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Bei Bundesministerien und -behörden ist jede sechste Stelle für IT-Sicherheit im Kampf gegen Cyberangriffe unbesetzt. Nach einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion fehlen derzeit 600 Fachkräfte für die 3600 Stellen für IT-Sicherheit im Bereich der verschiedenen Bundesministerien, wie die "Augsburger Allgemeine" vom Dienstag berichtete. Im Bereich des Bundesinnenministeriums, zu dem das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gehört, sei sogar jede fünfte Stelle unbesetzt.
Die Linke-Digitalexpertin Anke Domscheit-Berg kritisierte die mangelnde Personalausstattung als Gefahr vor dem Hintergrund des russischen Angriffs auf die Ukraine. "Dieser erste völlig offen ausgetragene Cyberkrieg hat eine völlig neue Dimension erreicht", sagte Domscheit-Berg der Zeitung. "Ich fürchte, er wird nicht begrenzt sein auf ukrainische und russische Einrichtungen."
Die russische Seite habe den "Cyberkrieg" "offensichtlich länger vorbereitet", sagte die Linken-Politikerin. Dabei werde Schadsoftware eingeschleust und über längere Zeit zum Ausspionieren der IT-Systeme und ihrer Daten genutzt, aber erst für spätere Angriffe weiter aktiviert. Auch in Deutschland habe es bereits derartige Attacken gegeben.
"Die Bedrohung ist real und ich kann nicht verstehen, dass die Bundesregierung das Thema nicht höher priorisiert", sagte die Bundestagsabgeordnete. "Die Gefahr durch Cyberangriffe steigt von Jahr zu Jahr, immer wieder veröffentlicht das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik neue Rekordzahlen zu digitalen Angriffen."
Täglich gebe es über 300.000 neue Schadsoftwarevarianten, warnte Domscheit-Berg. Ransomware-Angriffe, bei denen Systeme lahmgelegt werden, um Geld zu erpressen, seien "dabei die größte Bedrohung". In Deutschland seien damit bereit "Krankenhäuser, Universitäten, Kommunen und ganze Landkreise lahmgelegt" worden.
Ch.Siegenthaler--NZN