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Im ersten Coronajahr haben viele Menschen offenbar ihre Schränke ausgemistet: Mehr als 61.000 Tonnen Altkleider landeten 2020 in Altkleidercontainern, ein Plus von knapp 80 Prozent im Vorjahresvergleich, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Der Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse) warnte vor "schwarzen Schafen" in der Textilrecycling-Branche.
Der bvse-Vizepräsident und Vorsitzende des Fachverbandes Textilrecycling, Stefan Voigt, forderte ein strengeres Vorgehen gegen unseriöse Unternehmen. So sollten beispielsweise Kommunen bei der Vergabe von Stellplätzen für Altkleidercontainer verstärkt auf Entsorgungsfachbetriebe setzen.
Altkleider, die in einen Sammelcontainer geworfen werden, gehen in der Regel unsortiert an gewerbliche Textilverwerter. Bei Altkleidercontainern von gemeinnützigen Sammelorganisationen fließt der Erlös der Sammlung in soziale Projekte. Verbraucherinnen und Verbraucher sollten darauf achten, dass Container mit Namen, Adresse und Telefonnummer der sammelnden Organisation beschriftet sind. Auch das sogenannte FairWertung-Siegel kann Aufschluss über die Gemeinnützigkeit der Altkleidersammlung geben.
Das Statistische Bundesamt hatte die Altkleider-Menge bereits Ende Dezember mitgeteilt, als es die 2020 angefallene Menge an Haushaltsabfällen bekanntgab. Das Plus um 79 Prozent im Vorjahresvergleich bei den Altkleidern war demnach die stärkste prozentuale Zunahme bei den Abfällen.
L.Zimmermann--NZN