Zürcher Nachrichten - Frühere Cum-Ex-Chefermittlerin fordert bessere Bekämpfung von Finanzkriminalität

EUR -
AED 4.00597
AFN 73.797772
ALL 98.646717
AMD 422.230181
ANG 1.966152
AOA 991.471908
ARS 1068.85851
AUD 1.622208
AWG 1.963746
AZN 1.853094
BAM 1.953368
BBD 2.202657
BDT 130.367074
BGN 1.955091
BHD 0.411093
BIF 3218.30744
BMD 1.090667
BND 1.426118
BOB 7.554559
BRL 6.103594
BSD 1.090937
BTN 91.715079
BWP 14.50687
BYN 3.570106
BYR 21377.072086
BZD 2.198972
CAD 1.505191
CDF 3138.939176
CHF 0.940531
CLF 0.036634
CLP 1010.840865
CNY 7.730864
CNH 7.736099
COP 4590.878924
CRC 564.39465
CUC 1.090667
CUP 28.902674
CVE 110.128377
CZK 25.261262
DJF 193.833274
DKK 7.459987
DOP 65.628282
DZD 145.490606
EGP 53.003686
ERN 16.360004
ETB 131.057811
FJD 2.45433
FKP 0.834545
GBP 0.834889
GEL 2.961162
GGP 0.834545
GHS 17.378282
GIP 0.834545
GMD 74.713545
GNF 9411.324523
GTQ 8.436495
GYD 228.234764
HKD 8.466384
HNL 27.147197
HRK 7.513638
HTG 143.621168
HUF 400.848492
IDR 16992.481908
ILS 4.102331
IMP 0.834545
INR 91.66374
IQD 1429.120514
IRR 45919.806064
ISK 149.290479
JEP 0.834545
JMD 172.704954
JOD 0.772954
JPY 163.221564
KES 140.728795
KGS 93.246753
KHR 4431.380639
KMF 490.251101
KPW 981.600003
KRW 1480.242364
KWD 0.334486
KYD 0.909064
KZT 529.348449
LAK 23925.318789
LBP 97691.110908
LKR 319.64053
LRD 209.997556
LSL 19.126984
LTL 3.220456
LVL 0.659733
LYD 5.228466
MAD 10.694832
MDL 19.270916
MGA 5018.773822
MKD 61.523264
MMK 3542.443687
MNT 3706.086303
MOP 8.726314
MRU 43.189025
MUR 50.411019
MVR 16.741817
MWK 1891.553381
MXN 21.180447
MYR 4.688767
MZN 69.686829
NAD 19.126984
NGN 1783.463487
NIO 40.149823
NOK 11.783937
NPR 146.744606
NZD 1.791312
OMR 0.41988
PAB 1.090942
PEN 4.063721
PGK 4.290677
PHP 62.629914
PKR 303.000726
PLN 4.293361
PYG 8538.36835
QAR 3.976667
RON 4.973874
RSD 117.01549
RUB 104.26924
RWF 1469.649836
SAR 4.095375
SBD 9.051801
SCR 16.410741
SDG 656.012798
SEK 11.374446
SGD 1.426543
SHP 0.834545
SLE 24.567271
SLL 22870.736976
SOS 623.426591
SRD 34.995172
STD 22574.603676
SVC 9.545158
SYP 2740.333707
SZL 19.123101
THB 36.284319
TJS 11.617861
TMT 3.828241
TND 3.358019
TOP 2.554453
TRY 37.378165
TTD 7.406676
TWD 35.061662
TZS 2968.243543
UAH 44.945442
UGX 3998.021816
USD 1.090667
UYU 45.543083
UZS 13941.576568
VEF 3950998.299184
VES 42.360745
VND 27103.073538
VUV 129.486203
WST 3.055159
XAF 655.126245
XAG 0.034908
XAU 0.000412
XCD 2.947582
XDR 0.815181
XOF 655.144243
XPF 119.331742
YER 273.048363
ZAR 19.1447
ZMK 9817.308706
ZMW 28.826974
ZWL 351.194311
  • EUR/USD

    -0.0002

    1.091

    -0.02%

  • Euro STOXX 50

    37.0900

    5041.01

    +0.74%

  • SDAX

    -66.4200

    13921.9

    -0.48%

  • TecDAX

    29.0200

    3415.31

    +0.85%

  • MDAX

    55.8500

    26894.35

    +0.21%

  • DAX

    134.4600

    19508.29

    +0.69%

  • Goldpreis

    -0.7000

    2664.9

    -0.03%

Frühere Cum-Ex-Chefermittlerin fordert bessere Bekämpfung von Finanzkriminalität
Frühere Cum-Ex-Chefermittlerin fordert bessere Bekämpfung von Finanzkriminalität / Foto: INA FASSBENDER - AFP/Archiv

Frühere Cum-Ex-Chefermittlerin fordert bessere Bekämpfung von Finanzkriminalität

Die neue Geschäftsführerin der Organisation Finanzwende und ehemalige Chefermittlerin im Cum-Ex-Steuerskandal hat eine bessere Bekämpfung der Finanzkriminalität in Deutschland gefordert. Dafür müssten die Justiz besser ausgestattet und die Finanzlobby zurückgedrängt werden, sagte Anne Brorhilker am Dienstag in Berlin. Auch müsse dafür gesorgt werden, dass Steuerbetrug in Millionenhöhe nicht sanfter behandelt werde als Sozialbetrug.

