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Angesichts des von den Gewerkschaften geplanten Großstreiks am Montag hat sich Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) dafür ausgesprochen, auf das Fahrverbot für Lkw an diesem Sonntag zu verzichten. Er bat die zuständigen Bundesländer am Freitag darum, von Kontrollen abzusehen. Landesluftfahrtbehörden und Flughäfen seien gefordert, verspätete Landungen und Abflüge zu ermöglichen, damit gestrandete Passagiere ihr Ziel erreichen können, sagte Wissing zudem der "Bild"-Zeitung.
Der Bundesverband Güterverkehr und Logistik (BGL) hatte zuvor vor einem Versorgungschaos gewarnt und von Wissing die Aufhebung des Sonntagsfahrverbots für Lastwagen gefordert. Dies könnte "viel von dem Chaos und dem Schaden für die Wirtschaft abmildern", sagte BGL-Chef Dirk Engelhardt der "Bild". Auch Wissing sagte am Freitag in Mainz, der Streik werde "massive" Auswirkungen auf Verkehr und Logistik haben.
Wegen des Tarifkonflikts im öffentlichen Dienst und bei der Bahn drohen am Montag die umfangreichsten Streiks seit vielen Jahren in Deutschland. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft riefen hunderttausende Beschäftigte im Verkehrsbereich zu "einen ganztägigen Arbeitskampf" auf. Die Deutsche Bahn stellt deswegen am Montag den gesamten Fernverkehr ein. Auch im Nah-, Flug-, Schiffs- und Straßenverkehr werden massive Beeinträchtigungen erwartet.
P.E.Steiner--NZN