als zwölf Milliarden Euro (minus 45 Prozent) im Vergleich zum Vorkriegsjahr 2021 - die Ausfuhren in Staaten wie Polen oder Tschechien stiegen dagegen stark.
Die Einbußen durch den Wegfall des Russland-Geschäfts seien durch "zweistellige Exportsteigerungen in andere Märkte mehr als wettgemacht" worden, sagte Ausschuss-Geschäftsführer Michael Harms. Das gelte unter anderem für das Baltikum, Polen und Tschechien. Demnach kletterte der deutsche Handel mit Mittel- und Osteuropa im vergangenen Jahr um zwölf Prozent auf einen neuen Höchststand von 562 Milliarden Euro.
Die 29 Länder Mittel- und Osteuropas trugen damit weiterhin gut 18 Prozent zum gesamten deutschen Außenhandel bei, wie der Ost-Ausschuss mitteilte. Das waren mehr als China und die USA zusammen. Deutschland wiederum sei es "überraschend schnell gelungen", sich an eine Welt ohne russische Energielieferungen anzupassen.
Die Ausfuhren in die Ukraine gingen um 11,4 Prozent zurück, die Einfuhren kletterten leicht um 1,1 Prozent. Der Einbruch des Handelsumsatzes um insgesamt 6,9 Prozent sei "weniger stark" als angesichts der dramatischen Lage erwartet, erklärte Harms. Seit dem Spätherbst sei der Handel sogar wieder auf Erholungskurs. Die deutschen Unternehmen im Land hätten die Produktion "wo immer möglich aufrechterhalten oder schnell wieder hergestellt". Außerdem laufe der Wiederaufbau bereits.
Ch.Siegenthaler--NZN