Zürcher Nachrichten - Vergleichsportale: Bei Energiepreisen kommen weitere Belastungen für Verbraucher

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Vergleichsportale: Bei Energiepreisen kommen weitere Belastungen für Verbraucher
Vergleichsportale: Bei Energiepreisen kommen weitere Belastungen für Verbraucher / Foto: Ina FASSBENDER - AFP/Archiv

Vergleichsportale: Bei Energiepreisen kommen weitere Belastungen für Verbraucher

Die Vergleichsportale Verivox und Check24 sehen bei den Energiepreisen weitere Belastungen auf Verbraucher in Deutschland zukommen. Sowohl bei Gas als auch bei Strom sei mit weiteren Preiserhöhungen zu rechnen, erklärte der Verivox-Energieexperte Thorsten Storck am Dienstag. Hunderte Energieversorger erhöhten demnach bereits ihre Preise oder kündigten für die kommenden Monate Preiserhöhungen an. Auch die Abschaffung der EEG-Umlage ab Juli werde den Preisanstieg "nur leicht abmildern".

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Laut Verivox erhöhten seit Jahresbeginn insgesamt 496 Strom-Grundversorger ihre Preise. Weitere 166 Versorger kündigten demnach für April, Mai und Juni weitere Preiserhöhungen an - im Schnitt um 19,5 Prozent. Eine Familie mit einem Durchschnittsverbrauch von 4000 Kilowattstunden pro Jahr muss laut Verivox daher mit Mehrkosten von rund 235 Euro im Jahr rechnen. Das Vergleichsportal Check24 verzeichnete für den Zeitraum April bis Ende Juli insgesamt 217 angekündigte oder vollzogene Preiserhöhungen von teilweise mehr als 100 Prozent.

Auch beim Gas wird es für Kunden weiterhin teurer: Verivox verzeichnete seit Jahresbeginn "flächendeckende Preiserhöhungen", bis Ende Juli wurden demnach weitere 118 Gaspreiserhöhungen der Grundversorger angekündigt. Im Schnitt sollen die Preise demnach um deutliche 42,3 Prozent ansteigen. Bei einem Durchschnittsverbrauch von 20.000 Kilowattstunden Gas ergeben sich so laut Verivox Mehrkosten von 739 Euro. Check24 registrierte im Zeitraum April bis Ende Juli insgesamt 218 vollzogene oder angekündigte Preiserhöhungen - in 76 Fällen steigen die Preise um das doppelte oder mehr.

Die Beschaffungskosten für Gas hätten bereits Rekordstände erreicht, erklärte Storck. Der Krieg in der Ukraine und ein möglicher Gas-Lieferstopp verschärften die Situation zusätzlich. Verbraucherinnen und Verbraucher müssten sich deshalb auf weiter steigende Preise einstellen, warnte der Energieexperte.

Durch die Streichung der EEG-Umlage ab Juli werden die Mehrkosten beim Strom laut Berechnungen von Check24 nur teilweise aufgewogen. Demnach spart ein Single-Haushalt mit einem Verbrauch von 1500 Kilowattstunden Strom pro Jahr 66 Euro, bei einer Familie mit einem Durchschnittsverbrauch von 5000 Kilowattstunden liegt die Ersparnis bei 222 Euro.

Eine Senkung der Stromsteuer von derzeit 2,05 Cent auf einen Cent pro Kilowattstunde würde demnach für Singles weitere 19 Euro und für Familien weitere 62 Euro Entlastung pro Jahr bringen. Deutlich höher würde die Entlastung bei einer Senkung der Mehrwertsteuer von derzeit 19 auf dann sieben Prozent ausfallen: Hier läge die Entlastung laut Check24 für Singles bei 73 Euro pro Jahr, für Familien bei 212 Euro pro Jahr.

O.Meier--NZN