Textgröße:

"Finanzkriminalität wird in Deutschland noch zu häufig als Kavaliersdelikt angesehen", sagte Brorhilker. Dabei gehe es um Milliarden, "die uns allen fehlen, und die wir endlich zurückholen müssen". Ein Beispiel dafür seien die sogenannten Cum-Cum-Geschäfte. Diese Geschäfte hätten bis 2021 einen Schaden von geschätzt 28,5 Milliarden in Deutschland verursacht - fast dreimal mehr als bei Cum-Ex.

In der Praxis funktioniert das so: Unternehmen, die ihren Sitz in Deutschland haben, oder Menschen die dort leben, können sich die Kapitalertragsteuer zurückerstatten lassen. Steuerausländer, also Staatsfonds oder ausländische Versicherer, dürfen das hingegen nicht. Deshalb werden in den Cum-Cum-Geschäften deutsche Aktien, die im Ausland gehalten werden, für den Zeitpunkt der Dividendenauszahlung an deutsche Banken übertragen, wie Finanzwende erklärt. Nach der Ausschüttung gingen die Aktien wieder zurück an den ursprünglichen Besitzer, die Steuerrückerstattung werde dann unter den Beteiligten aufgeteilt.

"Seit 2015 ist unzweifelhaft klar, dass die Geschäfte steuerrechtlich nicht in Ordnung sind", sagte Brorhilker. Das Nicht-Handeln der Behörden schade dem Vertrauen in den Rechtsstaat. Grund für die teilweise ausbleibende strafrechtliche Verfolgung sei auch der Einfluss der Finanzlobby. "Das ist eine große, sehr gut vernetzte Branche, die ein großes Interesse daran hat, effektive Kontrollen und Strafverfolgung zu verhindern, und die damit durchkommt", sagte die neue Finanzwende-Geschäftsführerin.

Dabei nimmt Brorhilker auch Bezug auf mehrere Schreiben des Bundesfinanzministeriums aus den Jahren 2016 und 2017, "auf deren Grundlage die illegalen Profite aus Cum-Cum-Geschäften den Banken zum größten Teil belassen wurden", wie Finanzwende erklärt. Dieser Schritt sei erst 2021 unter dem damaligen Finanzminister Olaf Scholz (SPD) korrigiert worden. Bis heute sei unklar, wie die Schreiben genau zustande kamen.

Kritik äußerte Finanzwende-Vorstand Gerhard Schick auch an der aktuellen Regierung. "Die Maßstäbe sind völlig schief geworden", sagte er. Während Sozialbetrug, beispielsweise beim Bürgergeld, breit diskutiert werde, verliere Finanzminister Christian Lindner (FDP) über "illegale Gewinne" in Milliardenhöhe "kein einziges Wort". Dabei sei das auch vor dem Hintergrund der Haushaltsdiskussionen ein wichtiges Thema.

Zudem seien die Beschuldigten im Bereich Finanzkriminalität "regelmäßig finanziell exzellent ausgestattet", wie Brorhilker in einem Newsletter Anfang Juli schrieb. Oftmals würden Ermittlungen gegen Geldzahlungen eingestellt und der verursachte Schaden sei dann oft größer als die Summe, die für die Einstellung aufgebracht werden muss.

Bis Ende 2022 wurden nach Angaben von Finanzwende 237 Millionen Euro aus Cum-Cum-Geschäften rechtskräftig zurückgeholt. Fälle mit einem Volumen von sechs Milliarden Euro werden demnach aktuell durch die Behörden geprüft.

Brorhilker ist seit Juni als Geschäftsführerin bei Finanzwende tätig. Zuvor ermittelte sie als Staatsanwältin im Cum-Ex-Skandal, bei dem gegen mehr als 1700 Beschuldigte ermittelt wird. Sie hatte zu Ende Mai gekündigt und den Justizdienst verlassen. Cum-Ex und Cum-Cum-Geschäfte sind eng miteinander verzahnt, sagte Brorhilker.

Bei Cum-Ex erstattete der Staat eine nur einmal gezahlte Kapitalertragsteuer mehrfach zurück. Die Praxis war seit Anfang der 2000er Jahre bei vielen Banken im In- und Ausland üblich. Erst 2021 bestätigte der Bundesgerichtshof die Strafbarkeit solcher Geschäfte.

A.Weber--NZN